Startseite: Bräuche im Salzburger LandFolge 1: Im Winter und zur WeihnachtszeitFolge 3: In Familie und GesellschaftBegleitheft (in Arbeit)ZitierempfehlungVolltextsucheHilfe

9.11. Blasmusik in Salzburg (Manfred König) - Langtext

9.11.1. Geschichte der Militärmusik. Von der Regimentsbanda zur Militärmusik[2478]

Im Jahre 1803 ging im damaligen Erzstift Salzburg die jahrhundertelang bestehende geistliche Herrschaft zu Ende. Salzburg wurde als Folge der Napoleonischen Kriege säkularisiert und nach der damit verbundenen Abdankung von Erzbischof Hieronymus Colloredo als Landesherr zum Kurfürstentum unter der neuen, jedoch kurzen Herrschaft von Erzherzog Ferdinand von Österreich erhoben. Dies bedeutete zugleich auch das Ende des erzbischöflichen Berufsmilitärs bzw. der schon seit längerem bestehenden Militärbanda. Am 13. Oktober 1806 übernahm das österreichische Infanterie-Regiment Neugebauer den besser erhaltenen Teil der Salzburger Militärinstrumente, der Rest wurde von Oberst Freiherr von Bach zur Gründung einer Waisenhauskapelle aufgekauft.[2479] Nach vorübergehender französischer und bayerischer Verwaltung kam Salzburg am 14. April 1816 endgültig als neues Herzogtum an Österreich. Eineinhalb Jahre später, im November 1817, wurden der Stab und das zweite Bataillon des Infanterie-Regiments Nr. 59 von Oberösterreich nach Salzburg verlegt; im Mai 1818 folgte das dritte Bataillon, wobei nunmehr die Stadt Salzburg als neue Garnison bestimmt wurde. Nur die Grenadier-Division verblieb vorerst noch in Wien. Salzburg hatte somit wiederum eine eigene Militärmusik.

Das Infanterie-Regiment Nr. 59 war im Jahre 1682 als „Regiment zu Fuß” errichtet worden. Mit Gehorsamspatent vom 30. Januar 1682 hatte Kaiser Leopold I. den damaligen Oberstlieutnant des Mannsfeldschen Regiments, Leopold Melchior Freiherr van der Beckh, beauftragt, „dieses Regiment, 10 Kompagnien sammt Stab und prima plana 2.040 Mann stark”, abzustellen. In der Folge formierte sich das Regiment in seinen ersten Standquartieren in Nieder- und Oberösterreich. Der erste Einsatz erfolgte bereits im September 1683 beim Entsatz (Befreiung eingeschlossener Truppenteile durch Angriff von außen) Wiens von den türkischen Belagerern. Das Regiment nahm dann auch an den jahrzehntelangen Auseinandersetzungen mit den Türken teil, zuletzt unter Prinz Eugen bei der siegreichen Schlacht von Belgrad im Jahre 1717. Weitere Einsätze folgten in Italien, ab 1740 in den Kriegen gegen Friedrich II. von Preußen und zuletzt in den Napoleonischen Kriegen.

Das Regiment hatte von Beginn an verschiedene Bezeichnungen getragen: Während der Türkenkriege hieß es die „Starhemberg-Infanterie”, ab 1740 die „Daun-Infanterie”. Erst 1769 erhielt es die Regimentsnummer 59 verliehen, und im Jahre 1852 wurde Erzherzog Rainer von Österreich Oberstinhaber dieses Regiments. Seither führte es die offizielle Bezeichnung „Infanterie-Regiment Erzherzog Rainer Nr. 59”. Das Infanterie-Regiment Nr. 59 gehörte zu den ältesten Truppenteilen der k. u. k. Armee, deren erstes Regiment während des Dreißigjährigen Krieges (1618 –1648) entstanden war. Bei seiner Aufstellung im Jahre 1682 gehörten zum Stand jeder Kompanie auch vier Spielleute (Tambours [Trommler] und Pfeifer), die je nach Geschmack des Regimentsinhabers in einer von der übrigen Mannschaft verschiedenen, mitunter grotesken Weise stets in grellen Farben gekleidet waren. Mit Erlass des Hofkriegsrates vom 11. Februar 1721 wurde eine Herabsetzung des Regimentsstandes auf 2 000 Mann verfügt; dabei wurde vom Stab ein Spielmann abgezogen, so dass noch drei Spielleute verblieben. Das „Dienst- und Exerzir-Reglement” von 1720 verfügte folgende Besetzung der Spielleute: ein Regimentstambour im Regimentsstab; je zwei Pfeifer und Tambours in jeder Grenadierkompanie und je zwei Tambours und ein Pfeifer in der Stabskompanie sowie in den übrigen Kompanien.

Neben dieser reglementierten Besetzung war es jedoch um die Mitte des 17. Jahrhunderts bei den damaligen Fußregimentern in Gebrauch gekommen, den Stand der „Spielleute” – neben genannten Tambours und Pfeifer – um einige Schalmeibläser („Feldgeschrei”) zu erhöhen. Im frühen 18. Jahrhundert trat als verwandtes Instrument das Fagott dazu. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurden die verhältnismäßig roh klingenden Schalmeien zunehmend durch die weicher klingenden französischen Oboen („Hautbois”) ersetzt. Da die Oboe bald das Hauptinstrument bildete, bezeichnete man die Musikkörper der Regimenter als „Hautboisten-Banden”, die einzelnen Musiker hießen Hautboisten, ob sie nun tatsächlich die Oboe oder ein anderes Instrument spielten. Diese Hautboisten galten lange Zeit als Privatangestellte des jeweiligen Regimentsinhabers, der aus seinen eigenen Mitteln für ihren Unterhalt sorgte und sie auch nach seinem eigenen Geschmack und Gutdünken einkleiden ließ. Am 7. Mai 1777 erließ der Hofkriegsrat für die Infanterie ein „Spielleuthe-Normale”, welches das Musikwesen entsprechend regelte.

Das Instrumentarium einer Regimentsbanda setzte sich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts neben den Spielleuten in der Regel aus je zwei Oboen, Klarinetten, Hörnern und Fagotten zusammen. Im Laufe der Zeit traten noch Trompeten, große und kleine Flöte, Kontrafagott, Posaunen, Serpente sowie große und kleine Trommeln, Tschinellen und Triangel hinzu. Diese ausseretatsmäßige musikalische Verstärkung wurde als türkische Musik bezeichnet, die acht Hautboisten hingegen für sich allein als „Feldmusik” oder „Harmonie”. Mit der Bezeichnung „türkische Musik” sind in ihrer ursprünglichen Bedeutung die vornehmlich mit Schlaginstrumenten und Schalmeien ausgerüsteten Musikkapellen der türkischen Elitetruppen – der Janitscharen – zu verstehen. Speziell im 18. Jahrhundert bezieht sich „türkische Musik” jedoch auf alle militärischen oder auch zivilen Bläserensembles, in denen dominierendes Schlagzeug verwendet wurde.

Im Jahre 1806 wurden durch eine Armeereform die Pfeifer abgeschafft, das Infanterie- Regiment Nr. 59 erhielt, so wie die übrigen Infanterie- und Jägertruppen, Signalhörner und die Mitgliederzahl der Regimentsmusik wurde auf 48 erhöht. Die Spielleute übernahmen die „türkischen Instrumente” (große Trommel, Schellenbaum, Tschinellen, Triangel und dergleichen) und wurden vom Schellenbaumträger angeführt, während die eigentlichen Hautboisten dem Regimentstambour unterstanden. Durch die nachfolgende Einführung der Ventile fanden Ventiltrompeten und -hörner, das aus dem Klappenhorn entstandene Flügelhorn, das Tenorhorn (Bassflügelhorn) sowie die gleichfalls mit Ventilen versehene Bassophikleide Eingang in die Militärmusik. In der Mitte des 19. Jahrhunderts folgten das Euphonium und das Helikon. Mit der Bestellung des langjährigen Militärkapellmeisters Andreas Leonhardt (1800 –1866) zum Armeekapellmeister am 1. Mai 1851 kam es in der Folge zu zahlreichen bahnbrechenden Reformen, die die Grundlage für die weitere Aufwärtsentwicklung des österreichischen Militärmusikwesens bildeten: Kapellmeister Leonhardt sorgte für die Standardisierung der Instrumentenbesetzung, regelte den Personalstand der Militärkapellen, organisierte zur existenziellen Sicherung der Militärkapellmeister den Militärkapellmeister-Pensionsfonds, veranstaltete die ersten militärischen Monsterkonzerte und normalisierte das Signalwesen. Weiters vereinheitlichte er das Marschtempo und schuf auch selbst zahlreiche Kompositionen für Blasmusik.

Zu dieser Zeit stand die Musik des Infanterie-Regiments Nr. 59 unter der Leitung von Kapellmeister Stefan Schramm (1845–1851). Sein Vorgänger in der Salzburger Garnisonskapelle war Ignaz Hübner gewesen, der im Jahre 1831 zum Kapellmeister bestellt worden war. Ab 1852 leitete Lorenz Chladek die Kapelle, 1854 folgte ihm Wenzel Hugo Zaverthal, der fünf Jahre später aus familiären Gründen nach Modena übersiedelte, wo er dann viele Jahre lang als „Maestro concertatore e direttore di musica” tätig war.[2480] Im Jahre 1859 übernahm Kapellmeister Rudolf Melusin (1826 – 1887) die Leitung der Regimentsmusik. Auch er war, ebenso wie sein Vorgänger, gebürtiger Böhme. 1865/66 befand sich das gesamte Regiment in Bozen, wo es im Frühsommer 1866 in den Kämpfen an der Südfront eingesetzt wurde. Die Musikkapelle verrichtete hier einerseits die vorgeschriebenen dienstlichen Verpflichtungen, insbesondere zahlreiche Ausrückungen zum Empfang von Freiwilligenverbänden, andererseits gab es auch zahlreiche Gelegenheiten zu Konzerten und sonstigen außerdienstlichen Veranstaltungen. Nach dem Abschluss der Kämpfe kehrte das gesamte Regiment wieder in die Salzburger Garnison zurück.[2481]

In der Folge begann für die Regimentskapelle eine bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges (1914) währende musikalische Blütezeit. Die Militärmusik des Kaisertums Österreich-Ungarn erlangte aufgrund ihrer künstlerischen Aktivitäten unter der Leitung von Musikern wie Carl Michael Ziehrer, Philipp Fahrbach, Julius Fucik, Karl Komzák und Franz Lehár Weltruf. Die Militärkapellen führten neben Märschen auch klassische und zeitgenössische Konzertstücke in ihrem umfangreichen Repertoire und waren durch vielfältige außerdienstliche Ausrückungen auch weitgehend in das zivile Musikleben integriert.[2482]

Auch die Kapelle des Infanterie-Regiments Nr. 59 war in führender Weise an der Gestaltung des kulturellen Geschehens der Stadt Salzburg beteiligt. Der Klangkörper wurde von der Bevölkerung entweder „Rainer-Kapelle”, „Erzherzog-Rainer-Infanterie- Musikkapelle” oder anhänglich-patriotisch „Musikkapelle unseres vaterländischen Regiments” genannt. Die Musik trat neben den dienstlichen Verpflichtungen bei zahlreichen zivilen Veranstaltungen auf und stand mit der städtischen Veteranenmusikkapelle oftmals in musikalischem Wettstreit. Da diese beiden Klangkörper in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die einzigen Blaskapellen in der Residenzstadt waren, wurde in der Öffentlichkeit immer wieder der Ruf nach einer „tüchtigen Civil-Musikkapelle” laut. Die damals bereits bestehenden und heute zum Bezirksverband Salzburg-Stadt zählenden Musikkapellen von Aigen, Leopoldskron-Moos und Salzburg-Maxglan wurden nicht als städtische Blaskapellen angesehen.[2483]

1875 übersiedelte Kapellmeister Rudolf Melusin zum Infanterie-Regiment Gerba Nr. 78 nach Osijek in Slavonien und übergab die Leitung der Rainer-Kapelle an Alexander Leitermayer (1826 – 1898). Dieser zeichnete sich in seiner neunjährigen Kapellmeistertätigkeit durch besondere musikalische und kompositorische Schaffenskraft aus.[2484] Ihm folgte im Jahre 1884 mit Gustav Mahr (1858 – 1939) der bekannteste und profilierteste unter den Kapellmeistern des Salzburger Hausregiments, das seit 1881 in Trient stationiert war und erst 1885 wiederum in die Heimatgarnison zurückkehrte. Er war der älteste Sohn von Anton Mahr, Kapellmeister im Infanterie- Regiment König von Dänemark Nr. 75 und Schwiegersohn von Ferdinand Schroll, Kapellmeister im Infanterie-Regiment Erzherzog Leopold Salvator Nr. 18. Seine überaus bewegte Militärkapellmeister-Laufbahn führte ihn zu insgesamt sieben Regimentern, davon in den Jahren 1884 bis 1894 nach Salzburg. Er wurde im Laufe seines Wirkens zu einer der profiliertesten Persönlichkeiten in der österreichischen Militärmusik. Er war bekannt als unablässiger Förderer des Laienmusizierens, bewundert als unumstrittener Fachmann und Könner in allen theoretischen und praktischen Bereichen der Musik, bei Offizieren und Mannschaften stets geschätzt als beliebter, humorvoller Erzähler und guter Gesellschafter, insgesamt ein Mann von großer Popularität.

Im Jahre 1904 kam Gustav Mahr wieder für kurze Zeit nach Salzburg und zwar zum 4. Regiment der Tiroler Kaiserjäger. Die bemerkenswerten musikalischen Erfolge, die er in dieser Stadt zwischen 1884 und 1894 mit der „Rainer-Kapelle” gefeiert hatte, fanden nun mit den Kaiserjägern eine großartige Wiederholung, namentlich in den mit Begeisterung aufgenommenen Symphoniekonzerten.[2485] Von 1895 bis 1899 stand die Regimentskapelle unter der Leitung von Wilhelm Kachler (1853 – 1899). Zuletzt war er Kapellmeister beim ungarischen Infanterie-Regiment Nr. 5 in Eperjes gewesen. Er galt Zu den bedeutendsten Ereignissen seiner Salzburger Tätigkeit zählten eine am 31. Januar 1897 von der Regimentskapelle veranstaltete Schubert-Feier sowie die Begehung des 100-jährigen Bestandsjubiläums der österreichischen Volkshymne.[2486]

Auf Kapellmeister Wilhelm Kachler folgte Gustav Schmidt (1865–1931). Er stammte aus dem Böhmerwald und war vor der Übernahme der Leitung der „Rainer-Musik” Militärkapellmeister beim Infanterie-Regiment Nr. 34 sowie bei der Kriegsmarine in Pola (heute Kroatien) gewesen. Er leitete die Salzburger Regimentsmusik bis zu seinem Ruhestand im Jahre 1905. Anschließend war er bis 1927 als Dirigent des Kurorchesters in Franzensbad (heute Tschechische Republik) tätig.[2487]

Nach Kapellmeister Gustav Schmidt übernahm Hilderich Pinl die Leitung der Kapelle. Geboren am 16. September 1862 in Seewiesen im Böhmerwald, studierte er in Wien Klavier, Cello und Kontrabass; Studienabschluss 1884. Seit 1881 spielte er in der Musik des Infanterie-Regiments Ritter von Milde Nr. 17 Trompete, Posaune und Schlagzeug. Von 1886 bis 1905 leitete er die Musik des Infanterie-Regiments Ludwig II. König von Bayern Nr. 62 in den Garnisonsstädten Görz, Wien und Klausenburg. Am 1. Mai 1905 wurde er Kapellmeister beim Infanterie-Regiment Nr. 59, das damals vorübergehend in Linz stationiert war. Nach der Rückverlegung des Regiments nach Salzburg entfaltete die Musik eine rege Konzerttätigkeit in der Stadt und den angrenzenden Gauen. Kapellmeister Pinl trat wegen persönlicher Differenzen im Regiment 1909 in den vorzeitigen Ruhestand. Vier Jahre später übernahm er jedoch die Leitung der Musik des Infanterie-Regiments Freiherr von Succovaty Nr. 87 in Pola, ab 1915 bis Kriegsende war er Kapellmeister einer Reservemusik sowie einer Feldmusik in Cilli. Nach dem Ersten Weltkrieg kehrte er in seine böhmische Heimat zurück.[2488]

Als letzter Kapellmeister im glorreichen Rainer-Regiment trat im Jahre 1910 Moritz Zienert (1878 – 1951) die Nachfolge von Hilderich Pinl an. Geboren am 4. Februar 1878 in Wien, gestorben am 17. Oktober 1951 in Bregenz, studierte er in Wien Violine, Klavier und Komposition. Anschließend wirkte er vier Jahre lang als Orchestermusiker, bevor er 1904 Kapellmeister im Infanterie-Regiment Erzherzog Carl Stephan Nr. 8 in Brünn wurde. 1910 übernahm er die Leitung der „Rainer-Musik”.[2489]

Die musikalische Blütezeit der Kapelle wurde durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges jäh beendet. Die Regimentsmusik war im Jahre 1912 von Salzburg nach Bregenz verlegt worden. Sie konzertierte am Nachmittag des schicksalsschweren 28. Juni 1914 gerade im Freien vor dem „Kaiser-Strand-Hotel” in Lochau am Bodensee, als die Nachricht von der Ermordung des Thronfolgers Franz Ferdinand und seiner Gattin Sophie in Sarajevo einlangte. Das Konzert wurde sofort abgebrochen und die Musik in die Salzburger Heimatgarnison zurückverlegt. Ende August 1914 zog das gesamte Rainer-Regiment an die Ostfront. Es erwarb sich hier, in den verlustreichen Kämpfen gegen die russischen Truppen und vor allem später an der Südfront in den Dolomiten, unsterblichen Ruhm durch die Tapferkeit und den Heldenmut seiner Soldaten.

Dem ruhmreichen Regiment gehörte seit dem Jahre 1908 auch der gebürtige Südmähre Hans Schmid als Musiker an. Er war mit 15 Jahren nach erfolgreich abgelegter Aufnahmsprüfung bei Kapellmeister Hilderich Pinl als Musikeleve in die Regimentskapelle aufgenommen und aufgrund seines mitgebrachten Könnens sofort als Primgeiger und Bassflügelhornist eingesetzt worden. Sein besonderes Interesse galt jedoch bereits damals der kompositorischen Arbeit sowie dem Arrangieren klassischer und zeitgenössischer Werke für Streich- und Blasorchester. Die Kapelle zog bei Kriegsbeginn mit dem gesamten Regiment an die Ostfront, wo die Musiker neben eingeschränkter musikalischer Tätigkeit vor allem als Verwundetenträger eingesetzt wurden.[2490]

Schon während der ersten Kriegstage in Rudno in Galizien hatte Hans Schmid (1893–1987) den Entschluss gefasst, nach dem Vorbild des Infanterie-Regiments Hoch- und Deutschmeister Nr. 4 für sein eigenes Regiment einen „Rainer-Marsch” zu komponieren. Er entwarf zunächst mehrere Skizzen und wählte dann hievon die beste Melodie. Als Einleitung verwendete er das Regimentssignal, in den zweiten Trioteil baute er in den Trompeten den Generalmarsch ein. Über sein Ersuchen verfasste ein Musikkamerad, Korporal Josef Schopper, zur Komposition den entsprechenden Urtext. Im Herbst 1915 instrumentierte Hans Schmid dann den Marsch in der Nähe von Chalupy in einer von Granattreffern zerschossenen orthodoxen Kapelle. Am nächsten Tag wurde der Marsch von der Kapelle unter Regimentstambour Josef Dobes geprobt; er fand sofort bei allen Musikern begeisterte Aufnahme. Das Regiment befand sich damals gerade auf dem Vormarsch gegen Osten und erreichte die Stadt Olyka. Die Musik wurde im Theatersaal des Schlosses einquartiert, wo sich mehrere Kommanden befanden. In Olyka wurde dem erst 22-jährigen Feldwebel Hans Schmid die Leitung der Regimentsmusik übertragen. Gleich beim ersten Konzert vor dem versammelten Offizierskorps fand die erste öffentliche Aufführung des neuen Regimentsmarsches statt, der von allen Zuhörern begeistert aufgenommen wurde und mehrmals wiederholt werden musste. 1916 wurde das Regiment unter seinem Kommandanten Oberst Lauer mitsamt der Musik an die italienische Front am Monte Cimone verlegt, wo es dann bis zum bitteren Ausgang des Krieges im November 1918 eingesetzt war.

Nach dem Zusammenbruch der Donaumonarchie und dem Ende des Ersten Weltkrieges gab es für den neu entstandenen und relativ kleinen Reststaat Österreich in sämtlichen Bereichen des öffentlichen Lebens nicht unerhebliche Probleme mit der Anpassung an die völlig neue politische und wirtschaftliche Situation. Im politischen Bereich war man bemüht, das neue Staatsgebilde den geänderten Gegebenheiten entsprechend zu organisieren. Ein wesentlicher Teil der dabei angestellten Überlegungen befasste sich mit der Neuorganisierung eines wirksamen Verteidigungsapparates. Aufgrund eines offiziellen Befehles vom 15. November 1918 sollten in allen politischen Bezirken Volkswehreinheiten errichtet werden. Die von der k. u. k. Armee noch vorhandenen Militärmusikkapellen wurden von dieser Volkswehr übernommen. Im Jahre 1920 erfolgte die Gründung des ersten Bundesheeres, dessen personeller Höchststand mit 30.000 Mann limitiert wurde. Die aktive Dienstzeit betrug auch für Militärmusiker sechs Jahre. In dieser Zeit konnte neben einer sonstigen Berufsausbildung auch eine Musikhochschule absolviert werden.

1920/21 kam es zur Aufstellung der meisten Regimenter des Bundesheeres; darunter befand sich auch das Salzburger Alpenjägerbataillon 3, das im Jahre 1934 in Salzburger Infanterieregiment 12 umbenannt wurde. Die Musik hatte einen Stand von 35 Musikern. Die Aufnahme war erst nach einer beim betreffenden Militärkapellmeister abgelegten Prüfung, deren erfolgreicher Abschluss in einem Musikzeugnis bestätigt wurde, möglich. Jeder Bewerber musste zwei Instrumente beherrschen und somit sowohl für Marsch- als auch für Streichmusik einsetzbar sein. Erst nach Erlangung des Musikzeugnisses erfolgte die Musterung, wobei schon geringe gesundheitliche Schäden Ursache für die Untauglichkeit darstellten. Nach einem Jahr Truppendienst wurden die Musiker in den Stand der Bataillons- und später Regimentsmusik übernommen. Der Dienstplan sah vormittags eine Blechprobe, meist unter der Leitung des Musikmeisters, sowie eine Streichprobe unter dem Kapellmeister vor. Zum Programm der Regimentsmusik gehörten Paraden, Angelobungen, öffentliche Konzerte, kirchliche Ausrückungen, die Teilnahme an Defilierungen sowie die musikalische Umrahmung von Frühschoppen und Ballveranstaltungen in Stadt und Land Salzburg.

Die Besetzung der damaligen Musik sah folgendermaßen aus:

  • Marschmusik: eine Flöte, eine Es-Klarinette, vier B-Klarinetten, vier erste und zwei zweite Flügelhörner (B), vier Tenöre (Euphonium und Bassflügelhorn), zwei Trompeten in B, drei Trompeten in Es, eine Basstrompete, drei Hörner in Es, drei Posaunen, drei Bässe (B und F), eine große Trommel, zwei kleine Trommeln und zwei Becken;

  • Streichmusik: acht Violinen (1. und 2. Stimme), zwei Violoncelli, zwei Kontrabässe, eine Viola, zwei Trompeten, eine Posaune, zwei Hörner, eine Flöte, vier B-Klarinetten und ein Schlagwerk.[2491]

Der erste Kapellmeister im neu aufgestellten Salzburger Alpenjägerbataillon 3 (AJgBat 3) war Josef Angerer. Er leitete die Musik bis 1924. Unter seiner musikalischen Führung errang die Kapelle beim Musik- und Trachtenfest in Salzburg am 4./5. August 1923 in der Kategorie Heeresmusiken hinter der Alpenjägermusik 8 aus Wels den zweiten Platz. Die Aufführung von Finale und Marsch aus Verdis Oper „Aida” durch die 23 Mann umfassende Kapelle wurde mit „sehr guter Stimmung und gutem Vortrag” bewertet.[2492]

Im Jahre 1926 übernahm Militärkapellmeister Franz Anton Hüttisch (1874 –1956) die Leitung der Bataillonsmusik. Er war um die Jahrhundertwende im In- und Ausland als Solist auf dem Waldhorn und als Dirigent gefeiert worden. Das Ende des Ersten Weltkrieges und den Zusammenbruch der Donaumonarchie erlebte er als Kapellmeister im Infanterie-Regiment Viktor Emanuel III. König von Italien Nr. 28. Danach war er jahrelang Theaterkapellmeister in München und in Regensburg. 1926 kam er zur Bataillonsmusik nach Salzburg, die er bis 1934 leitete. Während dieser Zeit waren mehrere bedeutende Talente unter seinen Musikern, darunter die späteren Militärkapellmeister Leo Ertl und Alfred Janauschek sowie die späteren Solisten und Kapellmeister Sepp Weißbacher (Maishofen, Zell am See), Eduard Wimmer (Schwarzach) und Franz Hafner (Salzburg-Liefering). Franz Anton Hüttisch trat 1934 in den Ruhestand. Neben seiner Tätigkeit als Solist und Kapellmeister war er noch als Komponist mit einem Ballett, zwei Operetten, zwei Symphonischen Dichtungen und mehreren Blasmusikkompositionen hervorgetreten. Sein populärstes Werk ist der „Medeazza-Marsch”, der während seiner Dienstzeit beim Infanterie-Regiment Nr. 28 entstanden war.[2493]

Als Nachfolger von Kapellmeister Franz Anton Hüttisch übernahm im Jahre 1934 Franz Ippisch (1880 – 1957) die Leitung der Musik des nunmehrigen Salzburger Infanterieregiments 12. Um 1880 geboren, hatte er 30 Jahre lang der Wiener Volksoper als Cellist angehört. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 quittierte er den Dienst und emigrierte nach Guatemala, wo er bald darauf Chef der Nationalgardemusik wurde. Er starb 1957 und hinterließ mehrere Sinfonien sowie Bearbeitungen für Blasmusik.[2494]

Der „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich führte beim Salzburger Hausregiment zur Umbenennung in Gebirgsjägerregiment 137. Das Kommando wurde nach Lienz verlegt, die Leitung der Musik an Kapellmeister Kurt Garbisch übertragen. Die Kapelle gelangte im Zuge des nachfolgenden Kriegsgeschehens zur gänzlichen Auflösung. Die Musiker gerieten, soweit sie nicht gefallen oder vermisst waren, überwiegend in Gefangenschaft. Bei ihrer Heimkehr war Österreich ein zerstörtes und ausgeblutetes Land, wo ab dem Frühjahr 1945 mit einem erfolgreichen Wiederaufbau begonnen wurde.

Unmittelbar nach Kriegsende gab es bereits von Seiten der neugebildeten energisches Betreiben der Sowjets gab jedoch der Alliierte Rat am 10. Dezember 1945 die Weisung, das Heeresamt aufzulösen. Mit der Wiedererlangung der staatlichen Unabhängigkeit Österreichs im Jahre 1955 und der Neuaufstellung eines eigenen Bundesheeres mit der schon früher erfolgten Bildung von Einheiten der so genannten B(ereitschafts)-Gendarmerie waren bereits günstige personelle und organisatorische Voraussetzungen geschaffen worden – kam es auch zur Aufstellung von Musikkapellen bei den neugebildeten Einheiten. In Salzburg erhielt vorerst das Feldjägerbataillon 29 einen eigenen Klangkörper, der dann am 1. Oktober 1957 in Brigademusik (der 8. Gebirgsbrigade) umbenannt wurde. Zum ersten musikalischen Leiter wurde Landeskapellmeister Prof. Leo Ertl bestellt, der bereits im Herbst 1956 aus dem Feldjägerbataillon 29 eine entsprechende Anzahl talentierter Musiker ausgewählt hatte. Diese damals geschaffene Militärmusik Salzburg ist als direkte Nachfolgerin der Regimentsmusik des ruhmreichen Salzburger Hausregiments Erzherzog Rainer Nr. 59 seit ihrer Aufstellung in der Rainer-Kaserne in Salzburg-Glasenbach stationiert.

Prof. Leo Ertl gelang es durch die Auswahl talentierter Musikanten sowie durch intensive Probenarbeit innerhalb kurzer Zeit, die Kapelle zum führenden Salzburger Klangkörper zu machen. Die zwischen Kapellmeister Ertl und der damaligen Musikakademie Mozarteum bestehende enge Beziehung – Leo Ertl hatte im Jahre 1936 sein Kapellmeisterstudium am Mozarteum mit Auszeichnung abgeschlossen – ermöglichte in der Folge zahlreichen begabten Militärmusikern ein intensives Musikstudium auf angebotenen Freiplätzen. Das dadurch bald geweckte Interesse an der Aufführung sinfonischer Werke der Klassik führte zur vorübergehenden Gründung eines Streichorchesters, das jedoch wegen Nachwuchsmangels im Jahre 1960 wieder aufgelassen werden musste. Ebenso wurde sehr bald eine Militärtanzkapelle in moderner Tanzmusikbesetzung aufgestellt, die derzeit unter der bewährten Leitung des Musikmeisters Vizeleutnant Klingler steht und alljährlich die Salzburger Ballsaison entscheidend mitgestaltet.

Die gezielte Proben- und Ausbildungstätigkeit von Prof. Leo Ertl führte die Militärmusik rasch auf ein beachtliches künstlerisches Niveau. So konnte der Klangkörper bereits 1958 bei einem vom Österreichischen Rundfunk veranstalteten Bundeswettbewerb für österreichische Militärkapellen mit der Aufführung der „Toccata” und „Fuge” von Johann Sebastian Bach den ersten Platz belegen. 1965 wurde die Kapelle zu einem internationalen Militärmusikertreffen nach Zürich eingeladen. Zahlreiche Mitglieder namhafter europäischer Orchester sowie Dirigenten, Komponisten und Musiklehrer sind im Laufe der letzten Jahrzehnte aus der Militärmusik Salzburg hervorgegangen. Weiters haben bis heute über 1 500 Musiker ihren Präsenzdienst bei der Militärmusik abgeleistet; sie bilden das Rückgrat der meisten Salzburger Blaskapellen.[2495]

1975 trat Prof. Leo Ertl als Kapellmeister der Militärmusik Salzburg sowie als Musikreferent beim Armeekommando offiziell in den verdienten Ruhestand. Er blieb jedoch bis 1983 Landeskapellmeister von Salzburg. Von 1976 bis 1995 leitete der nunmehrige Armeekapellmeister Oberst Josef Spirk die Musik des früheren ruhmreichen Salzburger Hausregiments. Seine Nachfolger, Hauptmann Hannes Abfolterer, nunmehr Kapellmeister der Militärmusik Tirol und seit 2001 Major Ernst Herzog, waren bzw. sind aufgrund ihrer musikalischen Qualifikationen, organisatorischen Begabung und Kommunikationsfähigkeit die besten Garanten für den erfolgreichen Weiterbestand alter Salzburger Militärmusiktradition.

9.11.2. Salzburger Blasmusikkomponisten[2496]

Dem nachfolgenden Verzeichnis von Leben und Werk bzw. Werkauswahl aller bekannten Blasmusikkomponisten aus Stadt und Land Salzburg wird eine Liste derjenigen Komponisten vorangestellt, deren Leben und Werk nicht erfasst werden konnten. Hier sind auch jene angeführt, die ausschließlich Tanzmusik komponiert haben:

Böckl Franz – Henndorf; Eder Gottfried – Mittersill; Kehldorfer Johann – Zederhaus; Lercher Wilhelm – Großarl; Lindner Josef – Bischofshofen; Maurer Michael – Wagrain; Meier Michael – Hallein; Ortner Rupert – Wagrain; Plank Remedius – Bad Dürrnberg; Rieder Anton – Mattsee; Scharler Ferdinand – Mittersill; Schiller Friedrich von Schildenfeld – Lamprechtshausen; Schramm Lorenz – St. Michael.

Das folgende Verzeichnis enthält auch Komponisten, die nicht aus Salzburg stammen, jedoch hier als Leiter oder Angehörige einer Musikkapelle wirken oder gewirkt haben.

BAYER Anton senior: geb. in Wölting im Lungau 24. März 1909, gest. 23. September 1985. Genannt „Lenzen Toni”, Landwirt. Wurde 1926 Mitglied der Bürgermusikkapelle Tamsweg. Gründete 1931 die Wöltinger Dorfmusik Tamsweg, deren Leitung er bis 1981 innehatte; zum Ehrenkapellmeister ernannt. Seit seiner Jugend maßgeblich im örtlichen Brauchtumsleben tätig. Werke: Wöltingermarsch; Am Prebersee, Walzer; Die lustigen Wöltinger, Polka; Hochzeit ist's, Walzer; Maibaumwalzer; Da Toni, Polka. Alle diese Werke sind im November 1982 vom ORF-Landesstudio Salzburg aufgenommen worden.

BADZONG Horst: geb. in Berlin 25. Mai 1941. Studierte Posaune in Berlin und Detmold. Seit 1969 Posaunist im Mozarteum-Orchester. Seit 1974 Kapellmeister der Trachtenmusikkapelle Thalgau und Lehrer am Salzburger Musikschulwerk. Mit seinen Kompositionen „Tarantellissimo” (1996, Wettbewerb des Niederösterreichischen Blasmusikverbandes) und „Attacca-Suite” (1999, Wettbewerb des Vorarlberger Blasmusikverbandes) erzielte er jeweils dritte Preise. Im Jahr 2003 errang er beim Kompositionswettbewerb des Österreichischen Blasmusikverbandes mit „Blue Passacaglia” den 2. Rang. Außerdem komponierte er noch einige Märsche, Festmusiken und Bläserquintette.

BECK Franz: geb. in Wien 19. November 1901, gest. 1976. Kanzleibediensteter. Trat 1915 als Musikeleve in die Regimentsmusik des Infanterie-Regiments Carol I. König von Rumänien Nr. 6 ein. Ab 1927 diente er als Militärmusiker im Wiener Infanterie-Regiment Erzherzog Karl Nr. 3 unter Kapellmeister Gustav Gaigg. Daneben studierte er vier Jahre lang Violine und Querflöte am Konservatorium der Stadt Wien. Während des Zweiten Weltkrieges zunächst Militärmusiker in Wien und Essen, danach bis Kriegsende Frontdienst mit anschließender Gefangenschaft bis 1947. 1947–1965 als Kapellmeister und Musiklehrer in Kärnten tätig. 1965–1976 Kapellmeister in Tenneck. Werke: Gruß vom Gartnerkofel, Marsch; Auerspergmarsch, 1970; Windbichl-Glück Auf- Marsch, 1966; Die Eisenwerker, Marsch, 1967.

BERLOGER Bartholomä: geb. 1873, gest. 1955. Gelernter Schuhmacher; später jahrzehntelang Gemeindesekretär in Maishofen. Dort gründete er 1898 die örtliche Musikkapelle, die er bis 1951 leitete. Während des Ersten Weltkrieges Regimentsmusiker (Trompete und Flügelhorn), zuletzt Militärkapellmeister im Range eines Leutnants. Werke: Salzburger Schützenmarsch;[2497] Oberst Fasser-Marsch.

BINGGL Konrad: geb. in Mauterndorf 8. April 1908, gest. 25. März 1989. Bäcker. Erster Musikunterricht mit acht Jahren (Violine), danach im Selbststudium Flöte, Gitarre und Harmonika; 1928/29 Flötenstudium am Konservatorium der Stadt Wien. Seit 1924 nacheinander aktives Mitglied der Musikkapellen Mauterndorf, Öblarn, Altenmarkt und Werfen (seit 1948); zwischendurch Mitwirkung in einem Streichorchester, in einer Schrammelmusik sowie in einem Männerchor. Obwohl bereits in jungen Jahren von einem schweren Gehörleiden befallen, hat er sich als aktiver Musiker, Lehrer und Komponist unter den Kapellen des Pongaues beträchtliches Ansehen erworben. Werke: Werfner Marsch, 1950; Anton Eibl-Marsch, 1981.

BRANDSTÄTTER Sebastian: geb. in Bischofshofen 20. Januar 1896, gest. 30. Mai 1960. Bergmann. In jungen Jahren weitum bekannter Tanzmusiker (Flügelhorn), zugleich viele Jahre lang Leiter der Bauernmusikkapelle St. Johann im Pongau und später der Werksmusikkapelle „Konkordiahütte” Tenneck. Werke: Bauernschützenmarsch, 1951; Struberschützenmarsch, 1951; Werfner Eisen, Marsch; Blühnbacher Schlittenfahrt, Charakterstück.

EMMERT Adam Joseph: geb. in Würzburg 24. Dezember 1765, gest. in Wien 11. April 1812.[2498] War 1788–1802 als Hofbeamter in Salzburg tätig. Werkauswahl: vier „Harmonien” für Flöte, Klarinette, Hörner und Fagott; daneben zahlreiche Lieder sowie Kirchen- und Bühnenwerke.

ENSMANN Arthur: geb. 1930. Pensionierter Kaufmann. 1943–1978 aktives Mitglied der Trachtenmusikkapelle Mittersill (Klarinette und Saxophon). Bekannt geworden durch sein Lied „Die Alpenrose aus Mittersill”; daneben noch mehrere andere Kompositionen für Tanzmusik. Werk: Mittersiller Schützenmarsch, 1968.

ERTL Leo: geb. in Wien 28. September 1910, gest. in Salzburg 30. Jänner 1987.[2499] Von 1924 bis 1929 Studien an der Wiener Musikakademie bei Pollatschek (Klarinette), Schütz (Orgel) und Schmidt (Komposition) sowie anschließend am Mozarteum Salzburg bei Prof. Bernhard Paumgartner. Ab 1929 diente er als Militärmusiker beim Alpenjägerbataillon 3 in Salzburg, legte 1933 die Militärkapellmeisterprüfung in Wien ab und beendete 1936 sein Kapellmeisterstudium in Salzburg mit Auszeichnung. In der Folge war er ab 1936 Militärkapellmeister beim Feldjägerbataillon 2 in Pinkafeld im Burgenland und ab Juli 1937 beim IR 14 in Linz sowie zusätzlich Musiklehrer am dortigen Bruckner-Konservatorium. 1938 wurde er als Musikmeister (Kapellmeister) zur deutschen Wehrmacht nach Herford in Westfalen versetzt, war während des Zweiten Weltkrieges an der West- und an der Ostfront eingesetzt sowie dreieinhalb Jahre lang in sowjetischer Gefangenschaft. Nach der Heimkehr im Jahr 1947 übernahm er die Zweigschule des Mozarteums in Zell am See; war vielfach als Chorleiter tätig und leitete 1947–1952 die Bürgermusikkapelle Saalfelden sowie 1951–1957 die Magistratsmusikkapelle Salzburg. 1954 erfolgte, nicht zuletzt über Anregung von Hans Schmid, die Ernennung von Leo Ertl zum Landeskapellmeister von Salzburg; 1956 wurde er zum Kapellmeister der neuaufgestellten Militärmusik Salzburg berufen; 1959 erfolgte seine Ernennung zum Bundeskapellmeister des Österreichischen Blasmusikverbandes, welche Funktion er bis 1977 innehatte. 1966 übernahm er die Leitung der Salzburger Volksmusikschulen; 1972 wurde er als Nachfolger von Militärkapellmeister Prof. Friedrich Hodick zum Musikreferenten im Bundesministerium für Landesverteidigung in Wien ernannt. 1973 zum Oberst befördert, trat er 1975 als Kapellmeister der Militärmusik Salzburg sowie als Musikreferent beim Armeekommando offiziell in den verdienten Ruhestand. Er blieb jedoch bis 1983 weiterhin Landeskapellmeister von Salzburg. Prof. Leo Ertl hatte an der Aufwärtsentwicklung der Salzburger Blaskapellen, insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg, in fachlicher Hinsicht durch die Abhaltung zahlreicher Kurse, Seminare, Vorträge und Konzerte im In- und Ausland sowie im ORF entscheidenden Anteil. Er war Träger höchster Auszeichnungen des Österreichischen sowie des Salzburger Blasmusikverbandes. Seine Verdienste, die sich auch auf den Bereich der Blasmusikkomposition erstrecken, wurden 1967 mit der Verleihung des Berufstitels „Professor” gewürdigt. Werkauswahl: Jung-Rainer-Marsch, 1934; Alt-Salzburger Fackeltanz, 1952; Paumgartner-Marsch, 1969; daneben zahlreiche Bearbeitungen, darunter „Mei Hoamat, mei Salzburg” sowie W. A. Mozarts Deutsche Tänze, KV 509, und drei Märsche KV 335, 408/1, 408/2 (1956).

FAISTAUER Johann: geb. in Lofer 12. August 1886, gest. 12. Mai 1929. Gelernter Büchsenmacher, später Gastwirt in St. Martin bei Lofer. Spielte Flügelhorn und Euphonium und war während seiner Ausbildung zum Büchsenmacher einige Zeit lang Kapellmeister von Ferlach in Kärnten. Später leitete er die Musikkapelle St. Martin bei Lofer: 1920–1923 und 1926–1928. Werk: Pass Luftenstein-Marsch.

GRUBER Felix: gest. 1884. Sohn des Stille-Nacht-Komponisten Franz Xaver Gruber. Leitete von 1862 bis 1884 die Bürgerkorpskapelle Hallein.[2500] Werke: zwei Märsche; Feldmesse und Weihezeremonie (für die Fahne des Halleiner Bürgerkorps); arrangierte über 100 Märsche, Ausschnitte aus Opern, Potpourris, Lieder und Tänze für Blasmusik.

HAFNER Franz: geb. in Utissenbach im Waldviertel am 27. 3. 1907, gest. 19. September 1995. Mit zehn Jahren erster Musikunterricht in der Bürgerschule Zwettl. Nach Abschluss der Tischlerlehre führte ihn seine anschließende Wanderzeit nach Saalfelden, wo er zwei Jahre lang Mitglied der Bürgermusik war. Ab 1930 diente er als Militärmusiker beim Alpenjägerbataillon 3 in Salzburg; daneben ordentliches Musikstudium am Mozarteum. 1939–1943 Korpsführer (Musikmeister) in einem Berliner Gardebataillon. Ab 1943 Kriegseinsatz mit nachfolgender Gefangenschaft. Danach Eintritt in die Fischermusikkapelle Liefering, deren Leitung er 1950 –1981 innehatte und die von seinem Sohn Horst von 1981 bis zu dessen Ableben im Jahr 2002 weitergeführt wurde. Zugleich war Franz Hafner 1970–1980 Bezirkskapellmeister von Salzburg-Stadt. Neben diversen hohen Auszeichnungen des Blasmusikverbandes erhielt er für seine Verdienste als Komponist und Kapellmeister 1977 von der Stadt Salzburg den Bürgerbrief verliehen. Werkauswahl: Frundsbergmarsch; Lieferinger Fischermarsch; Karl Merhaut-Marsch; Kohlpeter Marsch; Saalachtaler Polka; Auf der Salzburger Dult, Walzer; Salzburger Rupertikirtag, Polka; Musikantenfreunde, Walzer; Arrangement der Bauernmesse von Anette Thoma.

HAFNER Gerhard: geb. am 1. Februar 1974 in Schwarzach. Gelernter Elektroinstallateur, derzeit Computertechniker. 1995 Präsenzdienst, anschließend Trompeter und Flügelhornist der Militärmusik Salzburg. 1996 Gründung des Musikverlags Hafnerhttps://www.mvhafner.at/de/ 1998 Weiterbildung am Bruckner Konservatorium Linz zum Blasorchesterleiter. Kurse bei namhaften Dirigenten und Komponisten (Erland Maria Freudenthaler, Sepp Neumayr, Felix Hauswirth, Johann Mösenbichler, Gottfried Veit). Auftragskompositionen: 7-Mühlen-Suite, Fanfare, Arktis-Fanfare, Domus concilii Konzertmarsch, Stadterhebungsmarsch, Jubiläumsmarsch, Pongau-Fanfare, Werfenwenger-Weis. Mehrere Arrangements für Blasorchester.

HALLER Christian: geb. in Klagenfurt 19. Dezember 1915, gest. 13. November 1996. Gelernter Bäcker, später Bediensteter und zuletzt Leiter des Arbeitsamtes Tamsweg. Ab 1935 diente er als Militärmusiker im Alpenjägerregiment 11 sowie im Kärntner IR 7. 1935–1938 Besuch des Musikkonservatoriums in Klagenfurt mit Abschlussprüfung auf dem Waldhorn; daneben spielte er noch Flügelhorn und Bassflügelhorn. Anschließend Kriegseinsatz im Gebirgsjägerregiment 139 und zuletzt in der 9. Panzerdivision. Im April 1946 Heimkehr aus der Kriegsgefangenschaft. 1953–1980 leitete er die Bürgermusikkapelle Tamsweg. Für seine Verdienste um die Musik wurde ihm 1975 der Goldene Ehrenring der Marktgemeinde Tamsweg verliehen. Werk: Vereinigtenmarsch (enthält im Trio ein altes Zunftlied).

HAYDN Michael: geb. in Rohrau/Niederösterreich 1737, gest. in Salzburg 10. August 1806.[2501] Er löste wahrscheinlich 1745 seinen älteren Bruder Joseph als Chorknabe in Wien ab. Mit 20 Jahren wurde er bischöflicher Kapellmeister in Großwardein (Stadt in Rumänien); von 1763 bis zu seinem Tod wirkte er als erzbischöflicher Hofmusikus (Domorganist) und Konzertmeister in Salzburg und war somit Kollege von Mozart Vater und Sohn. Kurze Zeit Lehrer von Weber und Diabelli. Mit der Hofsängerin Maria Magdalena Lipp verheiratet, pflegte er besonders enge Beziehungen zum Erzstift St. Peter. Werke: zahlreiche Instrumentalwerke, darunter Orgel- und Trompetenkonzerte sowie Streichquartette, in der Hauptsache kirchliche Kompositionen; erstmals Männerchöre a cappella; an blasmusikalischen Werken schuf er den Pappenheim-Marsch und den Josias Coburg-Marsch, die beide 1967 Salzburger Truppenkörpern als Traditionsmärsche zugeordnet wurden.

HEIGENHAUSER Johann: Leiter der Musikkapelle Taxenbach 1900–1913. Werke: Anton Wallner-Marsch, 1903; Wasserleitungs-Eröffnungsmarsch, 1907; Kolm- Seigurn-Marsch.

HERZOG Johann: geb. in Saalfelden 14. April 1946. Hauptschullehrer und Nebenerwerbslandwirt in Saalfelden. Ab dem zehnten Lebensjahr nacheinander Ausbildung auf den Instrumenten Blockflöte, Klarinette, Violine und Kontrabass; vier Jahre Studium am Mozarteum Salzburg. Fachschullehrerprüfung aus Musik. Absolvent mehrerer Kapellmeisterkurse bei Prof. Herbert König und Prof. Leo Ertl sowie bei Kapellmeister Sepp Riedmann von der Bürgermusik Zell am See. Von 1979 bis 1996 stellvertretender Bezirkskapellmeister des Pinzgaues. Von 1969 bis 2001 Kapellmeister der Bürgermusik Saalfelden. Mitglied der Saalfeldner Tanzlmusi. Werke: Feuerwehrmarsch; Auf froher Fahrt, Marsch; Bürgermusikanten, Marsch; Sehnsuchtsträume, Polka und Heimleben, Polka.

HÖLL Matthias: geb. in Leogang 27. März 1919, gest. in Zell am See 7. März 1989. Kaufmann. Er entstammt einer sehr aktiven musikalischen Familie: Sein Onkel war Gründer bzw. Mitbegründer der Musikkapellen Leogang und Saalbach; sein Vater leitete die Musikkapelle Leogang 1911–1933; sein Cousin Peter Höll leitete die heutige Trachtenmusikkapelle Saalbach-Hinterglemm 1931–1939 und 1951–1962; weiters war sein Bruder Max (1912–1990) jahrzehntelang in verschiedenen Musikkapellen sowie im Bezirksverband der Pinzgauer Blaskapellen tätig. Hias Höll wurde bereits mit acht Jahren Mitglied der Musikkapelle Leogang und erlernte nacheinander Schlagwerk, Tenorhorn, Posaune, Basstuba, Akkordeon, Gitarre und Kontrabass. Berufsbedingt hielt er sich 1936–1938 in Belgien auf, wo er im Kirchenchor mitwirkte und privaten Musikunterricht nahm. Ab 1938 diente er bei der deutschen Wehrmacht (IR Liszt) als Militärmusiker und legte 1942 die Kapellmeistereignungsprüfung ab; anschließend vorübergehende Verwendung als Korpsführer (Musikmeister). Danach bis Kriegsende Frontdienst, zuletzt als Kompanieführer, und Gefangenschaft. Im Herbst 1945 für kurze Zeit Kapellmeister der Bürgermusik St. Johann im Pongau; ab Dezember 1945 bis 1979 Leiter der Musikkapelle Bruck an der Glocknerstraße. 1955 gründete er gemeinsam mit Sepp Weißbacher die „Pinzgauer Alpensymphoniker”. Von Kriegsende bis 1947 war er auch als Kulturreferent der Bezirkshauptmannschaft Zell am See für den Pinzgau tätig. Von 1967 bis 1989 war er Bezirkskapellmeister des Pinzgaues, stellvertretender Landeskapellmeister sowie Wertungsrichter. Für seine Verdienste um die örtliche und auch regionale Blasmusik wurde er 1979 von der Musikkapelle Bruck an der Glocknerstraße zum Ehrenkapellmeister auf Lebenszeit ernannt. Werke: Ostmarkgrüße, Marsch, 1940; Pinzgauer Musikanten, Marsch, 1977; Feuerwehrmarsch. Daneben mehrere Stücke für Tanzmusik und das Lied „Der blaue Enzian”.

HOYER Hans: geb. in Wilhelmsburg/Niederösterreich 14. Mai 1906, gest. 19. Jänner 1990. Pensionierter Musiklehrer und Verwaltungsbeamter. 1926 –1932 Studium an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Prag mit Abschlussdiplom im Hauptfach Klarinette. Anschließend Militärmusiker im Salzburger IR 12. Während des Zweiten Weltkrieges Klarinettist in der Kommandanturmusik der deutschen Wehrmacht in Paris mit anschließender amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Nach dem Krieg trat er in den Dienst der Bezirkshauptmannschaft Zell am See; zugleich Mitglied der Bürgermusik Zell am See sowie Mitbegründer der Volksmusikschule Zell am See. Werkauswahl: Glockenspielkinder, Marsch, 1936; Irrlichter, Walzer-Intermezzo, 1949; Reiterfreuden, Marsch, 1950; Schule für Klarinette, 1950; Mein Kaprun, Marsch, 1950; Küssnacht, Dir zum Gruß, Marsch, gewidmet der Feldmusik Küssnacht in der Schweiz, 1978.

HÜTTISCH Franz Anton: geb. in Joachimsthal/Böhmen 20. Februar 1874, gest. in Wien 23. Dezember 1956.[2502] Schüler von Robert und Johann N. Fuchs, Anton Bruckner, Joseph Hellmesberger, Josef Schantl (Waldhorn) am Wiener Konservatorium. 1892 wurde er Hornist im Orchester der k. u. k. Hoftheater; trat 1896 als Solist und Dirigent in London auf; bereiste 1897–1900 mit den Orchestern Ziehrers und Eduard Strauß' die Welt und gründete im letztgenannten Jahr ein Horn-Quartett, mit dem er ebenfalls weite Konzertreisen unternahm. 1902 wurde Hüttisch k. u. k. Militärkapellmeister beim IR 71 in Trentschin (Slowakische Republik); 1912 übersiedelte er in gleicher Eigenschaft zu den 28ern nach Trient, Meran, Innsbruck, Prag und Szegedin. Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete Hüttisch zunächst als Theaterkapellmeister. 1926 zog es ihn wieder zur Militärmusik und er übernahm die Kapelle der Alpenjäger in Salzburg – 1934 in Ruhe. Seinen Lebensabend verbrachte er in Wien, wo er noch die Kapelle der Wiener Feuerschutzpolizei dirigierte. Von seinen Kompositionen wurde der „Medeazza-Marsch” am populärsten.

HUTYA Alois: geb. in Pressburg 18. Februar 1925, gest. am 6. März 1989. Ehemaliges Mitglied des Salzburger Mozarteum-Orchesters.[2503] Mit neun Jahren lernte er Klarinette und Violine; ab 1941 studierte er Fagott in Pressburg, Wien, Linz und Salzburg. 1947 begann sein Engagement als erster Fagottist im Mozarteum-Orchester Salzburg; 1953 Preisträger auf dem Fagott in Genf. 1967 gründete er für die Gestaltung von Rundfunkaufnahmen die „Blaskapelle Hutya” und vergrößerte diese später zum „Salzburger Blasorchester”. 1971–1981 war er Kapellmeister in St. Gilgen, von 1982 bis 1984 leitete er den Eisenbahner-Musikverein Salzburg. Werke: Salzburger Bummler (auch: St. Gilgner Leben), Marsch, 1977; Mein Ideal, Polka, 1980; daneben mehrere Arrangements von Märschen aus der Monarchie.

INNERHOFER Lambert: geb. 1941. Pensionierter ÖBB-Bediensteter. Mitglied der Trachtenmusikkapelle Uttendorf von 1963 bis 1998 und der Pinzgauer Tanzlmusi. Werk: Uttendorfer Musikanten, Marsch (arrangiert von Hugo Hoyer); Ehrensenator Otto Wittschier Marsch (arrangiert von Sepp Leitinger).

KACHLER Wilhelm: geb. in Petschau/Kreis Eger 27. Juli 1853, gest. in Salzburg 7. Februar 1899.[2504] 1895–1899 Kapellmeister beim IR 59. Trat 1872 der Musik des ungarischen IR Freiherr von Klobucar Nr. 5 in Erjes bei, deren Leitung er 1881 –1885 innehatte. Werke: Deutsche Tänze; Rosamunde Ouverture; Ariolfe aus der h-moll-Sinfonie; Variationen über die Volkshymne; Kaiser-Ouverture.

KARL Franz: geb. 1886, gest. 1922. Leiter der Musikkapelle Leopoldskron von 1913–1922, unterbrochen durch Kriegsdienst und russische Gefangenschaft, in welcher er die beiden nachgenannten Märsche komponierte.

KENDLBACHER Andreas: geb. in Hüttschlag 18. November 1927, gest. 11. März 1986. Maurer. Erster Musikunterricht bei seinem Vater, einem weitum bekannten Tanzmusiker. Erlernte die Instrumente Klarinette, Euphonium, Flügelhorn und Posaune. 1941–1967 leitete er die Musikkapelle Hüttschlag. Werke: Hohe Tauern, Marsch; Prangerschützen, Marsch. Daneben rund 75 Stücke für Tanzmusik und 32 für Akkordeon sowie zwei Lieder und ein fünfstimmiger Choral.

KUFNER Sepp: geb. in Bischofshofen 1926; gest. 24. Juni 1986. Bundesbahnbeamter in Ruhe. 1937–1954 Mitglied der Bundesbahn-Musikkapelle Bischofshofen. Langjähriges Mitglied sowie Begründer mehrerer Tanz- und Unterhaltungskapellen. Nach dem Zweiten Weltkrieg vier Semester lang Abendstudium am Mozarteum (Klarinette und Harmonielehre). Referent für Tanzlmusik bei den Salzburger Musizierwochen (vormals: Brauchtumswochen der Salzburger Volkskultur (vormals: Salzburger Heimatpflege). Werkauswahl: Mit der Bundesbahn, Marsch; Hoch Salzburg, Marsch; Musikantengruß, Marsch und Dr. Haslauer-Marsch (gemeinsam mit J. Spirk); Blasmusikanten, Polka; Komm zu mir, Polka (gemeinsam mit J. Spirk); Salzburger Echo, Walzer.

LEITERMAYER Alexander: geb. in Wien 4. Mai 1826, gest. in Wien 1898.[2505]Sohn von Michael Leitermayer, Musikdirektor am Theater in der Josefstadt, später am Theater an der Wien. 1875–1884 Kapellmeister beim IR 59. Trat bereits mit zwölf Jahren als Klarinettensolist auf und beendete 1844 sein Klarinettenstudium in Salzburg mit dem Diplom. Ab 1849 bis zum Dienstantritt in Salzburg 1875 war er nacheinander als Kapellmeister bei den Infanterie-Regimentern Alexander I. Kaiser von Russland Nr. 2 in Theresienstadt, Wien und Olmütz (1849–1851 und 1854–1859) sowie Freiherr von Hess Nr. 49 in Wien (1869–1874) tätig. Nach Ende seines Salzburger Wirkens trat er in den Ruhestand. Werkauswahl: Der tapfere Landsoldat, Marsch; Cip, Cip, Marsch nach italienischen Nationalliedern; Turnerfest-Marsch; Fest-Marsch; Rudolfs-Marsch; Abschied von Olmütz, Marsch; Schubert-Monument-Marsch; Faust-Ouverture; Militärische Feldmesse; Lied der deutschen Waffenschmiede. Unter seinen rund 300 Werken befinden sich unter anderem mehrere Messen und Orchesterkompositionen.

LEITINGER Josef: geb. in Saalfelden 8. März 1956. Postbediensteter (gelernter Bäcker). Mitglied der Musikkapellen St. Martin und Weißbach bei Lofer sowie der Postmusik Salzburg; ausgebildet auf den Instrumenten Flügelhorn, Trompete, Tenorhorn, Posaune, Horn, Basstuba und Bass-Gitarre. 1975/76 diente er bei der Militärmusik Salzburg. Mitglied bekannter Tanzkapellen. Sein Werdegang begann 1970 bei der Trachtenmusikkapelle St. Martin; 1999 wechselte er zur Trachtenmusikkapelle Weißbach, wo er Trompete spielt; von 1984–1993 spielte er erstes Tenorhorn bei der Postmusik Salzburg, seit 1998 ist er dort Hornist. Ab 1976 begann er zu komponieren, zunächst für Tanzmusik, ab 1987 auch für Blasmusik. Werkauswahl:

  • Märsche: Rupertimarsch, Salzburgmarsch, Pinzgauheimat, Salzburgland, Josefimarsch, Salzachmarsch, Seisenbergklammmarsch, Trachtenmarsch

  • Konzertwalzer: Heimatliebe, Herbstzeitlosen

  • Konzertmärsche: Postillion, Diamant, Berner-Oberland, Telekom, Baumblüte, Taiga

  • Ouvertüren: Musikantenleben, Freizeitouvertüre, Cäciliaouvertüre, Galaouvertüre.

  • Polkas: Hirschbichl, Floriani, Radler, Register, Schmankerl, Musikantenfrauen.

  • Sonstiges: Solostücke (Nette Klari, Tenoristenparty, Hornissimo, Trombone-Medley), Sakrale Musik (Hubertusmesse, Kameradschaftsmesse, Festliche Hymne, Cäciliahymne), Andere Stücke (Österreichbild, Tongemälde; Geliebtes schönes Salzburg, Liederfolge).

MAHR Gustav: geb. in Brandeis an der Elbe 23. November 1858, gest. in Hargelsberg bei St. Florian/Oberösterreich 1. September 1930.[2506] Ältester Sohn des Militärkapellmeisters im IR 75, Anton Mahr, und Schwiegersohn von Militärkapellmeister Ferdinand Schroll vom IR 18. 1884–1894 Kapellmeister beim IR 59. Studierte am Prager Konservatorium Violine, Harmonielehre, Kontrapunkt und Komposition. Nach erfolgreichem Studienabschluss trat er 1875 als Sologeiger in die von seinem Vater geleitete Regimentsmusik ein. 1878 wurde er Militärkapellmeister beim ungarischen IR Prinz Gustav von Wasa Nr. 60. 1884 wurde er in Salzburg Nachfolger von Militärkapellmeister Alexander Leitermayer. Danach führte er ab 1895 die Kapelle des 2. Regiments der Tiroler Kaiserjäger (1895–1899), des ungarischen IR Graf Grünne Nr. 43 (1899–1904), des 4. Regiments der Trioler Kaiserjäger (1904–1909), des böhmischen IR Albrecht Herzog von Württemberg Nr. 73 (1910/1911) und des oberösterreichischen IR Ernst Ludwig Großherzog von Hessen und bei Rhein Nr. 14. Beim IR 14 blieb er bis Kriegsende. Danach leitete er bis zu seinem Tod das Orchester des Linzer Kolosseum- Varietes sowie die Linzer Eisenbahner-Kapelle. Werkauswahl: Hoch Tirol, Marsch; Andreas Hofer-Marsch; Fenner-Jägermarsch; Rheingraf Salm-Salm, Marsch; Österreichischer Generalmarsch; Erzherzog Rainer Marsch; Sturm Marsch; Heimwärts Marsch; Rudolfs Marsch; Huldigungs Marsch; Sizzo Noris Marsch; Das Mädchen von Tahiti, Oper; Des Sängers Fluch, Singspiel; daneben zahlreiche Fanfarenmärsche, Orchesterwerke, Streichquartette, kammermusikalische Kompositionen, Klavierwerke, Kompositionen für Chormusik, Lieder mit Klavierbegleitung sowie Polkas, Mazurkas, Walzer, Potpourris und viele Bearbeitungen für Blasmusik.

MACHREICH Georg: geb. in St. Georgen im Pinzgau 24. April 1942. Maschinist. Erster Unterricht auf der Es-Klarinette bei seinem Vater Michael Machreich, Leiter der Musikkapelle St. Georgen im Pinzgau 1934–1964. Später Ausbildung auf Flügelhorn und Trompete. Seit 1972 Mitglied der Musikkapelle Saalbach-Hinterglemm. Werke: Gruß aus Saalbach, Marsch, 1972; Heimatklänge, Polka, 1972. – Schönes Glemmtal, Walzer. Daneben zahlreiche Musikstücke für kleine Besetzung.

MACHREICH Michael: geb. in St. Georgen im Pinzgau 11. Juli 1910, gest. 15. Dezember 1987. Austragbauer. Leiter der Musikkapelle St. Georgen 1934 –1964. Werk: Hoch St. Georgen, Marsch.

MARSALEK Franz: geb. 1895, gest. 1975. Ehemaliges Mitglied der Wiener Philharmoniker (Violine). 1954–1967 Leiter der Trachtenmusikkapelle Neukirchen am Großvenediger. Werk: Jubiläumsmarsch, 1953.

MELUSIN Rudolf: geb. in Borzimor bei Brünn 14. Juni 1826, gest. 1887. 1859–1875 Kapellmeister beim IR 59, danach beim IR Gerba Nr. 78 in Osijek.[2507] Werkauswahl: Offiziers Marsch; Tiroler Schützen Marsch; Kaiser Franz Joseph Marsch; Feuerwehrmarsch; Abschiedsklänge, Trauermarsch; Konzertarie für Flügelhorn; Capriccio für Euphonium; Retraite.

MOZART Leopold: geb. in Augsburg 14. November 1719, gest. in Salzburg 28. Mai 1787.[2508] Vater und musikalisch-kompositorischer Erzieher von Wolfgang und „Nannerl” Mozart. Zu seiner Zeit ein berühmter Geiger und Musiklehrer, zuletzt Vizekapellmeister am Salzburger Hof. Werkauswahl: Türkische Musik; daneben Opern, Oratorien, Sinfonien, Konzerte, Kammer- und Klaviermusik.

MOZART Wolfgang Amadeus: geb. in Salzburg 27. Januar 1756, gest. in Wien 5. Dezember 1791.[2509] In seinen 16 originalen, zum Teil fragmentarisch erhalten gebliebenen Bläsermusiken – Serenaden, Divertimenti, Märsche u. a. – kulminiert das Genre frühklassischer Freiluftmusiken. Bereits das von seiner Schwester Marianne angefertigte „Verzeichnisz alles desjenigen was dieser zwölfjährige Knab seit seinem 7ten Jahre componiert” nennt „viele Menuetten mit allerhand Instrumenten, Aufzüge für Trompeten und Pauken” sowie verschiedene „militärische Märsche mit 2 Haut: 2 Corm & fagotto”. Mit den Mailänder Divertimentis KV 159 b/186 und KV 159 d/166 eröffnete Mozart die Reihe der Bläserkompositionen für je zwei Oboen, Klarinetten, Hörner und Fagotte (mit fallweise hinzutretenden Englischhörnern und Bassetthörnern), eine Gattung, die in den Serenaden KV 370 a/361, KV 375 und KV 384 a/288 ihren Höhepunkt erreichte. Namentlich die B-Dur-Serenade KV 370 a, 1786 als „Geschenk für die ihm verbundenen Bläser der Münchner Hofkapelle” (J. Saam) komponiert und in einer Akademie des Klarinettenvirtuosen Anton Stadler im Wiener Nationaltheater am 23. März 1784 aufgeführt, sprengt in der Dimension der formalen Anlage, in Gehalt und Gestalt, wie in der instrumentalen Besetzung (2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Bassetthörner, 4 Waldhörner, 2 Fagotte und Kontrabass) den überkommenen Rahmen dieser musikalischen Spezies und wird vielfach als „frühe Originalkomposition für Blasmusik” apostrophiert (Veit). A. Stadler, für den Mozart viele seiner Klarinettenkompositionen, darunter das Klarinettenkonzert KV 622 und das Klarinettenquintett KV 452 schrieb, war ebenso wie sein Bruder Johann zu dieser Zeit (1783 bis 1787) Mitglied der aus acht Bläsern bestehenden kaiserlichen Harmoniemusik. Die menschlichen und künstlerischen Beziehungen zwischen Mozart und A. Stadler, die beide auch der Wiener Freimaurerloge „Zum Palmbaum” angehörten, fanden ihren augenfälligen Niederschlag in zahlreichen Bläserkompositionen, von denen allerdings einige durch die Gewissenlosigkeit und Leichtfertigkeit A. Stadlers verloren gingen. Mozarts umfangreicher Briefwechsel mit seinem Vater dokumentiert die Tatsache, dass er neben Originalkompositionen für „Harmoniemusik” – etwa im Auftrag der Fürsten von Liechtenstein und Schwarzenberg – auch Transkriptionen und Bearbeitungen eigener Werke schuf. So schreibt Mozart am 20. Juli 1782: „... Nun habe ich keine geringe Arbeit: bis Sonntag acht Tag muß meine Opera (,Entführung') auf die Harmonie gesetzt sein, sonst kommt mir einer bevor und hat anstatt meiner den Profit davon ... Sie glauben nicht, wie schwer es ist, so etwas auf Harmonie zu setzen, daß es den Blasinstrumenten eigen ist und doch dabei nichts von seiner Wirkung verloren geht ...” Tatsächlich wurden – wie zu Lebzeiten Mozarts so auch nach dessen Tod – viele seiner Werke, besonders Ausschnitte aus Opern, von seinen Zeitgenossen H. G. Ehrenfried, J. Triebensee, G. F. Fuchs, J. Stumpf, C. A. Göpfert u. a. für Harmoniemusik bearbeitet und fanden, besonders durch die Militärkapellen, weite Verbreitung. Werke für Bläserensembles: A. Divertimenti, Serenaden und Einzelstücke: KV 159 6/186, 159 d/166, 213, 240, 240 a/252, 240 b/188, 253, 270, 271 g/289, 370 a/361, 375, 384 a/388, 439 b. – B. Fragmente: 384 B, 384 b, 384 c/Anh. 96. – C. Übertragungen und Bearbeitungen von fremder Hand: zu 300 1/331, 320 a/335, 366, 370 a/361, 375, 384, 387 c/407, 492, 497, 527, 563, 588, 608, 620, 621. – D. Zweifelhafte und unterschobene Werke: KV Anh. C 17.01–05, C 17.07–12. Bearbeitungen für Blasorchester (Auswahl): Ouvertüre zu Die Hochzeit des Figaro, bearb. Joosen, Mo; Eine kleine Nachtmusik, bearb. Meiins, Mo; Menuett aus Symphonie Nr. 39, bearb. Veenendaal, Mo; Ave verum, bearb. van Leeuwen, Mo; Hornkonzert Nr. 1, bearb. Zurmühle, Mo; Klarinettenkonzert, bearb. Zurmühle, Mo; Ouvertüren zu Cosi fan tutte, Don Juan, Gärtnerin aus Liebe, Titus, Zauberflöte, alle (Do); zahlreiche Opernausschnitte (Do). Lit.: MGG; Riemann; G. Veit, Die Blasmusik, Bozen 1972; J. Saam, Das Bassetthorn, Mainz 1971; O. Kroll, Die Klarinette, Kassel 1965; Whitwell.

NEUMAYR Sepp: geb. in Kleinarl 3. April 1932. Komponist und Musikverleger.[2510] Vor seiner Eigenverlagsgründung 1977 war er Postbeamter. Musikalische Ausbildung auf den Instrumenten Klarinette, Flügelhorn, Bassflügelhorn und Bass sowie Akkordeon und Steirische Harmonika. Privatstudien in Harmonie- und Formenlehre, Kontrapunkt und Dirigieren bei Prof. Leo Ertl. Seit 1960 Leiter der Musikkapelle Kleinarl; von 1965 bis 2000 Bezirkskapellmeister des Pongaues, stellvertretender Landeskapellmeister von Salzburg und Wertungsrichter. Sein 1951 begonnenes Schaffen umfasst derzeit rund 330 Werke: Märsche, Walzer, Polkas, Ländler, Ouvertüren, Potpourris, Charakterstücke, Konzertmusik, Präludien, Alm- und Berglieder sowie Jagd- und Tanzmusik, eine Alpenländische Weihnachtsmesse für gemischten Chor, Orgel und vier Klarinetten sowie ein Requiem für Blasmusik. Daneben zahlreiche Bearbeitungen von Melodien aus Opern und Operetten, Chorälen, Volks- und Weihnachtsliedern, zwei Sätzen aus der Militärsymphonie von Joseph Haydn und einer Kirchensonate von W. A. Mozart. Werkauswahl:

  • Märsche: Freundschaftsmarsch; Mein Heimatland; Dir zum Gruß; Bergmannslust; Bläserklang.

  • Ouvertüren: Der Musikus; Toi, toi; Dorfkonzert; Mein Ideal; Der Rebell; Harmonia; Holz und Blech.

  • Potpourris: Bei uns dahoam; Klingende Heimat; Opernzauber; Almgschicht'n; Beliebte Melodien (Operettenmelodien); Im weißen Rößl (Operette) und Strauß spielt auf (diese drei zuletzt genannten Werke sind Bearbeitungen für Blasmusik).

  • Walzer: Klingendes Tal, Dirndlball; Frohsinn; Erinnerung; Blumengrüße; Frühlingszauber; Ewig jung; Frohe Stunden; Bergblumen; Ein Gruß an Dich.

  • Konzertmusik: Burgruf; Präludium; Portrait eines Musikers; Bergland, Konzertfantasie; Flügelhorn-Serenade; Konzert für Flügelhorn und Blasorchester; Tarantella; Idylle; Der lustige Dorfschmied, Charakterstück.

  • Polkas und Tänze: Lustige Musikanten; Böhmsky; Sonntagskinder; Böhmermädl; Alte Böhm; Tschechen-Laune; Zwei Freunde; Libusa; Für Dich und mich; Liebelei, Marzurka.

  • Sonstiges: Requiem für Blasorchester; Zwergleins Parademarsch, Charakterstück; Trio für Klavier, Klarinette und Violine; Melodie der Alpen, Idylle; Kleine Pastoralmesse; Aufzug der Hirten, Weihnachtliche Spielmusik; Rondo für Klavier; Arie der Pamina, aus der Oper „Die Zauberflöte” von W. A. Mozart, für 14 Instrumente und Gesang; Advent- und Weihnachtslieder; Requiem für Blasorchester; Hubertusmesse; Alpenländische Weihnachtsmesse; Jagdmusik; WM-Fanfare; Tanzmusik für kleine Besetzung.

NOGGLER Johann: geb. in Tamsweg 21. Dezember 1878, gest. 5. Dezember 1960. Lehrer. Ab 1900 Organist und Musiklehrer, 1925–1953 Kapellmeister in Tamsweg. 1914–1920 Kriegsdienst und Gefangenschaft. Werke: Grüß Gott, Marsch; Schneeflocken, Gavotte; Immer deutsch und frei, Marsch; Im Bakonnyerwalde, Marsch; Hexenpolka.

PERTL Helmut: geb. in Tamsweg 17. September 1969. Erste Ausbildung auf der Klarinette mit acht Jahren, später im Selbststudium Saxophon, Querflöte und Trompete. Seit 1981 Mitglied der Bürgermusik Tamsweg, 1987–1992 Lungau Big Band („Lungauer Big Band”), 1989/90 Militärmusik Salzburg. Beginn der kompositorischen Tätigkeit für Blasmusik im Jahre 1997. Von 1998 bis 2001 Lehramtsstudium für Berufsschulpädagogik in Salzburg und Graz. Seit 1998 Berufsschullehrer an der Landesberufsschule Tamsweg. Blasorchesterlehrgang in Komposition, Instrumentation, Dirigieren am Konservatorium Graz unter anderem bei Prof. Franz Cibulka. Bisher ca. 40 Kompositionen. Werkauswahl: Märsche: Festtagsgrüße, Schloss Kuenburg, Dir zum Dank, Klingende Jahre, Burg Finstergrün; Konzertwalzer – Ein Streifzug durch Salzburg; Polka: Johanna Polka, Herbstspaziergang; Sonstige: Signation 2000 (Eröffnungshymne der Special Olympics 2000 in Tamsweg), Alputainment – Melodien für mehrere Alphörner und Blasorchester, Happy Brass; daneben noch Stücke für Blechbläserensemble, Volks- und Tanzmusik.

PLOHOVICH Gottfried, Prof.: geb. in Korneuburg 10. März 1926. Lebt als pensionierter Musikprofessor und Musikschulleiter in Saalfelden.[2511] Mit vier Jahren erster Klavierunterricht, besuchte Pflichtschulen und Gymnasium in Korneuburg, Stockerau und Wien, Absolvent der Technischen Lehr- und Versuchsanstalt für Textilindustrie in Wien. Daneben als Privatmusiklehrer und Organist tätig. 1946 –1950 Kirchenmusikstudium an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien. Ab 1950 Chorleiter und Organist sowie Lehrer an der Musikschule Saalfelden. 1952 Gründer und Leiter des Männerchors Saalfelden, ab 1955 Leiter der örtlichen Musikschule und ab 1956 Musikerzieher an der BEA Saalfelden. Gründer verschiedener Volksmusikgruppen, 1977 Gründer und Leiter des Volksliederchores Saalfelden. Erhielt für seine musikalischen Aktivitäten verschiedene Auszeichnungen. Seit 1940 als Komponist tätig; bisher über 300 Kompositionen, u. a. musikpädagogische Werke, Chormusik, Lieder, Kirchenmusik und Blasmusik sowie Spielstücke in Anlehnung an volksmusikalische Vorbilder. Werkauswahl: Feste in Valencia, 1961; Dachstein-Fanfare; Schützengruß (Marsch für die Salzburger Schützenkompanien), 1980; Heimat am Steinern Meer, Suite in vier Sätzen, 1982; Schelmenstreiche, Ouverture; Ewige Tauern, Ouverture, 1983; Saalfeldner Schützenmarsch; Mississippi-Melody, Ouverture.

POKORNY Adolf: geb. 1882, gest. 1944. Gelernter Kaminkehrer. 1924–1932 Kapellmeister in Werfen. Gründete nach dem Ersten Weltkrieg die bald weitum bekannte „Pongauer Bauernkapelle Pokorny”, deren „Pongauer Tanzl” zu den frühesten Plattenaufnahmen Salzburger Tanzmusik zählen. Werkauswahl: Pongauer Hochzeitsmarsch; Werfener Marsch; Veteranen-Marsch; Habernstroh-Walzer; Soakrischer Ländler; Annen-Polka.

PÜHRINGER Kurt: geb. in Salzburg 9. April 1951. Lehrer. Erster Flötenunterricht mit fünf Jahren, später Ausbildung auf der Klarinette, davon fünf Jahre lang am Mozarteum. Ehemaliges Mitglied der Lehrerhausmusikkapelle Salzburg. 1972 wurde er Mitglied der Bürgermusikkapelle Lofer, seit 1981 ist er deren Leiter. Werk: Jubiläumsgrüße, Marsch, 1982.

RAINER Gottfried: geb. in Kaprun 8. Oktober 1906, gest. 12. Juli 1993. Bergführer und Vermessungstechniker. 58 Jahre lang Mitglied der Musikkapelle Kaprun (Flügelhorn); 1978 zum Ehrenmitglied ernannt. Werke: Kaprun, mei Hoamat, Marsch; Kaprun voran, Marsch; Mein Kaprun, Polka.

REGNER Hermann: geb. in Marktoberdorf im Allgäu 12. Mai 1928. Noch vor Abschluss der Oberschule musste Regner zu den Luftwaffenhelfern einrücken. Abitur und musikalische Reifeprüfung am Leopold-Mozart-Konservatorium der Stadt Augsburg – letztere in den Fächern Dirigieren und Komposition – zogen sich daher in die Nachkriegsjahre hinein. Das Universitätsstudium absolvierte er in München, er inskribierte Vorlesungen in den Fächern Musikwissenschaft, Volkskunde und Zeitungswissenschaft und promovierte im Jahr 1957 mit einer volkskundlichen Dissertation über „Taktwechselnde Tänze im schwäbischen Ries” zum Dr. phil. Im Jahr der Promotion wurde er Dozent an der Hochschule für Musikerziehung in Trossingen, in der Bläserschule und im Seminar für Jugend- und Volksmusik. 1964 folgte er einer Berufung an die Musikhochschule Mozarteum nach Salzburg, und zwar als Leiter des Seminars für Elementare Musik- und Bewegungserziehung, des Orff-Instituts. Er spezialisierte sich damit auf methodisch-didaktische Fragen der Musik- und Bewegungserziehung von Kindern und Jugendlichen. Kurse und Lehrgänge führten ihn in viele Städte Österreichs und der BRD, darüber hinaus hatte er Gelegenheit, über Carl Orff und dessen Ideen in Dänemark, Island, England, Spanien, Portugal, Ungarn, Brasilien, Kolumbien, im Irak, in Thailand, Kanada, Hongkong, auf den Philippinen und in Japan persönlich zu werben; 1993 emeritiert. In die Trossinger Zeit fällt das intensive Wirken Regners für das Blasmusikwesen. Er unterrichtete, hielt Kurse ab, beteiligte sich als Komponist an der Ausprägung der Original-Blasmusikkomposition. Zusammen mit Willy Schneider und Eberhard Werdin unterstützte er Guido Waldmann bei der Herausgabe der Werkreihe für Blasmusik „Aulòs”. Im Verlag Möseler erschien von ihm die Schrift: „Die Blasinstrumente in der Jugendarbeit”. Neben Kompositionen für Bläser schrieb Regner Lieder, Kammermusik, Bühnen- und Filmmusiken. Werkauswahl: Abendmusik; Ade zur guten Nacht, 1965; Ballade; Bläserchor; Drei lederne Strümpf; Feierliches Bläserspiel; Heiteres Spiel; Kleine Szene; Ländliche Tanzsuite; Musica semplice; Musik zu einem Fest; O du lieber Augustin; Variationen; Schwäbische Bauernmusik, 1983; Spielmusik aus Schwaben, 1954; Rhapsodie von der Insel, Solo für Sopransaxophon und Blasorchester 1998.

REINHARDT Johann: geb. 8. Dezember 1902, gest. 17. April 1973. Gemeindebediensteter. Studierte in Wien Klavier und Schlagwerk. 1951 –1967 Kapellmeister in Badgastein. Werke: Lieder; Märsche; Ouvertüren; Potpourris; Krippenspiele; eine Messe sowie ein Intermezzo.

REITER Stefan senior: geb. in Rauris 17. Oktober 1878, gest. 26. September 1954. Landwirt. 1895 als Klarinettist in die Musikkapelle Rauris eingetreten. 1914 –1918 Kriegsdienst im IR Erzherzog Rainer Nr. 59. Danach baute er die Musikkapelle Rauris wieder auf und leitete diese bis 1936. Weitum bekannter Tanzmusikant und besonders geschätzt wegen seiner einzigartigen Kenntnis althergebrachter Tanzweisen; mehrere dieser Stücke sind später auch von Tobi Reiser d. Ä. übernommen worden. Werkauswahl: Pinzgauer Bauernmarsch; Jubelklänge, Marsch; Sonnblickmarsch; Rojachermarsch; daneben noch Grablieder, Potpourris und zahlreiche Tanzweisen.

RICHTER Wenzel: geb. um 1870, gest. um 1940. Musiklehrer und 1906–1937 Leiter der Bürgerkorpskapelle Hallein; zuvor Orchesterleiter im k. k. privil. Carltheater sowie Leiter der Militär-Veteranenkapelle „Erzherzog Carl”. Mitglied des Gründungskomitees des „Reichsverbandes österreichischer Volksmusik” (1931) und Musikmeister von Salzburg.[2512] Werke: Hauptmann-Steinhauser-Marsch, 1927; daneben noch zahlreiche andere Märsche, Walzer und sonstige Musikstücke.

RIEDMANN Josef: geb. in Hopfgarten 11. Dezember 1930. Pensionierter Musikschulleiter. Studium an der Hochschule Mozarteum mit Abschluss in den Fächern Klarinette und Musikpädagogik. Von 1966 bis 1995 Lehrer am Salzburger Musikschulwerk in Zell am See; von 1967 bis 2002 Kapellmeister der Bürgermusik Zell am See. 1989 bis 1994 Bezirkskapellmeister des Pinzgauer Blasmusikverbandes. Gründer und Leiter mehrerer musikalischer Ensembles wie Big Band, Bläserensemble, Chor- und Orchestergemeinschaft sowie Flötenquintett. 1990 vom Bundespräsidenten zum Professor ernannt. Werkauswahl: Gruß aus der Heimat, Marsch; Mit neuer Kraft, Marsch; Immer fidel, Marsch; Innergebirg, Marsch.

SCHMID Hans: geb. in Klein Tajax bei Znaim/Südmähren 20. November 1893, gest. in Salt Lake City 28. Mai 1987. Sohn eines Kleinbauern, der zugleich auch Leiter einer Tanzkapelle war.[2513] Dieser hatte drei Jahre lang bei der Musikkapelle des k. u. k. IR 99 gedient und unterrichtete seinen Sohn schon früh auf den Instrumenten Violine, Trompete, Flügelhorn und Bassflügelhorn sowie in Musiktheorie. Mit zehn Jahren besuchte Hans Schmid die Musikschule von Znaim, die er mit Vorzug absolvierte. Zugleich spielte er in der väterlichen Kapelle mit und begann mit der Komposition leichter Tanzstücke. Da das geplante Studium am Musikkonservatorium in Wien an finanziellen Problemen scheiterte, kam Hans Schmid mit 15 Jahren als Musikeleve zur Regimentsmusik des k. u. k. IR Erzherzog Rainer Nr. 59 nach Salzburg. Nach erfolgreicher Aufnahmeprüfung sofortiger Einsatz als Primgeiger und Bassflügelhornist. Daneben widmete er sich der Vertiefung seiner musiktheoretischen Kenntnisse, der Komposition und dem Arrangieren. Während des Ersten Weltkrieges war er zunächst als Leiter der Regimentsmusik im Range eines Feldwebels an der russischen und später an der italienischen Front eingesetzt. In dieser Zeit, im Herbst 1915, entstand sein bekanntestes Werk, der „Rainer Marsch”, als Regimentsmarsch für das IR Erzherzog Rainer Nr. 59 geschaffen.[2514] 1917 kam Hans Schmid vorübergehend zur Regimentsmusik des 1. Regiments der Tiroler Kaiserjäger unter Kapellmeister Karl Mühlberger, dem Komponisten des „Kaiserjäger-Marsches”. Das Kriegsende erlebte er in seinem Stammregiment Nr. 59. Als Ergebnis des Krieges hatte er seine Heimat sowie sein Vermögen verloren und war aufgrund seines angeschlagenen Gesundheitszustandes zu einem Drittel berufsunfähig. Zunächst einige Monate lang gelegentliche Mitwirkung als Musiker in Stummfilmkinos und Kirchen. Ab Juni 1919 Gemeindesekretär und Kapellmeister in Tamsweg, wo er die Bürgermusikkapelle wiederaufbaute und ein Salonorchester gründete. Zugleich war er Mitbegründer der benachbarten Musikkapelle Seetal. 1922–1925 wirkte er als Gemeindesekretär und Kapellmeister in Strasswalchen, wo er auch ein Theaterorchester ins Leben rief. 1925 übersiedelte er nach Salzburg und leitete hier, mit mehreren Unterbrechungen, die Musikkapelle Maxglan bis 1947. Daneben führte er ein eigenes Salonorchester und war Mitglied des Mozarteum- Orchesters (Salzburg). Während des Zweiten Weltkrieges Leiter eines chemischen Betriebes und zeitweise Einsatz in der Fliegerabwehr. In dieser Zeit führte er das Salzburger „Freizeit-Studio-Orchester”. Mit Kriegsende hatte er ein zweites Mal Existenz und Habe verloren. 1950 nahmen der Komponist und seine Gattin Hedwig Abschied von Salzburg und übersiedelten in die USA. Dort baute sich Hans Schmid gemeinsam mit seiner Gattin eine neue Existenz als Musiklehrer, Dirigent und Komponist sowie als Inhaber des „Mozart Music Studio” auf. 1964 nach Salzburg zurückgekehrt, war er 17 Monate lang vergeblich auf der Suche nach einer geeigneten Wohnung und kehrte im Oktober 1965 erneut in die USA zurück.[2515] Seither verbringt Hans Schmid seinen Lebensabend in Salt Lake City im amerikanischen Bundesstaat Utah. Am 21. Dezember 1964 erhielt Hans Schmid das Bürgerrecht der Stadt Salzburg; seine Verdienste um das Blasmusikwesen in Österreich, im Besonderen im Bundesland Salzburg, zum Ehrenkapellmeister auf Lebenszeit ernannt. Werkauswahl:

  • Märsche: Simson; Alpenjäger; Oberst-Fischer-Marsch; Rainer Marsch; Spielmannsgruß; Berglandkinder; Kaiserschützen; Viribus unitis; Santa Fe; Gemütlich und fidel; Germanentreue; Hoch die Musik; Brasilia; Alpinia; Von Bregenz bis Eisenstadt; Salzburger Spatzen; Gruß aus Tulsa.

  • Trauermärsche: Memento mori; Ich hatt' einen Kameraden.

  • Walzer: Schön ist die Jugendzeit; Grüße aus der Mozartstadt; Durch Österreichs Gauen; Brautnacht; Salzburger Glockenspielkinder; Perlen aus dem Salzkammergut.

  • Ouvertüren: Mirabella; Austria; Fanfarengrüße; Melodia; Schön ist die Jugendzeit; Juvavia.

  • Operetten: Der Graf vom Wienerwald; Bauernblut.

  • Polkas: Austria Express; Der Pfiffikus; Sensation, Konzertpolka für Solotrompete.

  • Idyllen: Aus dem Zillertal; Aus der Bergheimat; Beim Fensterln; Erinnerung an Salzburg; Frühling in den Alpen.

  • Charakterstücke: Der fidele Hammerschmied; Amorettenparade; Im Feldlager; Indianisches Fest; Salzburger Schlittenpost; Schihaserl-Parade.

  • Sonstiges: Der lustige Trompeter, Solo für Flügelhorn oder Trompete; Die Blumenkönigin, Gavotte; Geburtstagsständchen; Hochzeitsständchen; Ich liebe Dich, Ständchen; Sei glücklich, Humoreske; Mit Sang und Klang, Volkslieder-Potpourri; Der Postillon.

SCHMIDT Gustav: geb. in Rossbach/Böhmen 13. Dezember 1865, gest. in Neuern im Böhmerwald 2. Juni 1931. 1899–1905 Kapellmeister beim IR 59. Ursprünglich für das väterliche Handwerk als Rauchfangkehrer vorgesehen, spielte er nach Beendigung der Pflichtschule vorerst drei Jahre lang als Trompeter in der „Stadtpfeiferei” von Altenburg. 1889/90 studierte er in Wien Klavier und Komposition. Seit 1883 war er Militärmusiker im IR Erzherzog Joseph Nr. 37, 1892–1895 Kapellmeister beim IR Wilhelm I. Deutscher Kaiser und König von Preußen Nr. 34; 1896–1899 war er „Kapellmeister in Sr. Majestät Kriegsmarine zu Land und zur See”, danach übernahm er die Leitung der Rainer- Kapelle. 1905 trat Gustav Schmidt in den Ruhestand, leitete jedoch in der Folge bis 1927 das Kurorchester in Franzensbad.[2516] Werkauswahl: Märsche: Admiral Spann; Admiral Knittel; Alpengigerl, op. 105; Freiherr von Verer, op. 108; En parade; Weana Schik; Sonstiges: Perle der Residenz, Walzer, op. 106; Fiori di Primavera, Walzer, op. 102; Zug der Wiener Pülcher, Burgmusik- Szene, op. 207.

SCHRÖCKER, Reinfried: geb. in Tamsweg 18. Dezember 1952, Hauptschullehrer. Mit 12 Jahren Flügelhornunterricht bei Kapellmeister Walter Bogensperger. Eintritt in die Trachtenmusikkapelle St. Margarethen als Es-Trompeter. Tenorhornunterricht an der Musikschule in Salzburg bei Prof. Josef Seidl und Paul Schmider. Von 1967 bis 1974 Mitglied der Salzburger Lehrerhauskapelle. Von 1975 bis 1977 viersemestriger Kapellmeisterkurs bei Prof. Leo Ertl und Militärkapellmeister Josef Spirk. Schröcker war von 1975 bis 2002 Leiter der Trachtenmusikkapelle St. Margarethen. Werkauswahl: St. Margarethener Musikantenmarsch, 1998; Hoch die Kameradschaft, Marsch, 2003.

SEIDL Josef: geb. in Saalfelden 1934. Pensionierter Lehrer am Salzburger Musikschulwerk und Orchestermusiker. Erste musikalische Ausbildung auf dem Bassflügelhorn. Ab 1949 Mitglied der Bürgermusikkapelle Saalfelden; 1956–1963 der Militärmusik Salzburg. In dieser Zeit Studium am Mozarteum mit Hauptfach Posaune; Reifeprüfung 1963. Kapellmeisterausbildung bei Prof. Leo Ertl. 1964 Mitglied des Mozarteum-Orchesters (Bassposaune); 1965 Lehrer für tiefes Blech am Salzburger Musikschulwerk. Seit 1968 Leiter der Magistratsmusikkapelle Salzburg und seit vielen Jahren auch Wertungsrichter. Werkauswahl: Unser Gruß, Marsch; Happy Years, Marsch; Mei Hoamat, mei Salzburg, Potpourri; Pastorale nach einer Salzburger Hirtenweise; Lieder und Tänze aus dem Salzburger Land; Arrangements: Auf einem persischen Markt, von Ketelbey; Japanischer Laternentanz, von Yoshitomo; Melodien aus dem Musical „Anatevka”; Ouverture zu „Banditenstreiche” von F. v. Suppe.

SPIRK Josef: geb. in Mühldorf bei Feldbach/Oststeiermark 19. August 1946. Ab 1959 Ausbildung an der städtischen Musikschule Feldbach in den Fächern Klarinette und Musiklehre; zugleich Mitglied der Stadtkapelle Feldbach. Ab Oktober 1964 ordentliches Studium an der Hochschule für Musik in Graz im Hauptfach Klarinette bei Prof. Steinwidder, später im Fach Orchesterleitung bei Prof. Haider. Ab September 1965 Mitglied der Militärmusik des Militärkommandos Steiermark. 1974 Diplomprüfung im Hauptfach Klarinette; 1975 Militärkapellmeisterprüfung beim damaligen Musikreferenten im Armeekommando, Prof. Leo Ertl. Von 1976 bis 1995 Kapellmeister der Militärmusik Salzburg. Jahrelang Kurslehrer für den viersemestrigen Kapellmeisterlehrgang des Salzburger Blasmusikverbandes. 1979 bis 1982 Bezirkskapellmeister der Stadt Salzburg. Seit 1995 Leiter des Musikreferates im Bundesministerium für Landesverteidigung. Werke: Dr. Haslauer-Marsch, 1979 (gemeinsam mit S. Kufner); Komm zu mir, Polka, 1980 (gemeinsam mit S. Kufner); Sportfreunde, Marsch, 1980 (gemeinsam mit G. Luksch); Divisionär Riedl-Marsch, 1982 (gemeinsam mit G. Bleyer).

STEINER Rupert: geb. in Hallein 18. April 1920, gest. 24. April 1992. Gelernter Bau- und Möbeltischler. Bereits ab dem achten Lebensjahr nacheinander Ausbildung auf Zither, Violine, Mandoline, Horn und Schlagwerk. 1937 Mitglied der Bürgerkorpskapelle Hallein, 1949 des Halleiner Mandolinenorchesters. Musiktheoretische Ausbildung bei Sepp Nissl, dem langjährigen Leiter des Mandolinenorchesters Hallein. 1950 –1953 Mitglied des Eisenbahnermusikvereines Hallein, nach dessen Eingliederung in die Bürgerkorpskapelle jahrelang Stabführer und stellvertretender Kapellmeister. Werke: Halleiner Gardemarsch; daneben mehrere Werke für Mandolinenorchester.

TOPF Rudolf: geb. in St. Martin bei Ried 28. Mai 1902, gest. 5. Jänner 1989. Gendarmeriebeamter. Ab dem sechsten Lebensjahr Geigenunterricht; mit zehn Jahren bereits zweiter Geiger im örtlichen Kirchenchor. Von 1. April 1916 bis Kriegsende Musikeleve im IR Dankl Nr. 53 in Agram. Ausbildung auf der Querflöte sowie in Musiktheorie. 1920–1926 erster Flötist und Geiger beim oberösterreichischen Alpenjäger-Regiment 8 Maria Theresia, wo er zusätzlich Oboe und Saxophon erlernte; gleichzeitig erhielt er bei Kapellmeister Johann Handl Unterricht in Instrumentation für Blas- und Streichmusik. Nach Beendigung der aktiven Militärdienstzeit war er vorübergehend als zweiter Oboist beim Linzer Landestheater tätig; im März 1928 trat er in den öffentlichen Dienst bei der Bundespolizeidirektion Linz, wo er auch bald Mitglied des Polizeiorchesters wurde. Zu dieser Zeit war er bereits Schüler des Komponisten und Dirigenten Johann Nepomuk David. 1936 kam Rudolf Topf zur Bundespolizeidirektion Salzburg und begann am Mozarteum ein ordentliches Studium in Kontrapunkt und Komposition. Gleichzeitig bildete er aus den Reihen des bestehenden Musikvereines die Polizeimusikkapelle Salzburg; diese wurde im Februar 1939 aufgelöst und der neuaufgestellten SA-Musik eingegliedert. Ab April 1940 im Musikkorps Böhmen und Mähren in Prag als erster Oboist und Saxophonist tätig; im Januar 1942 zum Musikkorpsführer ernannt. Nach der Rückkehr aus der amerikanischen Gefangenschaft begann er im Herbst 1945 mit der überaus schwierigen, jedoch letztendlich erfolgreichen Wiedergründung der Polizeimusikkapelle Salzburg. In den Folgejahren auch als Musiklehrer und Wertungsrichter tätig sowie 14 Jahre lang Bezirkskapellmeister von Salzburg-Stadt. Am 28. Mai 1965 beendete Rudolf Topf mit einem Konzert im Kurhaussaal in Bad Reichenhall seine jahrzehntelange Tätigkeit als Kapellmeister und Dirigent. Werkauswahl: Messe in Es für kleines Streichorchester und gemischten Chor, 1934; Konzert in e-moll für Kammerorchester, 1935; Festlicher Marsch für Blasmusik, 1947; Niobe, sinfonischer Prolog für Blasmusik, 1947; Sursum corda, für Blasmusik, 1954; Konzertante Messe für Blasmusik, 1974; Kleiner Schelm, musikalische Szene für Blasmusik, 1974; Passacaglia Konzertant für Blasmusik, 1975; Bruckhäusler Festmarsch für Blasmusik, 1979; Requiem für vierstimmig gemischten Chor und Blasmusik, 1980/81. Daneben zahlreiche Bearbeitungen von klassischen und zeitgenössischen Werken, insbesondere von Strauss-Kompositionen, für Blasmusik.

UNTERWURZACHER Albert: geb. um 1870, gest. um 1940. Sohn des Gründungskapellmeisters von Neukirchen am Großvenediger, Wenzel Unterwurzacher. Er wirkte um die Jahrhundertwende in Stuhlfelden als Organist und Chorleiter; 1925/26 leitete er die Musikkapelle Stuhlfelden. Werkauswahl: Vergiß mein nicht, Marsch; Marienmesse in Es.

UNTERWURZACHER Rudolf: geb. in Fügen im Zillertal 16. Februar 1913. Großneffe des Gründungskapellmeisters der Musikkapelle von Neukirchen am Großvenediger, Wenzel Unterwurzacher. Seit über 50 Jahren als Klarinettist bei der Trachtenmusikkapelle Neukirchen am Großvenediger tätig. Werke:

  • Märsche: Durch's Dürrnbachtal; Kleinvenediger; Am Blausee; Jubiläumsmarsch.

  • Trauermärsche: Friede mit Dir; Feierabend; Abschiedsstunde.

  • Bergmesse für gemischten Chor und Bläsersatz (uraufgeführt im Sommer 1982 bei der Einweihung einer Bergsteigerkapelle im Obersulzbachtal).

WALLNER Friedl: geb. in Niedernsill 12. September 1953. Schlosser. Erlernte mit acht Jahren bei Heinz Egger Flügelhorn; seit 1983 spielt er Tenorhorn. Von 1965 bis1991 Mitglied der Trachtenmusik Niedernsill, seit 1991 Tenorist bei der Musikkapelle Uttendorf. Von 1973/74 Mitglied der Militärmusik Salzburg. 1984 hat Friedl Wallner sein erstes Stück „Tenoristengruß-Marsch” komponiert, der von Sepp Weißbacher arrangiert wurde. Seine 200 Kompositionen – davon ungefähr 30 für Blasmusik – von Sepp Leitinger arrangiert, werden von holländischen, böhmischen, österreichischen und deutschen Kapellen gespielt. Werkauswahl:

  • Märsche: Tenoristengruß Marsch, Zimmermann Marsch

  • Polka: Tauern Polka, Bergblick Polka für Flügelhorn und Tenorhorn, Musikantenschwung Polka, Bergfrieden Polka, Bildstein Polka, Nationalpark Polka, Sabrina Polka, Berg oder Granatspitz Polka, Flotte Burschen Bravour Polka, Stefflschützen Polka, Richtfest Pravour Polka, Feuerwehrfest Polka, Edelweißkönig Solo Polka für Trompete, Veselý Švec (der fidele Schuster) Polka für Flügelhorn, Tenorhorn und Orchester, Tenoristen-Laune Solo Polka für Tenorhorn

  • Walzer: Dorfbrunnen Walzer, Echotal Walzer, Sonnblick Walzer, Fahrt auf's Kitzsteinhorn Walzer, Bergwind Walzer, Klammsee Walzer, Seekar Walzer, Bachblüten Walzer, Für dich mein Schatz Walzer, Liebesbrunnen Walzer für Flügelhorn und Tenorhorn, Schlossalm Walzer für Flügelhorn und Tenorhorn

  • Ländler: Dorffest Ländler Soli für Posaune

WEISSBACHER Sepp: geb. in Au bei Lofer 11. Januar 1914, gest. Zell am See 15. Mai 1986. Ehemaliger Geschäftsführer der Rot-Kreuz-Bezirksstelle in Zell am See.[2517] Bereits im Kindesalter lernte er im Kreise seiner Familie die Musik, insbesondere die Volksmusik seiner engeren Heimat, kennen. Mit zehn Jahren erster Unterricht auf dem Es-Horn beim damaligen Kapellmeister von Lofer, Hans Faistauer. Ein Jahr später Mitglied der Musikkapelle St. Martin bei Lofer, wo er bald als Bassflügelhornist sowohl in der Kapelle als auch in der daneben bestehenden Tanzmusik mitwirkte. Erster erfolgreicher Auftritt als Tanzmusikant mit 13 Jahren. 1933–1938 diente er als Militärmusiker im Alpenjägerbataillon 3 in Salzburg. In dieser Zeit vertiefte er neben seiner praktischen Tätigkeit als Musiker eingehend seine Kenntnisse in Musiktheorie und widmete sich daneben ersten Kompositionen sowie, schon wie bisher, der Volksmusik. 1939–1945 Kriegseinsatz, vorwiegend als Korpsführer (Musikmeister) einer Regimentsmusik im Rahmen der Truppenbetreuung. Nach Kriegsende kam er als Geschäftsführer der Rot-Kreuz-Bezirksstelle nach Zell am See. Hier begann für ihn eine musikalisch überaus aktive Zeit: Zunächst widmete er sein musikalisches Können als stellvertretender Kapellmeister dem Wiederaufbau der Bürgermusikkapelle Zell am See. 1946 gründete er eine bald weitum bekannte Pinzgauer Tanzlmusi. Daneben wurde er als ausgezeichneter Posaunist immer wieder gebeten, aushilfsweise bei anderen bekannten Tanzmusikgruppen mitzuspielen. 1950–1953 wirkte er, neben seiner Tätigkeit bei der Bürgermusikkapelle Zell am See, erfolgreich als Kapellmeister und Lehrer des musikalischen Nachwuchses in Maishofen. Um 1950 war er vorübergehend als Lehrer an der Musikschule Zell am See unter Prof. Leo Ertl tätig, bei welchem er in dieser Zeit auch seine musiktheoretischen Kenntnisse vertiefte. 1953 gründete er mit dem damaligen Kapellmeister von Bruck an der Glocknerstraße und nunmehrigen Bezirkskapellmeister des Pinzgaues sowie stellvertretenden Landeskapellmeister Hias Höll die „Pinzgauer Alpensymphoniker”, eine jahrelang sehr erfolgreiche Zwölf-Mann- Kapelle. Im Dezember 1982 beendete Sepp Weißbacher seine jahrzehntelange musikalische Tätigkeit in der Bürgermusikkapelle Zell am See. Werkauswahl: Erinnerungen, Marsch, 1942; Spitzfindigkeiten, Solo für Xylophon und Blasorchester, 1956; Posaunenparade, Solo für drei Zugposaunen, 1956; Trompeter voran, Solostück für drei Trompeten und Blasorchester; Solistische Polka, Solo für drei Trompeten und Blasorchester, 1957. Daneben Instrumentierungen und Arrangements aus zahlreichen Werken für Blasorchester sowie zahlreiche Kompositionen und Bearbeitungen für Zwölf-Mann-Besetzung und auch kleine Tanzmusik- und sonstige Spielgruppen.

WESENAUER Peter: geb. 1966, Studien in Komposition und Dirigieren in Salzburg, Wien und München u.a. bei Boguslav Schäffer, Luther Henderson, Ennio Morricone, Hans Graf, Salvatore Mas Conte und Michael Gielen. 1991–2000 Leiter des Ensembles RUBATO (Ensemble für zeitgenössische Musik). Seit 1996 als freischaffender Komponist und Dirigent tätig. 2003 Künstlerischer Leiter der „Sinfonietta da Camera Salzburg”. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen u. a. Landeskulturpreis OÖ für das Musiktheater „Schwarzes Gold”; 1. Preis beim Kompositionswettbewerb des Vereins Prato-Ebensee mit „Lamentation”; 1. Preis beim Kompositionswettbewerb der ARGE – ALP (Italien) mit „Covent Garden”. Zahlreiche Aufträge namhafter Ensembles und Veranstalter u.a. Posaunenquartett TUBA MIRUM (Sbg.), Brassquintett des Mozarteum- Orchester (Sbg.), ZDF, ORF, Festival der Regionen (OÖ), UNESCO, Leopold Mozart Konservatorium Augsburg (BRD), WASBE, Leopold Kohr Universität, Kulturtage Ottnang (OÖ), Salzburger Adventsingen u.a. Rege Konzerttätigkeit als Gastdirigent bei nationalen und internationalen Orchestern. Zahlreiche Konzertreisen nach Deutschland, Dänemark, Frankreich, Russland, Polen, Italien, Tschechien und China. Werkauswahl:

  • Werke für großes Orchester: Die Elf Söhne/Symph. #1; In the Shadow/Symph. #2; Notre Dame; World heritage Suite

  • Werke für Blasorchester: Suite für Blasorchester; Shining; ...und Gott sprach; Requiem; Lamentation; Covent Garden; Lisa und das verschwundene Saxophon; Civic Music; Der Schrei der Medusa; Stop all the clocks; könig AISDISFES der BeSE ist schuld an meiner kühe krise; nothingtoseeness; SYMPHONY #3; a white house game.

  • Kammermusik: Der Struwwelpeter; 3 Atomare Tänze; Spinne am Morgen, Unglück und Sorgen; Sado Maso Polka; Die Ermordung des Mr. MM; Ich hab dir meine wilden Blumen gereicht; Papagenas Nightmare; Kleine Messe um eventuell doch in den Himmel zu kommen; Oh du schöner Westenthal; Tierlieder; ABWASSERMUSIK; AVE MARIA

  • Bühnenwerke: ...still am See so Laut; Halleiner Zeiserlspiel; Schwarzes Gold; Da Jesus und seine Hawara; ...DENN GOTT IST DIE LIEBE (Salzburger Adventsingen 2003)

WIESER Sepp: geb. in Mittersill 4. April 1938. Pensionierter Rechtspfleger. Mit 14 Jahren erster Unterricht beim damaligen Kapellmeister von Mittersill, Johann Maier, zunächst auf der Es-Trompete, später auf dem Flügelhorn. Mit 15 Jahren Mitglied der Bürgermusikkapelle Mittersill. 1958/59 Präsenzdienst bei der Militärmusik Salzburg unter Prof. Leo Ertl. Anschließend Ausbildung auf der Klarinette bei Hans Hoyer in Zell am See. Später Wechsel vom Flügelhorn zur Klarinette in der Musikkapelle Mittersill, deren Leitung ihm 1966 übertragen wurde. Im Jahre 1979 beendete er seine Tätigkeit in der Musikkapelle Mittersill und gründete die Jugendblasmusikkapelle Oberpinzgau- Mittersill.[2518] 1978/79 absolvierte er den Kapellmeisterkurs des Salzburger Blasmusikverbandes. Werke: Mittersiller Jungmusikanten, Marsch, 1981; Jubiläumsmarsch, 1989. Gruß aus Mittersill, Marsch, 1989.

WIMMER Eduard: geb. in Uttendorf im Pinzgau 29. Oktober 1906, gest. 22. März 1991. Gendarmeriebeamter. Aufgewachsen in Taxenbach, unterrichtete ihn sein Vater mit acht Jahren auf dem Flügelhorn. Bis 1927 war er, wie sein Vater, Mitglied der Musikkapelle Taxenbach und wirkte mit ihm zugleich beim örtlichen Kirchenchor als Waldhornist mit. 1927–1930 diente er als Militärmusiker im Salzburger Alpenjägerbataillon 3. Hier spielte er Flügelhorn und Schlagwerk sowie Kontrabass. Daneben studierte er am Mozarteum Trompete, Kontrabass und Harmonielehre. Am 1. Januar 1931 erfolgte seine Übernahme in die Bundesgendarmerie. Nach Beendigung der Ausbildung in Innsbruck kam er zunächst als Probegendarm nach Altenmarkt, anschließend nach Badgastein und zuletzt nach Schwarzach. In allen drei Orten wirkte er jeweils als Mitglied der örtlichen Musikkapelle. Mit seinem Dienstantritt in Schwarzach am 1. Oktober 1933 übernahm er zugleich die Leitung der Musikkapelle und formte diese im Laufe der nächsten Jahre zu einem weitum angesehenen Klangkörper, der auch den Zweiten Weltkrieg überstand. Nach dem Krieg wirkte er viele Jahre lang als Bezirkskapellmeister und Bezirksobmann des Pongaues. 1974 legte er aus gesundheitlichen Gründen alle seine musikalischen Funktionen nieder, wobei er von der „Salzlecker” Trachtenmusikkapelle Schwarzach für seine Verdienste um das örtliche Blasmusikwesen zum Ehrenkapellmeister auf Lebenszeit ernannt wurde. Werkauswahl: Salzlecker-Marsch; Kameradschaftstreue, Marsch; Josefinchen, Charakterstück.

WINKLER Anton: geb. in Stuhlfelden 9. Juni 1933. Pensionierter Verwaltungsbeamter. Aufgewachsen in Uttendorf im Pinzgau, wurde er vom damaligen Kapellmeister Alois Schernthaner auf dem Flügelhorn ausgebildet und mit elf Jahren Mitglied der örtlichen Musikkapelle; daneben lernte er noch Horn und Zither. 1955 übersiedelte er aus beruflichen Gründen nach Braunau am Inn und trat dort der Werkskapelle der Vereinigten Metallwerke Ranshofen bei. Daneben studierte er drei Jahre lang am Mozarteum Trompete und absolvierte mehrere Dirigentenlehrgänge bei Prof. Rudolf Zeman in Linz und Steyr. 1958 studierte er an der Musikhochschule Trossingen, Bundesrepublik Deutschland, und legte bei Prof. Willy Schneider an der Abteilung Blasmusik die Kapellmeisterprüfung ab. 1965 übersiedelte er nach Zell am See und wirkte ein Jahr lang in der Bürgermusikkapelle mit. Gleichzeitig trat er der Musikkapelle Maishofen bei, deren Leitung er von 1970 bis 1980 inne hatte. Von 1994 bis 2003 war er Bezirkskapellmeister des Pinzgauer Blasmusikverbandes. Werk: Schloßfestmarsch, 1978.

WÖLFL Joseph: geb. in Salzburg 24. Dezember 1773, gest. in London 21. Mai 1812.[2519] Seine erste musikalische Ausbildung erhielt er als Kapellknabe am Salzburger Dom (1783–1786) bei Leopold Mozart und Michael Haydn. Später war er vorübergehend als Musiklehrer in Warschau tätig. Er erwarb sich großen Ruhm als komponierender Klaviervirtuose ab 1801 in Paris und ab 1805 in London. Werkauswahl: mehrere Sonaten und Menuette für Oboen, Hörner und Fagott; zwei Trios für Klarinette und Fagott; daneben Opern, Ballette, Sinfonien, Klavierkonzerte und Kammermusik.

ZALLER Franz: geb. in St. Margarethen im Lungau 19. Oktober 1929. Pensionierter Schuhmachermeister. Brachte sich mit 16 Jahren das Klarinettenspiel selbst bei. 1948 Gründungsmitglied der Musikkapelle St. Margarethen im Lungau, deren Leitung er auch 1957–1975 innehatte. Anschließend noch zwei Jahre lang Mitwirkung in der Kapelle als Saxophonist. Seit 1977 widmet er sich mit seinen beiden Söhnen ausschließlich der Hausmusik. Werk: Wanderbursch, Marsch.

ZAUNSCHIRM Franz: geb. 1953, aufgewachsen in St. Margarethen im Lungau. Während der Schulzeit Unterricht in Akkordeon, Klavier, Posaune und Orgel. Gleichzeitig erste Erfahrung als Organist und Mitglied der Musikkapelle. Nach einem Jahr als Posaunist bei der Militärmusik Salzburg studierte und absolvierte er am Mozarteum Schul- und Kirchenmusik. Sein Schwerpunkt Komposition führte ihn von Cesar Bresgen und J.Fr. Doppelbauer zu Diether de la Motte nach Hamburg, wo er als Professor für Komposition und Musiktheorie an der Hochschule unterrichtete. Preisträger des Bundesministeriums für Wissenschaft und Kunst 1977. Promotion in Musikwissenschaft zum Dr. phil. an der Hamburger Universität. Seit 1991 Rückkehr an das Mozarteum nach Salzburg. Ehrenamtliche Tätigkeiten im Salzburger Volksliedwerk, als Berater bei verschiedenen Kompositionswettbewerben. Schwerpunkte in Komposition: Kindermusicals mit seiner Frau Sabine, Born for Horn (in Zusammenarbeit mit Hansjörg Angerer), Projekte mit Volksmusik und Klassik. Werkauswahl: Holiday in Salzburg für großes Blasorchester, 1983; Georgsfanfare für großes Blasorchester, 1884; Singmesse zum Gotteslob für Blasorchester, Orgel und Chor und Gemeindegesang, 1984; Signal ´84 für großes Blasorchester, 1984.

ZAVERTHAL Wenzel Hugo: geb. in Polepp bei Leitmeritz/Böhmen 31. August 1821, gest. Leitmeritz 8. September 1899. Bruder von Militärkapellmeister Joseph Sawerthal, dem späteren Hofkapellmeister von Mexiko unter Kaiser Maximilian.[2520] 1854–1859 Kapellmeister beim IR 59. 1834–1840 studierte er am Prager Konservatorium Klavier, Gesang und Bass. 1845/46 Wehrdienst beim 18. Linien-Infanterie-Regiment in Mailand; ab Januar 1847 Orchesterdirigent und Professor am Konservatorium in Barcelona. 1850–1854 Kapellmeister beim IR Alt-Starhemberg Nr. 54 in Wien. 1859 quittierte er aus familiären Gründen den Militärdienst beim IR 59 und übersiedelte nach Modena, wo er dann viele Jahre lang als „Maestro Concertatore e direttore di musica” tätig war. Werkauswahl: Der Marsch (Soldatenlied); Triester Defilier Marsch, 1850; Kaiser Franz Joseph's Marsch, 1852; Sommernachtstraum, Marsch; Erinnerung an Novy, Expeditionsmarsch; Variationen und Polacca für zwei Flügelhörner; Graduale; Polka d'amore; Grand Ouverture in F-min; daneben zahlreiche Arrangements zeitgenössischer Werke.



[2478] Aktualisierter Wiederabdruck, erstveröffentlicht in: [Birsak/König 1983], S. 127–134.

[2482] Vgl. [Brixel/Martin/Pils 1982], insbesondere S. 201–284.

[2483] Vgl. [Salzburger Volksblatt] vom 7.2., 24.8., 7.9., 5.11. und 7.11.1871.

[2485] Vgl. [Birsak/König 1983], S. 139; [Brixel/Martin/Pils 1982], S. 329 und 342.

[2486] Vgl. [Birsak/König 1983], S. 138; Nachlass Ramei aufbewahrt im Österreichischen Staatsarchiv/Kriegsarchiv, Signatur B 769; [Salzburger Volksblatt] vom 7.2.1899, S. 3.

[2488] Vgl. Nachlass Rameis, aufbewahrt im Österreichischen Staatsarchiv/Kriegsarchiv, Signatur B 769; [Brixel/Martin/Pils 1982], S. 329, S. 339f. und S. 345.

[2489] Vgl. Nachlass Rameis, aufbewahrt im Österreichischen Staatsarchiv/Kriegsarchiv, Signatur B 769; [Brixel/Martin/Pils 1982], S. 327 und S. 339 sowie Abb. 364 (S. 284): „Einrückende Infanterie mit Manöverabzeichen, voran die Regimentsmusik, Salzburg vor 1914".

[2490] Vgl. [SchmidH 1973]; [SchmidH 1974]; [Brixel/Martin/Pils 1982], S. 291 und S. 339; [Hoen 1931]; [Allgäuer 1918]; [Feichtschlager 1956]; [Rathner 1980]; [Brixel 1979]; [Brixel 1978a]; [Brixel 1978b]; [Brixel 1980]; [Rameis 1972a]; sowie [Birsak/König 1983], S. 144. Zu den Ausgaben des „Rainer-Marsches” vgl. a) [Pühringer 1951a] b) [Pühringer 1951b] und c) [Pühringer 1951c] sowie d) [Schroll 1926]. Zum Rainer-Marsch vgl. auch [SuppanA 1982], S. 168f. und S. 311.

[2491] Vgl. [Stanek 1978]; [Brixel/Martin/Pils 1982], S. 292–300 und S. 364.

[2492] Vgl. „Der Nichtberufsmusiker” 3 (1923), S. 3; [Birsak/König 1983], S. 112.

[2494] Zu Kapellmeister Ippisch ist der Autor Prof. Leo Ertl für wertvolle Hinweise zu Dank verpflichtet.

[2495] Vgl. [Brixel/Martin/Pils 1982], S. 30ff.; [MoserF 1957]; Chronik der Militärmusik Salzburg (Salzburger Volkskultur, Blasmusikarchiv); [Birsak/König 1983], S. 136.

[2496] Aktualisierter und überarbeiteter Wiederabdruck, erstveröffentlicht in: [Birsak/König 1983], S. 135–148 (Anmerkungen und Fußnoten, S. 170). Zu allen übrigen Angaben über die nachfolgend angeführten Personen ist der Autor für zahlreiche Hinweise seitens der Komponisten Franz Hafner, Christian Haller, Johann Herzog, Matthias Höll, Hans Hoyer, Georg Machreich, Sepp Riedmann, Josef Seidl, Josef Spirk, Rudolf Topf, Sepp Wieser, Eduard Wimmer, Anton Winkler und Franz Zaunschirm diesen persönlch, hinsichtlich der übrigen Komponisten den Obmännern und Kapellmeistern zu Dank verpflichtet.

[2497] Vgl. [Brixel/Martin/Pils 1982], S. 368 und S. 374.

[2498] Vgl. [Pillwein 1821], S. 42ff.

[2499] Vgl. [Brixel/Martin/Pils 1982], S. 299, Abb. 388: Prof. Leo Ertl als Kapellmeister im oberösterreichischen IR 14, mit Stehkragen und goldbestickter Lyra, Linz 1937; [SuppanW 1976], S. 154 (mit weiteren Literaturhinweisen); In: Österreichische Blasmusik. Fachzeitschrift des Österreichischen Blasmusikverbandes 6 (1977), S. 2. Daneben ist der Autor dem Komponisten für weitere persönliche Hinweise zu Dank verpflichtet.

[2501] Vgl. [Brixel/Martin/Pils 1982], S. 305; [Flotzinger/Gruber 1979], S. 184–187; [Pillwein 1821], S. 88–96.

[2502] Vgl. [SuppanW 1976], S. 197 (wörtliche Übernahme).

[2503] Vgl. Österreiche Blasmusik. Fachzeitschrift des Österreichischen Blasmusikverbandes 3 (1982), S. 24.

[2504] Vgl. Nachlass Rameis, aufbewahrt im Österreichischen Staatsarchiv/Kriegsarchiv, Signatur B 769; [Brixel/Martin/Pils 1982], S. 327 und S. 339; [Birsak/König 1983], S. 130.

[2505] Vgl. Nachlass Rameis, aufbewahrt im Österreichischen Staatsarchiv/Kriegsarchiv, Signatur B 769; [Rameis/Brixel 1976a], Abb. 13; [Birsak/König 1983], S. 129.

[2506] Vgl. [SuppanW 1976], S. 238; [Brixel/Martin/Pils 1982], S. 328f., S. 339, S. 342 und S. 348; [Rameis 1972b]; [Mattweber 1980]; [Birsak/König 1983], S. 129.

[2507] Vgl. Nachlass Rameis, aufbewahrt im Österreichischen Staatsarchiv/Kriegsarchiv, Signatur B 769; [Birsak/König 1983], S. 129.

[2508] Vgl. [Pillwein 1821], S. 150ff.

[2509] Vgl. insbesondere [SuppanW 1976], S. 252f (wortgetreue Übernahme); Österreiche Blasmusik. Fachzeitschrift des Österreichischen Blasmusikverbandes 1/2 (1956), S. 1f.; [Brixel 1973]; [Flotzinger/Gruber 1979], S. 164–174; [Pillwein 1821], S. 152–160.

[2510] Vgl. [SuppanW 1976], S. 256f. Daneben ist der Autor dem Komponisten für zahlreiche weitere Hinweise zu Dank verpflichtet.

[2511] Vgl. [SuppanW 1976], S. 256f.; [Deutsch 1982], S. 170f. (wortgetreue Übernahme), Abb. 207: zeigt die Takte 9 bis 125 aus der Ouverture „Feste in Valencia”, dem bekanntesten blasmusikalischen Werk von G. Plohovich; die Opus wurde anlässlich des Blasmusikwettbewerbes des ORF im April 1962 uraufgeführt und mit einem 1. Rang mit Auszeichnung preisgekrönt.

[2513] Vgl. [SuppanW 1976], S. 287f. sowie insbesondere Österreiche Blasmusik. Fachzeitschrift des Österreichischen Blasmusikverbandes 3 (1966), S. 55f.; Österreiche Blasmusik. Fachzeitschrift des Österreichischen Blasmusikverbandes 10 (1973), S. 4; Österreiche Blasmusik. Fachzeitschrift des Österreichischen Blasmusikverbandes 1 (1974), S. 4 und 2 (1974), S. 4 sowie Österreiche Blasmusik. Fachzeitschrift des Österreichischen Blasmusikverbandes 5 (1975), S. 3. Daneben ist der Autor dem Komponisten sowie dessen Freund Sepp Neumayr für die freundliche Überlassung der gesamten Korrespondenz seit 1965 zu Dank verpflichtet.

[2514] Dazu siehe näher bei [Birsak/König 1983], S. 130.

[2515] Dazu siehe näher bei [Birsak/König 1983], S. 162f.

[2516] Vgl. Nachlass Rameis, aufbewahrt im Österreichischen Staatsarchiv/Kriegsarchiv, Signatur B 769; [Brixel/Martin/Pils 1982], S. 333f., S. 339 und S. 359; [Birsak/Kurt 1983], S. 130.

[2517] Vgl. Salzburger Heimatpflege; Salzburger Volksliedwerk (Hg.); Harald Dengg (Zsstlg.): Volkslied und Volksmusik im Lande Salzburg. Heft 14.

[2518] Dazu siehe näher bei [Birsak/König 1983], S. 124.

[2519] Vgl. [Pillwein 1821], S. 262–265.

[2520] Vgl. Nachlass Rameis, aufbewahrt im Österreichischen Staatsarchiv Kriegsarchiv/Kriegsarchiv, Signatur B 769; [Birsak/König 1983], S. 128.

This document was generated 2022-07-27 10:33:08 | © 2021 Forum Salzburger Volkskultur | Impressum