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3.27. Die Entwicklung des Christbaumes (Ulrike Kammerhofer-Aggermann)

3.27.1. Kurztext[698]

3.27.1.1. Das Hauptsymbol des Weihnachtsfestes

Der Christbaum ist heute für den größten Teil der Bevölkerung unverzichtbares Hauptsymbol des Weihnachtsfestes. Das eigentliche Weihnachtsfest findet heute am 24. Dezember mit versammelter Familie unter dem Weihnachtsbaum statt. Dort wünscht man sich „frohe“ oder „gesegnete Weihnachten“. Dort werden Lieder gesungen, in den religiösen Familien wird gebetet und das Weihnachtsevangelium verlesen. Dort werden die Geschenke aufgelegt oder überreicht.

Ein Weihnachtsbaum oder ein gleichwertiger Ersatz schmückt auch Singlehaushalte, Kranken- und Altersheimzimmer. Seit den 1830er-Jahren eroberte der Christbaum auch öffentliche Räume wie Friedhöfe, Plätze und Kirchen, und im 20. Jahrhundert wurde diese Idee zusehends populär. In den österreichischen Ländern zieren seit der Jahrhundertwende Christbäume den Hintergrund der Hochaltäre in den Kirchen.

3.27.1.2. Christbaum und „Stille Nacht!“

Der Christbaum ist mit einem zweiten, inzwischen internationalen Symbol der Weihnachtszeit verbunden: mit dem Lied „Stille Nacht! Heilige Nacht!“. Es ist das wesentliche Weihnachtslied, das unter dem Christbaum gesungen wird. In einem großen Teil der katholischen Kirchen Österreichs ist es jeweils das Schlusslied der Mitternachtsmette, des Hochamtes und der Messen am Christtag. Für viele Menschen ist das Lied der Inbegriff von Weihnachten.

Die Lebenszeit Joseph Mohrs (1792–1848) und die ersten Jahre der Verbreitung des Weihnachtsliedes „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ ist eine Zeit vielfältiger Umbrüche. Der Weihnachtsbaum hielt gerade in der großbürgerlichen Gesellschaft aller Konfessionen seinen Einzug. Er wurde für viele zu einem Symbol für ein Fest, das sich gerade aus den christlichen Religionen abzulösen begann. Weihnachten wurde zum jahreszeitlich bedingten Geschenkfest und der Weihnachtsbaum zu dieser Zeit als besondere Gabe an die Kinder verstanden.

Im Text von „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ erscheint das neue bürgerliche Ideal der Kleinfamilie in der Zuwendung der Eltern zum Kind. In der Instrumentalisierung des Liedes ist die bereits von Maria Theresia begonnene Reform des Reichsvolksschulgesetzes (1869 letztendlich verordnet) mit der für Lehrer empfohlenen Gitarrenbegleitung für Volks- und Schulgesang zu finden.

3.27.1.3. Fest und Weihnachtsbaum werden überkonfessionell

Der Christbaum und das neue Weihnachtsfest galten anfänglich katholischen wie protestantischen Geistlichen als Zeichen der Auflösung religiöser Inhalte und der Profanierung (Entweihung) der Gesellschaft, was heute vielfach nicht mehr bekannt ist.

Die Entstehungsgeschichte des Christbaumes, als einem unserer heutigen Hauptsymbole des Festes, ist auch die Geschichte der Verschiebung des Festes von der katholischen und protestantischen in eine überkonfessionelle und schließlich in eine säkulare (weltliche) Ebene. Es wird dabei deutlich, wie stark Kulturkontakte, Innovationen (Neuerungen) und Akkulturationen (kulturelle Anpassungsprozesse) die Entwicklung von Bräuchen beeinflussen bzw. wie sehr eine vielgestaltige Gesellschaft die Ausprägung spezifischer Verhaltensmuster begünstigt.

Bis in unsere Zeit haben sich rund um den Christbaum stets vielfältige neue Bräuche und Moden sowie neue religiöse Sinngebungen in den Pfarren wie in den Familien entwickelt.

3.27.1.4. Die Wurzeln des Weihnachtsbaumes

Die Geschichte des Christbaumes ist eine gesamteuropäische und interkonfessionelle Entwicklung. Aus dem festlichen Gebrauch grüner Zweige seit der Antike – als Schmuck, Segens-, Gruß- und Festzeichen – entwickelten sich im Hochmittelalter vielfältige Formen von Zweigen und Bäumen als Symbole. Der mittelalterliche Paradiesbaum im Adam-und-Eva-Spiel, die protestantischen Gaben- und Lichterbäume der Gegenreformation in den großen Handelsstädten, die hängenden Weihnachtsbäume im Raum – sie alle sind Vorformen, aber nicht direkte Vorfahren des Christbaumes.

Über fünf Jahrhunderte verbanden sich Festsymbole und Inhalte des Katholizismus und des Protestantismus zu immer neuen Formen und Symbolen. Im Großbürgertum des frühen 19. Jahrhunderts entstand daraus der Begriff „Christ- bzw. Weihnachtsbaum“, das heutige Bild vom Christbaum als Festsymbol und jenes vom familiären Weihnachtsfest unter dem Christbaum, das uns heute selbstverständlich ist.

Die Verbreitung des Christbaumesist durch Reiseberichte, Tagebücher, Zeitungsmeldungen, Schriften der Aufklärer sowie katholischer wie evangelischer Geistlicher (die aus pastoralen Gründen dagegen waren) vielfach belegt.

3.27.1.5. Der Christbaum in Österreich

Kurz nach 1800 setzte in Österreich der Siegeszug des Christbaumes ein: Belege für die Existenz von Christbäumen in Österreich gibt es erst für die Zeit des Wiener Kongresses (1814–1815). Wien war in dieser Zeit Aufenthaltsort internationaler Berühmtheiten, und die bürgerliche Gesellschaft erhielt dadurch viele Anregungen für ihre Lebensgestaltung. Ansehen und gesellschaftliches Auftreten veranlassten die führenden Gesellschaftsschichten zu einer raschen Übernahme der „Christbaumfeste“. Der Siegeszug des Christbaumes entwickelte sich in Wien offenbar auch über die Künstler, die als Repräsentanten der Kunst- und Bildungsbeflissenheit des Großbürgertums dessen Salons belebten. Zwischen 1830 und 1850 hatte der Christbaum in Wien auch die mittelbürgerliche Gesellschaft erobert.

Auch in den Bundesländern wurde der Christbaum als Neuerung und kultureller Anpassungsprozess durch einzelne Personen, die aus Ländern mit bereits bestehender Tradition stammten oder zu diesen Kreisen engen Kontakt hatten, aufgestellt. Dies fand schnell Nachahmung. So stand der erste Salzburger Christbaum Ende der 1820er-Jahre im Haus des aus Württemberg stammenden, evangelischen Spitzenhändlers Franz Jacob Koch. In Salzburg zeigen die Erhebungen in den 1930er-Jahren und die Korrespondenz zwischen Richard Wolfram und Karl Fiala zwischen 1945 und 1957, dass in den meisten Bauernhöfen noch kein Christbaum stand, weil dieser erst ab 1900 langsam nach Salzburg kam.

3.27.1.6. Christbaumschmuck

Stephan Bstieler und Ruth Spaller zeigen in ihren Arbeiten Entwicklungsstufen des Christbaumschmuckes, aus denen dessen soziale und regionale Dimension deutlich wird. Die Herstellungszentren fanden so im Nachhall der alten „Hausindustrie“ eine Verlängerung dieses Wirtschaftszweiges hinein ins Industriezeitalter. Die Palette reichte von Glas- und Drahtwaren bis zu einfachen Papier- und Pappdekorationen, die, mit Glitter bestreut, edlere Materialien ersetzten. Kunden dieser Nebenerwerbsprodukte waren die Oberschichten und erst im Laufe des 19. Jahrhunderts immer weitere Bevölkerungkreise. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war Christbaumschmuck in der ländlichen Bevölkerung selten und sehr einfach. Gestaltungsvorgaben kamen mit der NS-Zeit auf und beschäftigten Heimatschutz und Heimatpflege.

Der heute sehr beliebte und viel propagierte „bäuerliche“ oder „traditionelle“ Christbaum ist ein Kunstprodukt unserer Vergangenheitssehnsucht und Heimatbedürfnisse nach dem Zweiten Weltkrieg. Er stellt eine Mischung aus NS-Vorschlägen, einfachen Leckereien und aus „heimatlich“ deklarierten Erzeugnissen aus Naturmaterialien und Abfällen (z. B. Strohgebilde, Zapfenmännchen) dar. 2001 nennen 55 % der befragten Salzburger/innen („Weihnachtsbräuche heute“, eine landesweite Erhebung mittels Fragebogen von Ulrike Kammerhofer-Aggermann und Alexander G. Keul) den „Bauernchristbaum“ als ihre Schmuckvariante, 4,8 % schmücken mit Glaskugeln, 28,6 % „gemischt“ und 9,7 % jedes Jahr anders.

3.27.1.7. Heute: Kommerz – Klischee – Brauch

Heute sind Weihnachtsbaum und „Stille Nacht!“ für weite Teile der internationalen Gesellschaft von religiösen Bezügen befreit, aber vielfach mit Klischees des Österreichischen, Salzburgischen oder Alpinen besetzt. Sie sind nicht nur Symbole des Weihnachtsfestes, sondern auch Objekte markt- und tourismuswirtschaftlicher sowie industrieller Vermarktung geworden. Auch karitative Initiativen bedienen sich der Zugkraft dieser Symbole, denn sie scheinen Garanten für die Erfüllung aller Bedürfnisse nach Heimat, Geborgenheit, Familienglück und Frieden zu sein.

Daneben hat sich das Klischee vom bürgerlichen, häuslichen Weihnachtsfest, das die Familie friedlich bei „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ unter dem geschmückten Baum vereint, bis heute in unseren Köpfen und Herzen erhalten.

Es scheint so, als hätte unsere Zeit, die in den Sehnsüchten nach „Authentischem“, „Regionalem“ und „Eigenem“ viele vorhergehende Epochen überrundet, in Weihnachtsbaum und „Stille Nacht!“ die rechte Handlungsanleitung zur Stillung ihrer Sehnsucht nach „Glück und Geborgenheit“ gefunden. Auch heute erscheint Weihnachten für einen großen Teil der Bevölkerung in dieser Hinsicht als weltliches, jahreszeitlich gebundenes Fest.

3.27.1.8. Christbäume aus dem virtuellen Wald

O Tannenbaum, O Tannenbaum, wie zahlreich sind deine virtuellen Blätter. Die Suchmaschine Google (Suchbereich „Österreich / Das Web“) erzielt unter dem Stichwort „Christbaum“ im Jahr 2002 rund 86.200, unter „Weihnachtsbaum“ im Jahr 2002 rund 32.400 und unter „Xmas tree“ kommen 2002 rund 63.300 Treffer. Die Treffer zum Schlagwort „Christbaum“ führen zu Liedtexten mit und ohne Melodie („Der Christbaum ist der schönste Baum“), Verkaufsangeboten für Bäume und Christbaumschmuck, Brandschutztipps, Geschichten und Cartoons. Für Kinder gibt es „Heilig-Abend“-Tipps.

Informativ ist die Seite des Österreich-Lexikons aeiou bzw. Austria-Forum, aus der nachstehend ein Ausschnitt folgt: „Christbaum: zu Weihnachten aufgestellter Nadelbaum, geschmückt mit Lichtern, Kugeln und Naschwerk. Größere Verbreitung fand der Christbaum erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts, Vorläufer finden sich in der Reformationszeit bei Zünften und Handwerkern bzw. später an protestantischen Fürstenhöfen [...]. Zur Zeit des Wiener Kongresses 1814/15 wurden von protestantischen Adeligen, die von Deutschland nach Wien gekommen waren, sowie im zumeist jüdischen Großbürgertum die ersten Christbäume in Wien aufgestellt. [...] Während der Christbaum um 1850 im bürgerlichen Mittelstand fester Bestandteil der weihnachtlichen Familienfeier wurde, war er den unteren Gesellschaftsschichten, zum Teil bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, weitgehend unbekannt. Im ländlichen Raum spielte der Christbaum noch länger keine bedeutende Rolle in der weihnachtlichen Festgestaltung.“

3.27.2. Langtext

3.27.2.1. Von der Bedeutungsvielfalt zum Topos

Die Geschichte des Christbaumes ist als eine wahrhaft gesamteuropäische und interkonfessionelle Entwicklung zu sehen. Über fünf Jahrhunderte verbanden sich Festsymbole und Inhalte der beiden tragenden christlichen Religionen, des Katholizismus und des Protestantismus, in internationalem Austausch über Handelshäuser und Intellektuelle zu immer neuen Formen und Symbolen. Aus dem festlichen Gebrauch grüner Zweige seit der Antike – als Schmuck, Segens-, Gruß- und Festeszeichen – entwickelten sich im Hochmittelalter vielfältige Formen von Zweigen und Bäumen als Symbole. Der mittelalterliche Paradiesbaum im Adam-und-Eva-Spiel, die protestantischen Lichterbäume der Gegenreformation in den großen Handelsstädten, die hängenden Weihnachtsbäume im Raum, sie alle sind Vorformen, aber nicht direkte Vorfahren des Christbaumes. Die Waldordnungen wandten sich ab dem frühen 16. Jahrhundert gegen diese Dekorationssucht, durch die die Landesherren das Gedeihen von Pfannholz und Jagdwald gefährdet sahen.

Im Großbürgertum des frühen 19. Jahrhunderts entstand daraus der Topos „Christ- bzw. Weihnachtsbaum“, das heutige Bild vom Christbaum als Festsymbol und jenes vom familiären Weihnachtsfest unter dem Christbaum, das uns heute selbstverständlich ist. Christbaum und neues Weihnachtsfest galten anfänglich katholischen sowie protestantischen Geistlichen als Zeichen der Auflösung religiöser Inhalte sowie der Profanierung der Gesellschaft, was heute vielfach nicht mehr bekannt ist. Auch dass Christbäume erst in den 1930er-Jahren langsam die dörflichen Haushalte erreichten, erstaunt vielfach. Eine Frage der von der Autorin und Alexander G. Keul durchgeführten Erhebung „Weihnachtsbräuche heute“ lautet: „Seit wann ist der Christbaum in Ihrer Familie üblich?“. 89,3 % der Einsender/innen antworteten mit „immer schon“. Dagegen stellten die volkskundlichen Fragebögen von 1933 und 1955 noch Einführungszeiten zwischen 1930 und 1950 (nicht nur) in den Salzburger Dörfern fest.[699] Daraus wird auch deutlich, dass wir alles, was ins Zentrum unserer Normen und Symbole gehört, unhinterfragt als zeitlos und allgemein gültig ansehen. Bis in unsere Zeit haben sich rund um den Christbaum stets vielfältige neue Bräuche und Moden sowie neue religiöse Sinngebungen in den Pfarren sowie in den Familien entwickelt.

3.27.2.2. Hauptsymbol des Weihnachtsfestes

Der Christbaum ist heute für den größten Teil der Bevölkerung unverzichtbares Hauptsymbol des Weihnachtsfestes. Das eigentliche Weihnachtsfest findet heute am 24. Dezember mit versammelter Familie unter dem Weihnachtsbaum statt. Dort wünscht man sich „frohe“ oder „gesegnete Weihnachten“, dort werden Lieder gesungen, in den religiösen Familien wird gebetet und das Weihnachtsevangelium verlesen, dort werden die Geschenke aufgelegt oder überreicht. Ein Weihnachtsbaum – und sei es auch nur ein kleiner oder ein Äquivalent – schmückt auch Singlehaushalte, Kranken- und Altersheimzimmer. Kurz nach 1800 setzte in Österreich der Siegeszug des Christbaumes ein. Das Bayerische Wörterbuch des Johann Andreas Schmeller (1872/1877) – auch für Salzburg bedeutsam – kennt den Christbaum in der breiten Bevölkerung noch nicht und nennt eine Summe von Volksbräuchen zwischen Advent und Dreikönig.[700] Seit den 1830er-Jahren eroberte der Christbaum – ausgehend von der Schweiz – öffentliche Räume wie Friedhöfe, Plätze und Kirchen. 1871 wurde der „Christbaum für alle“ in der Zeitschrift „Gartenlaube“ propagiert.

Im 20. Jahrhundert wurde diese Idee zusehends populär (erstmals 1912 in New York). „In Österreich standen in der Zwischenkriegszeit die ersten elektrisch beleuchteten Christbäume vor der Wiener Oper, 1955 fanden sie sich bereits in über 600 Orten. Seit 1959 wird jährlich ein Baum als Geschenk eines Bundeslandes an die Bundeshauptstadt vor dem Wiener Rathaus aufgestellt.“ Für Berchtesgaden ist der erste öffentliche Christbaum für die Zwischenkriegszeit belegt und der erste in einer Kirche – zumindest soweit er mit Berchtesgadener Holzwaren in Miniatur geschmückt war – wurde zu Beginn der 1960er-Jahre aufgestellt.[701] In den österreichischen Ländern zieren seit der Jahrhundertwende Christbäume den Hintergrund der Hochaltäre in den Kirchen.

3.27.2.3. Christbaum und „Stille Nacht“

Nicht nur in Salzburg ist der Christbaum mit einem zweiten, inzwischen internationalen Symbol der Weihnachtszeit verbunden: mit dem Lied „Stille Nacht! Heilige Nacht!“, das einen Siegeszug durch die Welt antrat. 64 % der befragten Salzburger/innen nennen es im Jahr 2001 als das wesentliche Weihnachtslied, das unter dem Christbaum gesungen wird. In einem großen Teil der katholischen Kirchen Österreichs wird es – bei abgedunkelter Kirche – jeweils als Schlusslied der Mitternachtsmesse sowie des Hochamtes bzw. der Messen am Christtag gesungen. Vielen Menschen treten dabei Tränen der Rührung in die Augen, das Lied ist für sie Inbegriff von Weihnachten, obwohl sie es bereits einige dutzend Mal über Lautsprecheranlagen von Geschäften und Radios gehört haben. Der Österreichische Rundfunk hat wohl in den 1960er-Jahren beschlossen, das Lied erst ab 17.00 Uhr des Heiligen Abends zu spielen, um seine „Abnützung“ zu verhindern. Anfragen beim ORF Wien und ORF Salzburg ergaben leider kein Einführungsdatum.

Walburga Haas[702] hat die schwierigen zeitgeschichtlichen und gesellschaftspolitischen Hintergründe der Entstehungszeit des Liedes umfassend dargestellt und das Lied bereits als Ausdruck der Sehnsucht nach Frieden und persönlichem Glück eingeordnet. Ihre Darstellung gibt auch ein Salzburger Bild der Entstehungszeit des Christbaumes wieder. Christian Strasser dagegen hat sich mit dem Klischee der rührseligen wie „heimtückischen“ Heimatfilme und -geschichten über die Entstehung des Liedes „Stille Nacht!“ unter dem ärmlichen „Bauernchristbaum“ (als Typus in den 1960ern kreiert) beschäftigt. Dieses Klischee hat sich dabei als ein Wunschtraum späterer Generationen von einer „heilen Welt hehrer Vergangenheit“ herausgestellt.[703]

Die Lebenszeit Joseph Mohrs und die ersten Jahre der Verbreitung des Weihnachtsliedes „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ stellen sich – auch im Zusammenhang mit dem Weihnachtsfest – als eine Zeit vielfältiger Umbrüche dar. Der Weihnachtsbaum hielt zu dieser Zeit gerade in der großbürgerlichen Gesellschaft aller Konfessionen seinen Einzug. Er wurde für viele zu einem über- oder akonfessionellen Symbol für ein Fest, das sich gerade von den christlichen Religionen abzulösen begann. Es war somit die Zeit, in welcher Weihnachten zum jahreszeitlich bedingten Geschenkfest, zum neuen Ritual der neuen Bürgerlichkeit wurde.

Besonders seit dem Ende der Ständegesellschaft – und damit sind wir mitten in der Lebenszeit von Joseph Mohr – werden bewusst betonte bzw. konstruierte Besonderheiten wichtig. Sie grenzen neue Gesellschaftsgruppen sowie Länder und Staaten voneinander ab. Diese „Promoted Differences“ sind unser modernes Ordnungssystem, unsere Kulturtechnik geworden.[704] Das zeigt sich im Laufe des 19. Jahrhunderts an der bürgerlichen Gesellschaft, die – als neu etablierter Stand – rasch eine neue spezifische Kultur mit deutlich wahrnehmbaren Symbolen und Zeichen entwickelte und damit ihr eigenes Selbstverständnis begründete. In den Berichten über die ersten Christbäume in Wien rund um den Wiener Kongress und in den Lebenserinnerungen der Bürgerstochter Anna Hartmann (1838 gefirmt) finden wir Hinweise für die unterschiedliche Entwicklung standesspezifischer Kulturen.

Es wird deutlich, dass einerseits die Handwerks- und Beamtengesellschaft in Wien in ihren Weihnachtsbräuchen der ländlichen Gesellschaft nahestand (einfache Geschenke durch Christkind und Nikolaus, festliche Speisen, religiöse Übungen und gegenseitige Besuche), während andererseits die neue, international orientierte, großbürgerliche Gesellschaft daneben ganz neue glanzvolle Bräuche – etwa die luxuriöse Christbaumfeier im Freundeskreis – entwickelte.[705] Gleichzeitig wurde der Weihnachtsbaum zu dieser Zeit aber auch als besondere Gabe an die Kinder verstanden. Diese Verschönerung und Idyllisierung des privaten Lebens entspricht dem neu entwickelten Familienbild und bedeutet Rückzug in die Privatsphäre in der Zeit der Napoleonischen Kriege, des Polizeistaates von Metternich und der Vorzeichen des österreichischen Revolutionsjahres 1848.[706]

Im Text von „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ erscheint das neue bürgerliche Ideal der Kleinfamilie in der Zuwendung der Eltern zum Kind, und in der Instrumentalisierung ist die bereits von Maria Theresia begonnene Reform des Reichsvolksschulgesetzes (1869 letztendlich verordnet) mit der für Lehrer empfohlenen Gitarrenbegleitung (anstelle der Orgel) für Volks- und Schulgesang zu finden.[707] Hildemar Holl wies darauf hin, dass die erste Gitarre vermutlich um 1800 nach Salzburg kam, Joseph Mohr sie aber auch während seines Studiums im Stift Kremsmünster kennengelernt haben könnte.[708] Dazu ist zu vermerken, dass bereits kurz nach 1800 in Österreich die Erfassung von Volksliedern begann (Veröffentlichungen u. a. 1807 Strolz, Tirol; 1811 Knaffl, Stmk.), die über Joseph von Sonnleitner auch 1819 Salzburg erreichte. Ein neues Genre war entdeckt worden und inspirierte die Gesellschaft gebildeter Städter dazu, darin nach vermissten Werten zu suchen bzw. sie in die Genres Volkslied und Volkskunst hineinzulegen. Wieweit darin auch der katholische Pietismus als Antwort auf die Aufklärung zum Tragen kommt, wäre zu untersuchen.[709]

3.27.2.4. Fest und Weihnachtsbaum werden überkonfessionell

Jede Zeit hatte ihr eigenes Verständnis dessen, was Hauptinhalt des Weihnachtsfestes wäre. Diese Hauptinhalte ziehen sich vielfach über die „typische“ Epoche hinaus, da stadtnahe und stadtferne, oberschichtliche und volkstümliche Entwicklungen oft nach dem Gesetz des „cultural lag“ (des kulturellen Nachhinkens einzelner Regionen oder Gesellschaftsgruppen) stattfanden. Daraus ergibt sich oft die „Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen“. Während zur Mitte des 19. Jahrhunderts der gutbürgerlichen Gesellschaft in Wien der Christbaum unverzichtbares Status- und Weihnachtssymbol war, war er um 1950 in den Salzburger Bezirken (ebenso wie in den Landregionen der anderen Bundesländer) durchaus noch nicht allgegenwärtig bzw. von untergeordneter Bedeutung.[710]

Die Entstehungsgeschichte des Christbaumes als eines unserer heutigen Hauptsymbole des Festes ist damit auch die Geschichte eines umfassenden Symboles, das – mythisiert und stilisiert – vielfach andere Festinhalte verwischte. Sie ist gleichzeitig auch die Geschichte der Verschiebung des Festes von der katholischen und protestantischen in eine überkonfessionelle und schließlich in eine säkulare Ebene. Ebenso wird darin deutlich, wie stark Kulturkontakte, Innovationen und Akkulturationen die Entwicklung von Bräuchen beeinflussen bzw. wie sehr eine pluralistische Gesellschaft die Ausprägung spezifischer Verhaltensmuster begünstigt.

3.27.2.5. Die Suche nach den Wurzeln des Weihnachtsbaumes

Der Weihnachtsbaum wurde von vergangenen Volkskundler-Generationen gerne als das „Fortdauern eines germanisch-kultischen Reliktes“ dargestellt und mit der Existenz von grünen Bäumen rund um das Weihnachtsfest seit dem 15. Jahrhundert erläutert. Das ist aus heutiger Sicht unhaltbar.

Der Grazer/Münchner Volkskundler Leopold Kretzenbacher – ein Vertreter der vergleichenden südosteuropäischen Volkskunde ebenso wie der Münchner Schule der Quellenforschung – zweifelte die germanische Herleitung an und stellte schon 1955 fest: „[...] das zeitliche Nebeneinander, die Stufen dieses ‚Auf- und Abstieges‘ liegen keineswegs klar vor uns. Nur so viel ist sicher, dass sich die Verbindung der Einzelelemente: Grünschmuck, Gabenbehang und Lichtergesteck in verhältnismäßig junger Zeit vollzogen hat.“ Rudolf Schenda und Hermann Bausinger bewiesen dies in der Folge schlüssig.[711] Dennoch hat Richard Wolfram im Österreichischen Volkskundeatlas (ÖVA) den Vorläufern des Weihnachtsbaumes breiten Raum gewidmet und auch dort seine nordische Weltsicht walten (oder wallen?) lassen und „Erscheinungen aus der beharrsamen Schicht der einheimischen Altüberlieferung“ gesucht.[712] Im Fragebogen Nr. 1 (1955) des ÖVA wurden in fünf Frageblöcken insgesamt 19 Fragen zum Christbaum gestellt, davon elf, die nach diesen „Altformen des Weihnachtsgrün“ suchten (S. 3).

3.27.2.6. Viele Arten – viele Bedeutungen

Der Schweizer Volkskundler Rudolf Schenda hat als Erster in den 1960er-Jahren die Geschichte des Weihnachtbaumes detailliert dargestellt und sich strikt gegen die Urquell-Theorien gewandt.[713] Er untersuchte verschiedene Formen des Grünschmucks im Winter und zur Weihnachtszeit und fand darin zwar vereinzelt gedankliche Parallelen, aber keinerlei Wanderungen oder Verknüpfungen im Sinne eines Kulturaustausches oder Kontaktes. Eine lang andauernde, sich weiterentwickelnde Tradition kann also nicht gesehen werden, sondern eine Fülle von Einzelbräuchen, deren Teilinhalte sich fallweise überschneiden. Schenda sieht daher antiken Festschmuck, mittelalterliche Weihnachtsmaien als Zeichen der Freude, blühende Zweige im Winter in den Stuben als Zeichen des Reichtums und Müßiggangs im 16. Jahrhundert und davon abgeleitete bäuerliche Formen in völlig anderen Denkmustern verhaftet als den späteren Weihnachtsbaum.

Der katholische Paradiesbaum ist bereits ein neues Symbol seiner Zeit und nicht das Weiterführen antiker festlicher Zweige. Er ist die Erläuterung der Gründe für die Geburt Christi als Erlösungswerk von der Erbsünde. So werden im spätmittelalterlichen Paradies-Spiel Adam und Eva unter dem Paradiesesbaum Christus und Maria mit dem Kreuzesbaum gegenübergestellt.

Die evangelischen Gaben- und Lichterbäume, die ab dem 16. Jahrhundert als Alternative zur katholischen Krippe entstanden, haben wiederum zweierlei Einflusssphären: Einerseits die antiken Festzweige, als welche sie seit mindestens 1500 vom Advent bis Dreikönig die Plätze der Residenzstädte schmückten, und andererseits den neuen lutherischen Gedanken, das „Licht Christi“ zu symbolisieren. Für Schenda stehen sie in keinem direkten Zusammenhang mit dem Christbaum des Biedermeiers, obwohl sie vermutlich Anregung dafür waren.

Einer der ältesten Belege stammt aus der Stubenmeisterrechnung einer Zunft von Türkheim im Elsass. Zwischen 1597 und 1669 wurde jährlich für einen Christbaum im Saal Geld für Bäume, Äpfel, Hostien, Fäden und buntes Papier ausgegeben. Der Christbaum in Straßburg von 1604/05, der mit Papierrosen, Oblaten, Äpfeln, Zuckerwerk und Zischgold behangen war, wird dazu vielfach zitiert.[714] Die Entwicklung dieser Bäume hat Stephan Bstieler aus der Literatur zusammengestellt.

Die vielen mittel- und südosteuropäischen Beispiele von hängenden Weihnachtsbäumen sowie Zweigen an Haus, Hof und Zaun haben teilweise Bezüge zu den vorchristlichen Zweigen als Fest- und Lebenssymbol und – je nach Gegend – auch zu den städtischen festlichen Baumsymbolen des Spätmittelalters und der Renaissance. Nur Einzelstudien könnten konkret deren Einflusssphären aufzeigen. Häufig werden dazu die Waldordnung von Freiburg im Breisgau von 1554, die Salzburger Waldordnung von 1755 (eine Wiederholung des Verbotes von 1729) und die Salzburger erzbischöfliche Winterverordnung von 1756, §29 zitiert, in der das „verbot Bächl- oder Weyhnachtboschen“ abzuhacken enthalten ist.[715] Was wir dazu wissen, ist nur, dass diese Bachlboschen am Heiligen Abend zur jährlichen Reinigung des Kamins verwendet wurden. 1787 schätzte der Weimarer Forstmeister die dort jährlich verkaufte Anzahl von Christbäumen auf 500 Stück und beschwerte sich bei Herzog Karl August darüber.[716]

3.27.2.7. Der Christbaum als Statussymbol

Rudolf Schenda hält ausschließlich die gesellschaftlichen Umbrüche im Zuge des bürgerlichen Zeitalters und der Auflösung der Ständegesellschaft und das daraus entstandene Bedürfnis nach adäquaten Identifikations- und Repräsentationsformen für die Ursachen der Entstehung des neuen Symbols „Weihnachtsbaum“. Der Christbaum wurde tragendes Repräsentationsobjekt im bürgerlichen Handlungsrahmen (vorrangiges Darstellungsobjekt) einer neuen Gesellschaftsschicht, die sich überregional und überkonfessionell orientierte und zu deren Statussymbolen Mobilität, Kulturtransfer, Kunst- und Kulturbewusstsein gehörten.

Das Großbürgertum entwickelte seinen eigenen, neuen Handlungsrahmen und damit neue Werthaltungen, Lebensbilder und Repräsentationsformen. Diese Lebensformen waren stark geprägt vom assimilierten, gebildeten jüdischen Bürgertum als Teil des biedermeierlichen Bildungsbürgertums. Konsum, Festvorbereitungen, Geschenke, Gastmähler schlossen an das an, was bis dahin der Adel in den Residenzstädten mit Bällen, Jagden, Schlittenpartien und Konzerten als Festgestaltung entwickelt hatte. Diese neuen Repräsentationsformen waren an das Ideal der Häuslichkeit und familiären Verbundenheit, der Gastlichkeit und distinguierenden Repräsentation und der weiterentwickelten Tugenden der Hausfrau gebunden. Diese Ideale waren von der manierierten Natürlichkeit und Kulturbeflissenheit als wesentliche Ausdrucksform dieses Standes gekennzeichnet. Der Christbaum im großen Salon bzw. die Christbäume auf den Gabentischen der einzelnen Familienmitglieder wurden zum Hauptsymbol und Hauptbestandteil des Festes.

3.27.2.8. Die Verbreitung des Christbaumes

Die nordische Sehnsucht des 19. Jahrhunderts führt bis heute vielfach zur Suche nach einer „Wurzel” des Weihnachtsbaumes. So ist die Feststellung Perrots, der Weihnachtsbaum sei mit dem Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) aus Schweden nach Deutschland gekommen, nicht haltbar.[717] Richard Wolfram sieht nur die „Altverbreitung“ von Deutschland ausgehend, und obwohl er die dafür verantwortlichen Personen nennt, sieht er nicht soziale und gesellschaftliche Gründe der Neueinführung und Verbreitung, sondern biologistische Ursachen dahinter verborgen.[718] Großstädtische bzw. höfische Kreise deutschen Adels sowie deren jeweilige gesellschaftliche Bedeutung und Beziehungen stechen bei allen genannten Beispielen hervor.

Das Vordringen des Weihnachtsbaumes ist in Reiseberichten, Tagebüchern, Zeitungsmeldungen und in den Schriften der Aufklärer sowie in Rügen katholischer wie evangelischer Geistlicher vielfach belegt (beide Seiten waren aus pastoralen Gründen dagegen). Schon 1657 klagte der protestantische Prediger am Straßburger Münster, Johann Conrad Dannhauer, in seiner „Catechismusmilch“ über „Kinderspiel und Abgötterei“ mit „Weyhnachtbaum oder Tannenbaum“ und meinte, es wäre besser, man wiese die Kinder auf den „geistlichen Cedernbaum Jesum Christum“ hin. – Klagen, die im 19. Jahrhundert dann von den katholischen Geistlichen kaum anders formuliert werden, etwa in der „Schlettstadter Zeitung“ vom 4. August 1896, in der vom Geistlichen abfällig über das Vordringen der (protestantischen) „Tannenbaumreligion“ geschrieben wird.[719]

Weithin bekannt sind die Schilderungen von Liselotte von der Pfalz (ab 1671 Herzogin von Orléans und Schwägerin des Sonnenkönigs Louis XIV.) über die Christbäume am Hof von Hannover. Gemeinsam mit ihrer Mutter hat sie dort die Jahre 1659–1663 verbracht. Sie erinnert sich in Briefen aus den Jahren 1701, 1708 und 1711 an ihre Tante Kurfürstin Sophie von Hannover an jene Kindertage mit den von Lichtern besteckten Buchsbaumpyramiden, die man in Paris noch nicht kannte.[720] Ab etwa 1790 sind kerzenbesetzte Weihnachtsbäume in Handelsbürger- und Adelshäusern der protestantischen Gebiete in Deutschland schon sehr verbreitet. Nach Bayern kamen die Christbäume in der Mitte des 19. Jahrhunderts durch Protestanten; am Münchner Hof führte Königin Karoline, die zweite Frau von König Max I. – und Tochter des Erbprinzen Karl Ludwig von Baden – den Christbaum ein. In den 1860ern – so Felix Dahn in der „Bavaria Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern“ – galt er in Bayern aber noch als norddeutsch-protestantisch und war am Land nicht üblich.[721]

Königin Karoline war die Stiefmutter der für Salzburg interessanten Kaiserin Karoline Augusta (1792–1873; ab 1816 in vierter Ehe in Wien mit Kaiser Franz I. von Österreich verheiratet) und Mutter der Erzherzogin Sophie von Österreich (1805–1872; Mutter des 1830 geborenen Kaisers Franz Joseph I.) und der Königinnen Elise von Preußen, Amalie von Sachsen, Marie von Sachsen sowie der Herzogin Ludovika von Bayern (der Mutter der 1853 nach Wien verheirateten Kaiserin Elisabeth). Sie hatte drei in protestantische Länder verheiratete Töchter. Ihrer Tochter Sophie werden – wie unten angeführt – in den 1830ern die rauschendsten Christbaumfeste in Wien zugeschrieben. Viele Wege der Christbaum-Einführung durch sie – möglicherweise über Töchter und Stieftochter – sind also möglich.[722] Von München soll der Christbaum nach Innsbruck und Bozen gekommen sein, fand in Tirol am Land aber bis in die 1930er keine Verbreitung.[723] In einer „Verordnung für die Bayerische Provinz Schwaben“ von 1804 wurde die Gewohnheit, „den Kindern auf das Weihnachtsfest Christbäume aufzustellen“, als Missbrauch bezeichnet und verboten.[724]

3.27.2.8.1. Die Oberlausitz in Sachsen

Sachsen gilt vielfach als Zentrum des Christbaumschmuckes. Daher sind Zeugnisse über die Ausbreitung des Weihnachtsbaumes aus dieser Region besonders interessant – sie zeigen aber das allseits übliche Schema der Verbreitung. Die Erzeugung des Behangs in Heimarbeit hatte mit der Bekanntheit des Christbaumes in der Bevölkerung nichts zu tun. Ein Kalenderblatt-Text von Werner Andert – der 1953 die volkskundlichen Fragebögen von 1937 für die Lausitz auswertete – bringt dazu Nachrichten. Ein frühes Zeugnis ist die juristische Abhandlung des Carl Gottfried Kießling aus Wittenberg von 1737, in der er die Weihnachtsbescherung in einem Zittauer Gutshof schildert. Auf dem Gut erhielt jede Person nach ihrem Rang einen unterschiedlich großen und unterschiedlich geschmückten Weihnachtsbaum. In der Bevölkerung war der Baum gleichzeitig aber noch nicht üblich.

Die Reichenauer Chronik nennt 1820 einen einzigen Weihnachtsbaum; im „Sächsischen Postillon“, einer fortschrittlichen und weitverbreiteten Zeitung aus Löbau, wird 1842 im Gedicht „Christbescherung“ ein Weihnachtsbaum erwähnt und 1847 findet sich am Titelblatt das Bild eines kleinen Baumes auf einem Brett, der mit Kerzen geschmückt ist, und dazu das Gedicht „Des Postillons Weihnachtsbaum“. Ebenfalls 1847 ist der Weihnachtsbaum in Schönbach Bestandteil der öffentlichen Armenbescherung und 1848 gibt es bereits viele Nachrichten über Christbäume. Alwin Bergmann aus Ebersbach – Mitbegründer des „Sächsischen Vereins für Volkskunde“ – berichtet, dass 1860 bereits viele Weihnachtsbäume existieren und es ab 1863 einen Weihnachtsbaummarkt in Löbau gab. Dagegen schreibt Pfarrer Dornick aus Hainewald noch 1870 im „Neuen Lausitzischen Magazin“, dass das „Anzünden des Christbaums“ noch nicht allgemein üblich sei – ob dies so war oder ob damit auch ein Wunsch nach einem religiös motivierten und besinnlicheren Fest verbunden war, wissen wir heute nicht.

In der Lausitz existierten neben den Reisigbäumen auch Holzchristbäume, die an einer Mittelspindel Querhölzer hatten, die sich nach oben verjüngten und grün bemalt oder beklebt waren – Produkte des Holzhandwerks. An ihren Enden trugen die Querhölzer kleine Rüböl-Lampen. Bei reicheren Familien waren diese Christbäume und Pyramiden auch drehbar und wurden „Leier(christ)boom“, „Dräerch“ oder „Drähchristboom“ genannt. Erst um 1860 setzte sich der Reisigbaum durch, der in den 1930ern, nostalgisch, deutsch oder völkisch denkend, wieder von den Holzbäumen überrundet wurde. Der erste Schmuck dieser Bäume waren „Hosenmännel“ aus Zucker oder Pfefferkuchen und ab 1870 „Christbaumkonfekt aus Glas“. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg kamen in der Lausitz Christbäume auf öffentliche Plätze, auf Gräber und schließlich in Schaufenster. Ob sich in dieser dichten Materialsammlung sowohl die ethnisch-ethnografischen Interessen des letzten Drittels des 19. Jahrhunderts wie auch die Heimatnostalgie der vertriebenen deutschen Volksgruppen spiegeln, ist zu fragen.[725]

In diesen Darstellungen wird jedoch sichtbar, dass der Christbaum ein völlig neues Produkt dieser Zeit war und von Kirche und Kulturbeflissenen mit Misstrauen beobachtet wurde. Vielfach wurde sein Einzug als Kulturverlust und Bedrohung anderer Werte aufgefasst.

3.27.2.8.2. Der Christbaum in Österreich

Der erste Weihnachtsbaum soll Kaiserin Maria Theresia von einem Händler überreicht worden sein.[726] Wesentliche Belege und Zeugnisse besitzen wir allerdings erst für die Zeit des Wiener Kongresses, in der Wien der Aufenthaltsort internationaler Prominenz wurde und die bürgerliche Gesellschaft viele Impulse für ihre Lebensgestaltung erhielt. Auch in den Bundesländern sehen wir, dass der Christbaum jeweils als Innovation und Akkulturation durch einzelne Personen aufgestellt wurde und sofort Nachahmung fand.

Alle diese Initiatorinnen/Initiatoren von Christbäumen stammten aus Ländern mit bereits bestehender Tradition oder hatten zu diesen Kreisen engen Kontakt. Eine neue stadt- und bildungsbürgerliche Schicht begann sich zu distinguieren. Zu jener Zeit klaffte das Bildungsniveau zwischen den Ständen stark auseinander, die alten Standesordnungen, Kleiderordnungen etc. waren bereits gefallen oder gerade im Fallen begriffen, die Initiativen im Sozial- und Bildungsbereich waren erst in ihren Anfängen. Gleichzeitig begann ein reger Kultur- und Handelstransfer im international orientierten, gebildeten Bürgertum. Im protestantischen Adel und im jüdischen Großbürgertum setzte sich der Christbaum rasch durch. Er wurde Bestandteil der repräsentativen Gastlichkeit des Weihnachtsfestes, der Spiele, Unterhaltungen, Hauskonzerte und Familienfeiern und war oft – als Zier der Gabentische – in größerer Zahl vorhanden

3.27.2.8.3. Der Wiener Kongress unter dem Weihnachtsbaum

Der Wiener Kongress (1814–1815) war von besonderer Bedeutung für die Ausbreitung des Weihnachtsbaumes in Österreich. Internationale Regierungsmitglieder und alle Adabeis „tanzten“ in Wien. Der Boden für Kulturaustausch war bereitet. Schilderungen in Briefen und Polizeiberichten zeichnen ein lebendiges Bild dessen, was damals in Wien als Neuerung bestaunt und wohl auch übernommen worden war. Distinktion und Repräsentation veranlassten die führenden Gesellschaftsschichten zu einer raschen Übernahme der „Christbaumfeste“.

Die Metternich’sche Geheimpolizei berichtete 1814 – wohl nicht nur zur kulturellen Dokumentation – über das Christbaumfest im Hause des jüdischen Bankiers Arnstein in der Annagasse in Wien, wo der „Berliner Christbaum“ vor vielen Gästen prangte. „Alle geladenen Personen erhielten Geschenke und Souvenirs vom Christbaum. Frau von Münch sang Lieder vom Kasperle. Es wurde durch alle Zimmer ein Umgang gehalten, mit den zugeteilten, vom Weihnachtsbaum abgenommenen Gegenständen.“[727] Auch Napoleons Bruder Jérôme feierte während des Wiener Kongresses Weihnachten in seinem Exilquartier im niederösterreichischen Schloss Schönau. Die württembergische Ehefrau eines Wiener Adeligen berichtete in Briefen darüber: Drei Christbäume mit Wachskerzen, Zuckerwerk, goldenen Äpfeln und Nüssen wurden mit Geschenktischen aufgebaut.

In Paris hatte Napoleon den Christbaum in den Tuilerien eingeführt. Minister Montbel berichtet 1814 über das erste Christbaumfest im Palais Schwarzenberg, und Staatskanzler Metternich – heißt es – liebte es, unter dem Weihnachtsbaum Kaffee zu trinken, weil er von der Mischung dieser Düfte angetan war. 1816 – das Jahr, aus dem das erste Autograf zum Text von „Stille Nacht!“ stammt – stellte Erzherzogin Henriette, die protestantische Ehefrau des Siegers von Aspang, Erzherzog Karl, für ihre Tochter einen Christbaum in ihrem Palais in der Annagasse auf. Ob sie den Baum aus Nassau-Weilburg gekannt und/oder einen (zusätzlichen) Anstoß durch den Baum des Bankiers Arnstein erhalten hatte, lässt sich nicht mehr feststellen.

1823 beklagte sich Erzherzog Johann über die Verdrängung von Andacht und Krippe durch „einen großen Graßbaum mit vielem Zuckerwerk und Lichteln und ein ganzes Zimmer voller Spielereien aller Art“ in eben diesem Hause seines Bruders Karl. Er verwendet dabei – offenbar bewusst im Sinne seiner sozialen wie wirtschaftlichen Reformideen – das obersteirische bzw. weithin in den Alpen verbreitete Wort „Graß“ für Reisig und dachte an „das Elend meiner Kinder im Gebirge“. Es ist verständlich, dass Johann von Österreich, der sich gegen feudale Lebensäußerungen der „ersten Gesellschaft“ des Hochadels wandte, auch am postfeudalen Prunk der „zweiten“, neuen bürgerlichen, Gesellschaft keinen Gefallen fand. Zudem, wie Helmut Fielhauer anmerkt, passte auch die „pietas austriaca“ – in diesem Falle die Einmahnung katholischer Glaubenstreue – in die Herrschaftsinteressen der Aufklärer. In den 1830ern und 1840ern veranstaltete Erzherzogin Sophie, die machtorientierte bayerische Mutter von Kaiser Franz Joseph I. (1848–1916 Kaiser, in Folge seines Onkels Ferdinand I.), die glanzvollsten Weihnachtsfeste in Wien.[728]

3.27.2.8.4. Repräsentanten der Kunst- und Bildungsbeflissenheit des Großbürgertums

Zum Siegeszug des Christbaumes in Wien trugen offenbar auch die Künstler bei, die als Repräsentanten der Kunst- und Bildungsbeflissenheit des Großbürgertums ihre Salons belebten und durch diese gefördert wurden. 1817 erstrahlte ein Christbaum in der Alservorstadt im Hause des aus Frankfurt gebürtigen Malers Josef Alt.[729] (Als Vergleich die Salzburger Entwicklung: 1818 soll „Stille Nacht!“ uraufgeführt worden sein und das bekannteste Autograf entstand zwischen 1820 und 1825.) 1821 wollte der Burgschauspieler Heinrich Anschütz einen Baum am Alsergrund aufstellen und musste ihn dafür umständlich aus der Hinterbrühl beschaffen – d. h. Christbäume wurden noch nicht öffentlich angeboten.

Am 24. Dezember 1829 stellte der Publizist Hofrat Wilhelm Friedrich von Gentz, ein gebürtiger Norddeutscher, den Christbaum in seiner Sommervilla im Weinhaus in Währing vor; dazu gibt es Tagebuchnotizen von Franz Grillparzer und der Tänzerin Fanny Elßler, die mit Gentz liiert war. Aus diesen Notizen erfahren wir, dass der Weihnachtsabend ein allgemeiner Besuchstag war, denn Gentz ging mit seinen Gästen dann weiter zur Bescherung beim preußischen Gesandten. Sieben Jahre später berichtete die englische Reisende Miss Frances Trollope über den Erfolg des Weihnachtsbaumes in Wien: „An jeder Straßenecke sieht man Frauen, [...] um Christbäume feilschen, die mit buntem Papier herausgeputzt sind. Diese Bäume, [...] stets Sprossenfichten [...], werden in jeder Größe und für jeden Preis fast von jeder Familie in Wien, die noch junge Leute hat, gekauft.“ [730] 1836 standen bei der Weihnachtsfeier einer Baronin P. fünf Weihnachtsbäume im Salon. 1851 berichtete die Wiener Theaterzeitung: „Auf dem Hof sieht es aus wie im Prater, Baum an Baum; am Peter sieht man kaum die Kirche vor lauter Bäumen und in Mariahilf hat der Weihnachtsmarkt an Bäumen einen solchen Vorrat, dass man vermeint, ein zweites Wien müsste hier für seine Kinder kaufen.“[731]

Ein Bildzeugnis eines jener frühen Christbäume ist aus dem Haus des großbürgerlichen Kaufmannes Baumann in der Weihburggasse 10 im 1. Bezirk – heute im Historischen Museum der Stadt Wien – erhalten: das von Franz Xaver Paumgarten gemalte Stammbuchblatt. Baumann kam um 1800 aus Bischofsheim an der Tauber, wiederum einem protestantischen Zentrum, nach Wien. Seinen kunstsinnigen Salon belebten die Künstler Franz Grillparzer, Anastasius Grün, Moritz von Schwind, Nikolaus Lenau und Ignaz Franz Castelli. Auf dem Bild ist ein raumhoher Nadelbaum in einem Topf auf dem Tisch aufgestellt und mit Kerzen, Äpfeln, vergoldeten Nüssen, Papierrosen, Lebkuchen, Seidenpuppen und Geschenken geschmückt. Darunter ist ein wächsernes Christkind zu sehen und eine Fülle von geschlechtsspezifischen Kindergeschenken wie Reiter, Pferde, Trommeln und Trompeten, Puppe und Hampelmann, ein Bilderbuch und bemalte Spanschachteln. Zur Tür treten Krampus und Nikolaus ein – also eine Vermengung des Christbaumfestes mit den beiden älteren Gabenbringern am Weihnachtsabend.[732] Die obigen Zitate zeigen, dass in Wien zwischen 1830 und 1850 der Christbaum auch die mittelbürgerliche Gesellschaft erobert hatte und bereits mit einfachem Papierschmuck angeboten wurde.[733]

3.27.2.8.5. In der Provinz

Während der Weihnachtsbaum in Wien 1814 als erstmalig und spektakulär erwähnt wird, finden sich bereits kurz darauf die ersten Nennungen in anderen österreichischen Städten: Der erste Salzburger Christbaum stand 1826 (Adrian) bzw. 1828 (Prodinger)[734] im Hause des aus Württemberg stammenden, evangelischen Spitzenhändlers Koch. In Linz stellte 1818 bzw. 1827 der ständische Syndikus Anton Freiherr von Spaun, ein kulturbeflissener Intellektueller und Beamter sowie späterer Mitbegründer des heutigen Landesmuseums, den ersten Christbaum auf.[735] Eine weitere Nennung zwischen 1830 und 1840 (verschiedene Literaturangaben) nennt den Bürgermeister Anton Rapolter in Ried im Innkreis, in dessen Hause am Hauptplatz der erste Rieder Christbaum stand.

Wie bedeutsam dieses Ereignis war, geht allein schon daraus hervor, dass sich Rapolter mit seiner Familie um den Weihnachtsbaum auf einem Ölgemälde abbilden ließ. Warum es zu dieser frühen Übernahme kam, erklärt die Familiengeschichte: Frau Wilhemine Rapolter, die junge, aus Konstanz am Bodensee gebürtige Ehefrau, brachte ihn mit. Die kleine Tanne wurde in der Mitte des Tisches aufgestellt und war mit Flaggen, Lichtern, Äpfeln und Kunstprodukten geschmückt. Auf dem Tisch daneben lag ein goldenes Pferd – das man auch als Spielzeug sehen kann –, in dem Richard Wolfram und Friederike Prodinger das „goldene Heinßl oder Rössl“ sehen wollen, das in Oberösterreich zu den Gabenbringern gehörte.[736] – Wie das „Nonnberger Reiterlein“ wohl ein Weihnachtsherold, der in der NS-Zeit zum germanischen Relikt umgedeutet wurde.

Der oberösterreichische Gelehrte und Heimatkundler Ernst Burgstaller war ebenfalls um eine germanische Rückführung des Christbaumes bemüht, die aus heutiger Sicht als Ideologisierung der NS-Zeit abgetan werden kann. So wollte er darin allerlei vorzeitliche Bedeutungen und Symbole der Volks- und Sippentreue finden und sogar den glitzernden Christbaumschmuck auf Sonnensymbole, den Heiligen Nikolaus auf Wotans Wilde Jagd und die Mettenlichter und Christbaumkerzen auf germanische Totenleuchten – und damit auf Sippensymbole – zurückführen. Seine Suche nach Erstnennungen des Christbaumes in Oberösterreich ist allerdings heute noch von Interesse: 1858 stellte die Familie Wurm in Neumarkt i. H. den ersten Weihnachtsbaum auf, 1860 die Familien Wössner und Pichelmayr in Schwanenstadt und im Stift Schlägl wurde der erste Christbaum erst 1865 im Refektorium aufgestellt. An dieser letzten Meldung zeigt sich doppelt die anfängliche Distanz der katholischen Welt. Erst nach bürgerlichen Familien kam der Baum ins Stift und dort ins Refektorium – also in den profanen Speise- und Wohnraum der Mönche.

In den Städten und Märkten Oberösterreichs tauchte der Christbaum vereinzelt schon in den 1920er-Jahren als Grabschmuck auf den Friedhöfen auf.[737] Viele städtische Erstnennungen für Oberösterreich datieren von 1875 und lassen sich mit Stadtbürgern, Lehrern oder Händlern in Verbindung bringen. Noch kurz vor dem Ersten Weltkrieg war der Christbaum auf zwei Bauernhöfen in der direkten Umgebung von Linz noch völlig unbekannt (vulgo „Oberburger“ und „Unterburger“), und auch 1944 spricht Burgstaller davon, dass er auf entlegenen Höfen nicht bekannt sei.[738] Das „Goldene Rössl oder Heinßl“ als Gabenbringer, das in der Volkskunde jener Zeit vielfach zitiert wird, war den ländlichen Interviewpartnerinnen/-partnern, die im Rahmen des Seminars „Das Weihnachtsfest im gesellschaftlichen Wandel seit 1800“ den Studentinnen Ruth Spaller und Claudia Resch 2001 ihre Kriegs- und Vorkriegskindheit schilderten, kein Begriff (mehr).

In der Steiermark wurde der Christbaum von Flüchtlingen aus Belgien während der Napoleonischen Kriege bzw. in deren Gefolge in Graz eingeführt, das Jahr 1813 wird genannt.[739] Peter Rosegger brachte ihn um 1865 nach Grazer Vorbild in seine Heimat auf das Alpl. In Leoben führten ihn Gewerken, die durch ihre Tätigkeit einerseits Reichtum und andererseits Auslandskontakte besaßen, zwischen 1850 und 1860 ein. 1890 kam der Baum durch den Postwirt Heinrich Klackl (1840–1920) nach St. Johann am Tauern. Dessen Enkel Raimund erzählte in den 1970er-Jahren gerne, dass alle zur Gasthausübernahme vorgesehenen Erben in seiner Familie stets auf Wanderschaft in große Städte geschickt wurden; einerseits, um dazuzulernen, andererseits, um so auch Urlaubs- und Jagdgäste für das Haus zu gewinnen.[740] Und auch für Tirol ist das der Zeitraum der Einführung. Der erste Beleg für einen Christbaum in Ungarn stammt von 1819.[741]

3.27.2.8.6. Der Christbaum des Jakob Koch in Salzburg

Lieselotte Eltz-Hoffmann schildert die Weihnachtsfeier im Hause Koch 1826:[742] Der aus Emmingen in Württemberg stammende, evangelische Spitzenhändler Jakob Koch ließ sich nach den Napoleonischen Kriegen in Salzburg nieder und heiratete eine Salzburgerin. 1821 erwarb er das einstige „Metzgerhaus“ am Marktplatz 11. 1826 stellte er den in seiner Heimat seit dem 16. Jahrhundert üblichen Paradies- und Lichterbaum in Salzburg auf. Sein Milchlieferant aus dem Leopoldskroner Moos brachte eine Tanne, die mit Girlanden aus Gold- und Silberpapier, mit einem Strohstern an der Spitze, mit Äpfeln und goldenen Nüssen sowie Kerzen geschmückt wurde. Eine Gesellschaft aus Hausbewohnern, Freunden und Nachbarn konnte den Baum im großen Eckzimmer bewundern. Dazu soll Katharina Koch auf dem Spinett gespielt haben: „Es ist ein Ros’ entsprungen“, „Vom Himmel hoch da komm ich her“ und „Es kommt ein Schiff geladen bis an den höchsten Rand“. Ganz Salzburg sprach von diesem grandiosen Ereignis und der Baum fand in den Bürgerfamilien rasche Verbreitung.

3.27.2.9. Verbreitung im 20. Jahrhundert

Im „Exempellexikon für Prediger und Katecheten“ der Benediktinerpatres A. Scherer und J. B. Lampert von 1909 wird der Christbaum als protestantisch und „scharfer Gegensatz zur Krippe“ bezeichnet. Auch wird geklagt, dass seit den 1830ern, von der Schweiz ausgehend, der Christbaum den öffentlichen Raum und die Gräber eroberte.[743]

3.27.2.9.1. „Aufnordungen“ der NS-Zeit

In Salzburg zeigen die Erhebungen zum Atlas der deutschen Volkskunde in den 1930er-Jahren und die Korrespondenz zwischen Richard Wolfram und Karl Fiala zwischen 1945 und 1957, dass in den meisten Bauernhöfen noch kein Christbaum stand und dieser erst um die Jahrhundertwende von „Nichtbodenständigen“ eingeführt wurde. Dasselbe Bild ergeben alle Untersuchungen zum Österreichischen Volkskundeatlas. Doch sind volkskundliche Berichte der Zeit zwischen 1900 und 1960 vielfach noch unter dem Aspekt des Nachwirkens einerseits der großbürgerlichen Altertumssehnsucht und andererseits der nationalsozialistischen Doktrin zu sehen und entsprechend kritisch zu werten. Wie unten angeführt, zeigen die Fragebögen der 2001 durchgeführten Erhebung „Weihnachtsbräuche heute“ ein umfassendes Vordringen des Christbaumes zwischen 1920 und 1950.

Die ideologische Anleitung zur Betrachtung des Weihnachtsfestes im Sinne des NS-Staates wurde von Hans Strobel geliefert und weit verbreitet. Neben der ideologischen Grundlage lieferte er auch Sinnbilder und Relikte, an denen „Germanisches“ festgemacht werden sollte. Darunter finden sich u. a. die Donnerstage und Perchten, Jahresfeuer und Zweige, „Weihetiere“ und Weihnachtsschießen, Lebkuchen und deren Formen etc., die nun germanisiert, umgedeutet und neu sakralisiert wurden.[744] Aus diesem Grunde wurde von den NS-Zeit-Forschern neben der Herkunft u. a. auch die Weiterverwendung des Christbaumes als magisches Symbol vorrangig abgefragt. Karl Haiding stellte für die Obersteiermark fest, dass aus den Wipfeln häufig Sprudler für die Küche erzeugt wurden.[745] In vielen Bundesländern wurde der abgeräumte Baum in den Hof gestellt (gedeutet wurde das als Opfer für die Vögel), er kam in den Garten oder Laubengang.

Das hat auch Karl Fiala für das Großarltal erhoben: Nach Dreikönig kamen die privaten Christbäume zuerst in den Garten oder Laubengang am Haus und wurden danach verheizt; d. h. sie wurden noch außerhalb des Raumes als Schmuck und danach im wirtschaftlichen Denken als Heizmaterial verwendet. Fialas wie Wolframs Bemühen war es, ältere „germanische Schichten“ freizulegen und deren Bedeutung für die Bevölkerung darzustellen. So fand der Christbaum an sich wenig Beachtung. Wolfram war aus diesem Grunde ständig auf der Suche nach älteren Arten von „Julbäumen“ bzw. nach Christbäumen aus anderen Hölzern und nach hängenden Bäumen. So stand er mit anderen Personen in Kontakt, etwa mit Ing. Rudolf H. Hrandek im Burgenland, der dort für ihn erhob.

Die Sammelmappe Richard Wolframs und sein Briefwechsel zeigen deutlich Wolframs Bestreben, germanische Vorläufer für den Christbaum zu finden und diesen „aufzunorden“. Von der Weltesche Yggdrasil über den mythischen Lebensbaum bis zum glühenden Mettenstock im Herd, der während der Christmette nicht ausgehen durfte, reichen diese Versuche. Der zwischen Wolfram und Fiala eingehend korrespondierte „Mettenstock“ im Großarltal schien beiden als germanischer Vorläufer des Christbaumes von besonders magischer Bedeutung für das Fortbestehen des Hofes und seiner Bewohner von einem Jahr zum nächsten. Abgesehen davon, dass ein großes Holzscheit im Ofen des Hauses, das auch während der Mette weiterbrennen sollte und dazu von einem Hausmitglied (dem „Mettengamer“) bewacht wurde, den von der Mette Zurückkehrenden einerseits wohlige Wärme zusicherte und andererseits die Zubereitung der Mettensuppe garantierte (der ersten Fleischspeise nach der Fastenzeit und Labsal nach einem langen Marsch in der Kälte und einer Mette in einer wohl ebenso kalten Kirche), finden sich dazu auch europäische Vergleiche.

Im 18. Jahrhundert war in Frankreich folgender katholische Brauch bekannt: Während der „reveillon“, der Wache von der Mette bis zum Hochamt, wurde gefeiert, gebetet und gegessen und dazu die „bûche de Noël“, ein einziges großes Buchenscheit im Kamin verglüht; im 20. Jahrhundert wurde daraus die als Baumstamm verzierte, mit Creme gefüllte Biskuitroulade als typische Weihnachtsspeise.[746] Ing. Rudolf H. Hrandek bezeichnete den „Weihnachtsklotz“, ebenfalls ein Mettenscheit, für das Burgenland als kroatischen Brauch, der mit dem Umbau der Häuser (Verschwinden von offenem Herd und Tramdecke) zwischen 1800 und 1850 abkam. Im Burgenland wurde der stehende Christbaum (als Nachfolger eines hängenden, meist eines zum Blühen gebrachten Schleedornwipfels) zwischen 1913 und 1930 durch die Österreichische Regierung angeregt und über Lehrer, Pfarrer, Zollbeamte und Geschäftsleute verbreitet.[747]

Was in der volkskundlichen Literatur bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts nicht oder nur selten vorkommt, ist die Form des „bürgerlichen“ Baumes und sein Schmuck sowie die Art seiner Benützung als Zier. Auch der im Ständestaat verankerte Viktor von Geramb gibt in seinem Handbuch „Sitte und Brauch in Österreich“ ein Spektrum ländlicher Weihnachtsbräuche, die bis in die 1930er vielfach üblich waren, doch stehen auch seine Ausdeutungen und Begründungen zwischen Altertums- und Nordsehnsucht sowie bürgerlicher Romantik.[748]

Die nationalsozialistischen Ableitungen des Christbaumes vom „mythischen Lebensbaum“ (dazu wurde die Suche nach Grünschmuck auf Bauernhöfen forciert und Wolfram, Spieß, Haiding sowie deren Arbeitspartner suchten nach „Bachlboschen“ und „Weihnachtstaxach“ – also nach grünen Wipfeln und Zweigbüscheln an Stall und Zaun) verquickten instrumentalistisch unterschiedliche Erscheinungen und machten aus dem ländlichen Grünschmuck aller Feste Lebensbaumsymbole wie germanische Relikte. Karl von Spieß entwickelte in der Mittelstelle für Mythenkunde im Amt Rosenberg mit seiner Frau Vorschläge für die Gestaltung eines germanischen Julbaumes, in denen er seiner „unpersönlichen Kunst“ als „mythischer Überlieferung der Germanen“ huldigt, und Karl Haiding gab Anleitungen und ideologische Erläuterungen für den BDM.[749]

Auf die erhaltenen Bilder von Spieß im Salzburger Landesinstitut für Volkskunde nimmt auch der Beitrag von Christoph Kühberger „Braune Weihnacht“ Bezug. Nicht nur in der NS-Zeit fanden Formen und Deutungen dieser Konstrukte Eingang und Verbreitung in der breiten Öffentlichkeit. Ebenso hat das Lied „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ politische Vereinnahmungen und Umtextungen erfahren, wie Esther Gajek in „Nationalsozialistische Weihnacht“ darlegt: vom Ausdruck von Hunger und Arbeitslosigkeit in den 1890ern über die nationalsozialistische Wacht in den Schützengräben von 1940 bis zur Straßenschlacht der 1968er-Generation reicht der Bogen der Vereinnahmungen des Weihnachtsfestes von verschiedenen Seiten.[750]

Auch auf karitativer Seite findet sich zum Nutzen Notleidender vieles an „Indienstnahme“: die ORF-Aktion „Licht ins Dunkel“, das von den Pfadfindern initiierte und getragene „Friedenslicht“, die vielen Benefizveranstaltungen, Märkte und Aktionen sowie seit den 1980er-Jahren langsam, aber doch zunehmend die Weihnachtsfeiern für Einsame, Obdachlose und verunsicherte Menschen.

3.27.2.9.2. Christbaumschmuck zwischen Heimatschutz, Nationalsozialismus und Heimatidylle

Stephan Bstieler und Ruth Spaller zeigen in ihren Arbeiten Entwicklungsstufen des Christbaumschmucks, aus denen dessen soziale und regionale Dimension deutlich wird. Die Herstellungszentren fanden so im Nachhall der alten „Hausindustrie“ – also einer dezentralisierten und arbeitsteiligen Manufaktur als Nebenerwerb – eine Verlängerung dieses Wirtschaftszweiges hinein ins Industriezeitalter. Die Palette reichte von Glas- und Drahtwaren bis zu einfachen Papier- und Pappdekorationen, die, mit Glitter bestreut, edlere Materialien ersetzten. Kunden dieser Nebenerwerbsprodukte waren die Oberschichten und erst im Laufe des 19. Jahrhunderts immer weitere Kreise.

Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war Christbaumschmuck in der ländlichen Bevölkerung selten und sehr einfach. Gestaltungsvorgaben kamen mit der NS-Zeit auf und beschäftigten Heimatschutz und Heimatpflege. Die Christbaumschmuckproduktion als Bricolage und Freizeitbeschäftigung durchzieht seit der Nachkriegszeit Kindergärten, Schulen, Handwerks- und Volkskunstinitiativen sowie Bastelkurse vieler Organisationen und Museen. Die Produkte prangen – je nach Können der Erzeuger/innen – stolz am Baum oder werden verschämt, aber gerührt – als Erinnerung an Kindertage – in den untersten und hintersten Baumetagen versteckt. Meine Großmutter etwa verwahrte aus ihrer Kinderzeit in den 1910ern noch Stanniolkugelketten aus ihrer Kreuzschwesternschule in Vorarlberg neben Glasteekännchen, -vögeln und -posaunen, Wachschristkindeln und Messinggeflechten. Dazu kamen dann meine Strohhalm-, Buntpapier- und Röntgenbild-Erzeugnisse der 1950er aus dem Kindergarten der Kreuzschwestern in Leoben. Meine Kinder erzeugten in den 1990ern in Salzburg bereits „Heimatliches“ aus Lärchenzapfen, Gewürzen und Nüssen neben trendigen Fimo-Glitter-Sternen.

3.27.2.9.3. Der „Bauernchristbaum“

Der heute sehr beliebte und viel propagierte „bäuerliche“, „traditionelle“ bzw. „Salzburger“, „Steirische“ oder wie auch immer genannte Christbaum ist ein Kunstprodukt unserer Vergangenheitssehnsucht und Heimatbedürfnisse nach dem Zweiten Weltkrieg. Er stellt eine Mischung aus NS-Vorschlägen, einfachen erreichbaren Leckereien (Kekse, Nüsse, Äpfel) und als „heimatlich“ bzw. „alpin“ deklarierten Erzeugnissen aus Naturmaterialien und Abfällen (Stroh- und Hobelschartengebilde, Zapfenmännchen etc.) dar. Er wurde von Heimatwerken über den Schulunterricht bis zu den Frauenzeitschriften und Kursen immer weiter stilisiert und verniedlicht. In den letzten Jahrzehnten nehmen auch über die Heimatwerke Reproduktionen sowie Weiterentwicklungen historischer Weihnachts-Objekte anderer Gesellschaftsschichten an Menge und Verbreitung zu (u. a. Wachsabgüsse von Lebzeltmodeln, Rauschgoldengel, bossierte und gegossene Wachsfiguren etc.). Berchtesgadener Waren en miniature werden seit der Mitte des 20. Jahrhunderts als Christbaumschmuck erzeugt; Nachfahren von Klosterarbeiten und barocken Andachtsgegenständen sind ebenso als Baumbehang beliebt. Schließlich kamen in den 1990er Jahren Modeschmuckproduktionen (in Form silberner Votive) auf Christbäume und wurden nach dem ersten Jahr ihres Angebotes in der Bijouterie auch als Christbaumschmuck erzeugt.

Die Antworten des ÖVA waren bereits 1955 für Richard Wolfram „verhältnismäßig wenig ergiebig“ und erbrachten „wenig Bemerkenswertes“, da damals weitgehend industriell hergestellter Christbaumschmuck genannt und nur vereinzelt Äpfel, Nüsse oder Lebkuchen erwähnt wurden.[751] Die Suche nach „Altschichten“ war daher gescheitert und kultureller Wandel als Ergebnis nicht gefragt. 2001 nannten 55 % der befragten Salzburger/innen („Weihnachtsbräuche heute“) den „Bauernchristbaum“ oder „traditionellen“ als ihre Schmuckvariante, 4,8 % schmücken mit Glaskugeln, 28,6 % „gemischt“ und 9,7 % jedes Jahr anders (bei 8,4 % „Sonstigen“ Nennungen).

3.27.2.9.4. Heute: Jahreszeitliche Dekoration, Klischee und Brauch

Zum heutigen Klischee vom Weihnachtsfest gehören vielerlei Aspekte. Wiederholt werden soll hier, dass 2001 bei der Erhebung „Weihnachtsbräuche heute“ 99,6 % der Befragten einen Christbaum aufstellten, 91,7 % im Wohnzimmer. 89,3 % waren der Meinung, dass es den Christbaum in ihrer Familie „immer schon“ gäbe. Von den 20 Studentinnen/Studenten im Seminar „Das Weihnachtsfest im gesellschaftlichen Wandel seit 1800“ nannten neun als schnelle Assoziation zum Weihnachtsfest den Christbaum. Trotz öffentlicher Übersättigung (kaum eine Firma kommt in den Wochen vor Weihnachten ohne dekorative Weihnachtsbäume aus) ist er dennoch in den Familien jenes Symbol und jener Punkt in der Wohnung, an dem das Weihnachtsfest fixiert und gefeiert wird.

Seit der Mitte der 1970er-Jahre wird die Frage um den „lebenden Christbaum“ im Pflanzkübel kontrovers diskutiert. Dazu kamen die Fragen nach Import gegenüber inländischer Ware, nach Bio-Christbäumen aus heimischer Aufzucht (die an schlechten Destinationen zu einer sinnvollen Produktionssteigerung führen), nach schadstoffhältigen Sprühmitteln aller Art wie Brandschutzsprays. Familienerinnerungen und -diskussionen um den „schönsten Weihnachtsbaum“, um den Kompromiss zwischen verschiedenen Familientraditionen, um Fichte oder Tanne, um entfernte oder eingefügte Äste führen oft noch nach Jahren – aus der entspannenden Distanz der Zeit – zu Heiterkeit und rührender Erinnerung. Der Marktanteil an künstlichen Bäumen und elektrischen Beleuchtungen steigt aus Kosten- und Sicherheitsgründen stetig an. Der Christbaum, wie immer er auch aussehen mag, ist zu einer allumspannenden Tradition geworden.



[698] Kurzfassung von Andrea Bleyer.

[699] [WolframR 1965], bes. S. 4: Vergleich der Fragebögen des Atlas der deutschen Volkskunde von 1933 und 1955 und des Österreichischen Volkskundeatlas (ÖVA) von 1955.

[700] [Schmeller 1985], Bd. 2, Sp. 882.

[704] [BeckSt 1998]: Vorträge von Konrad Köstlin und Regina Bendix zusammengefasst.

[705] [HartmannAn 1998], S. 293–295.

[706] [Ariès 1999], Bd. 4, S. 224 f.

[710] [WolframR 1965], bes. S. 5.

[712] [WolframR 1965]. – [Burgstaller 1944]. – Brief von Ernst Burgstaller an Richard Wolfram vom 21. 03. 1959, Nachlass Wolfram, SLIVK. – [Treuer 1963].

[714] [GrimmJ/GrimmW 1971], siehe vor allem Bd. 2, Sp. 620, Sp. 700 ff., Sp. 712, Sp. 720 u. a. – [Stille 1979], S. 7–9. – [KaufmannP 1948]. – [Grassl 1940]. – [Spamer 1937].

[715] [Burgstaller 1944]. – Vgl. Brief von Ernst Burgstaller an Richard Wolfram vom 21. 03. 1959, Nachlass Wolfram, SLIVK. – [Treuer 1963]. – [WolframR 1965], S. 21 ff.

[717] [Ariès 1999], Bd. 4, S. 222 f.

[718] [WolframR 1965], S. 7–13.

[719] [MoserDR 1993], S. 107–109.

[721] [Grassl 1940], S. 69 und S. 132. – Sowie: Brief von Karl Sigismund Kramer, Seminar für deutsche und vergleichende Volkskunde, München, an Richard Wolfram 28. 11. 1965, von Wolfram zit. in der Mappe „Weihnachtsbaum-Alter“, Nachlass Wolfram, SLIVK.

[722] [Reifenscheid 1987], S. 274, S. 292.

[723] Brief von Karl Sigismund Kramer, Seminar für deutsche und vergleichende Volkskunde, München, an Richard Wolfram 28. 11. 1965, von Wolfram zit. in der Mappe „Weihnachtsbaum-Alter“, Nachlass Wolfram, SLIVK.

[727] [Plechl 1960], zit.: Staatsarchiv, Geh. Pol. 26/XII, 1814.

[728] [FielhauerHP 1979], S. 285 und S. 293. – [Haas 1994], hier S. 28.

[729] Vgl. Manuskript Richard Wolframs „Weihnachtsbaumalter“, Nachlass Wolfram, SLIVK.

[730] [Trollope 1980]. – Sowie [Trollope 1838], Bd. 1, S. 132 und S. 198. Für den Hinweis ist Dr. Alfred Stefan Weiß zu danken.

[732] [Broneder 1963], dort zit. die Bildbeschreibung von Museumsrat Dr. Hubert Kaut.

[733] [Embacher 1997], hierS. 288. – [Foitzik 1997], S. 138.

[734] [Prodinger 1963], hier S. 121 ff.

[736] [Geschichte Weihnachtsbaum 1955].– [Christbaum Ried], Nachlass Wolfram, Thematische Sammelmappen, SLIVK. – Brief von HR Dr. Hans Commenda, Linz, an Richard Wolfram vom 29. 01. 1958, Nachlass Wolfram, SLIVK.

[737] [Burgstaller 1944]. – Brief von Ernst Burgstaller an Richard Wolfram vom 21. 03. 1959, Nachlass Wolfram, SLIVK.

[738] [Burgstaller 1944]. – Brief von Ernst Burgstaller an Richard Wolfram vom 21. 03. 1959, Nachlass Wolfram, SLIVK.

[740] Arbeitsmappe im Nachlass Wolfram, SLIVK. – Gespräche mit Raimund Klackl in den 1970er-Jahren durch Ulrike Kammerhofer, im Rahmen ihrer Jugendferien in St. Johann in Tirol.

[744] [Strobel 1937a], u. a. S. 62–84.

[745] Haiding, Karl: Nachgelassene Tonbandaufnahmen zum Weihnachtsfest in der Obersteiermark. Teils Sammlung Schloss Trautenfels, teils Nachlass Haiding am SLIVK.

[746] Brief von Karl Fiala, Leiter der Hauptschule Großarl, an Richard Wolfram vom 07. 05. 1957. – Sowie: Handschriftliche Aufzeichnungen von Richard Wolfram und Abschrift eines Erhebungsblattes von Ing. Rudolf H. Hrandek, 1958, Nachlass Wolfram, SLIVK. – [Ariès 1999], Bd. 4, S. 225 ff.

[747] Erhebungsblatt von Ing. Rudolf H. Hrandek, 1958, Nachlass Wolfram, SLIVK.

[748] [Geramb 1948], S. 212–222.

[751] [WolframR 1965], S. 3–5, Fragebogen Nr. 1 (1955), Frage 11.

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