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Der angebliche Ursprung des Schäfflertanzes wird mit der Pest 1517 in München in Verbindung gebracht. Während die Bewohner sich aus Angst in die Häuser einschlossen und die Leute vom Land der Stadt fern blieben, hatte ein der Zunft der Schäffler angehöriger Bürger die Idee, die Menschen mit einem Tanz unter Musikbegleitung aufzumuntern. In diesem Zusammenhang soll auch der Metzgersprung entstanden sein. Bei seiner wissenschaftlichen Untersuchung des Münchner Schäfflertanzes kam Günther Kapfhammer zu anderen Ergebnissen, die Brüche in der Geschichte und eine Neuaufnahme zeigten.[281]
Karl Adrian war für die „Wiedereinführung“ bzw. Begründung eines Salzburger Bindertanzes wesentlich verantwortlich, der bis zum Ende des 18. Jahrhunderts bestanden hatte. Von den Mitgliedern des Museumsvereins im 19. Jahrhundert bereits gefördert, wurde der „Reiftanz der Küfer“ von Hallein schließlich 1924 von Karl Adrian veröffentlicht. Diese Zeitangabe weist darauf hin, dass er mit dem Niedergang der Saline und damit des Küferhandwerks (ab 1869 Verpackung des Salzes in Jutesäckchen) dort sein Ende fand.[282]
1924 wurde die „Historische Bindertanzgruppe Salzburg“ gegründet, die den Tanz seither bei diversen Anlässen aufführt (z. B.: 1986: Bindermuseumseröffnung in der Brauerei Kaltenhausen; 1988: Bundesvolkstanztreffen in Innsbruck; 1992: Jubiläums-Festlichkeiten der Stieglbrauerei; 1999: Salzburger Landesfest und Alpenländisches Volkstanzfest; 2002: „100 Jahre Schäfflertanz in Arbing“, Fest zur Festspieleröffnung, 2002).
Der Salzburger Bindertanz, wie er von der „Historischen Bindertanzgruppe Salzburg“ (gegründet 1924) aufgeführt wird, besteht aus folgenden Tanzfiguren:
Aufmarsch
Kreisbildung
Doppelschlange
Sommerhaus oder Laube
Kreuz
Krone
Vier kleine Kreuze
Wirbelschlag
Changieren
Kreisbildung und Reifschwingen
Einfaches Durchtanzen
Abmarsch
[280] Kurzfassung von Melanie Lanterdinger
[281] [Kapfhammer/Lachner 1976]
[282] Die Historiker Ewald Hiebl und Thomas Hellmuth stellten den Niedergang der Saline und die bürgerliche Entdeckung der Salzarbeiterkultur im 19. Jahrhundert dar. Siehe: [Hiebl 1998]. – [Hellmuth 1998], bes. S. 55.