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SMS, Short Message Service, ein elektronisches Kurzmeldungssystem von maximal 1.120 Bits oder 160 Buchstaben, ist ein Nebenprodukt der Mobilfunk-Kommunikation. Die Idee war, mit dem Handy nicht nur zu telefonieren, sondern auch kurze schriftliche Nachrichten zu versenden. Das erste SMS wurde 1992 von einem Computer an ein Handy übermittelt. Zehn Jahre später sind auf der Welt monatlich 24 Milliarden SMS unterwegs, vom durchschnittlichen Handynutzer 25 pro Monat.
International explodiert der Telekommunikationsmarkt. Die Zahl der per Handy Telefonierenden wird derzeit auf eine Milliarde geschätzt – diese Zahl soll sich bis 2008 verdoppeln.
Neben einer Reihe von kommerziellen Meinungsumfragen zum SMS-Gebrauch sind drei sozialwissenschaftliche Studien aus dem Universitätsbereich bekannt – eine aus Finnland und zwei aus Deutschland. Im „Empirischen Seminar Sozialpsychologie“, einer Pflichtlehrveranstaltung des Psychologiestudiums an der Universität Salzburg, entstand im Wintersemester 2003/04 die Idee, SMS-Kommunikation in Österreich zu untersuchen. Die StudentInnengruppe im Empirischen Seminar teilte sich auf. Ein Teil verschickte eine kurze SMS-Umfrage per SMS, ein Teil setzte auf klassische empirische Sozialforschung. Diese TeilnehmerInnen sammelten 170 Fragebögen und werteten diese aus.
Die StudentInnengruppe im „Empirischen Seminar Sozialpsychologie“ an der Universität Salzburg hat im Wintersemester 2003/04 die SMS-Kommunikation in Oberösterreich (82 %) und Salzburg (9 %) untersucht. In der Fragebogen-Untersuchung (29 qualitative und quantitative Items) wurden 64 Männer und 106 Frauen erfasst. 83 Befragte (49 %) waren Jugendliche (12 bis 19 Jahre), 58 (34 %) im „Studienalter“ (20 bis 29 Jahre) und 29 (17 %) waren älter (30 bis 68 Jahre). Die Hauptstichprobe zum jungen Medium wurde bewusst jugendlich gewählt.
Dabei stellte sich heraus, dass die Jugendlichen aus Kostengründen mehr SMS versenden als sie per Handy telefonieren. Relevant für den SMS-Versand sind Sozialkontakte, Emotionen und Nachrichten. Als Gründe für die Bevorzugung von SMS-Versand gegenüber einem Telefonat wurden Redefaulheit, soziale Ängste und Unpersönlichkeit angegeben. 57 Prozent der 10- bis 14-jährigen Jugendlichen verwenden SMS für Verabredungen und Flirts.[179] 78 Prozent geben allerdings an, dass bei SMS die Gefahr von Missverständnissen sehr hoch ist.[180]