Zoran Sijaković, Gründer des Kulturvereins „Danica“ in Salzburg, Student der Kunstgeschichte an der Universität Salzburg, übersandte am 6. April 2004 ein schriftliches Statement an das Referat Salzburger Volkskultur. Die Fragen wurden von Lucia Luidold gestellt.
Die Beweggründe waren die Präsentation und Bewahrung des kulturellen Erbes der südslawischen Bevölkerung hier in Salzburg und in Österreich. Seit ich in Salzburg bin – seit 1992 – arbeite ich dafür. Erst 1999 ist es mir gelungen, einen Verein zu gründen und damit gegen das niedrige Kultur-Bewusstsein meiner Landsleute und für die wenig vertretene Kultur der südslawischen Völker in Salzburg zu agieren.
Der Kulturverein „Danica“ versammelt eine große Zahl an Anhängern, hauptsächlich Auswanderer aus dem Gesamtengebiet des ehemaligen Jugoslawiens; obwohl ich serbischer Nationalität bin, ohne religiöse oder Nationalitätsunterschiede. Unsere führende Kraft sind aber die Studenten, die zum Beispiel eine attraktive Musikgruppe bilden, die uns wieder die Möglichkeit gibt, sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Also, für ein Publikum zu singen und zu musizieren, das den Text nicht versteht, und sie trotzdem zu begeistern, ist schwer. Meine tiefste Überzeugung ist aber, dass die Lieder auf andere Weise verstanden werden. Schon mit ersten Versuchen habe ich das enorme Interesse in Salzburg entdeckt, das jetzt noch größer ist. Meine wichtigsten Auswahlkriterien sind ungewöhnliche Rhythmen sowie typische Volksmusikinstrumente, die für die jeweils lokale Musik charakteristisch sind. Das alles wäre aber umsonst ohne die positive Energie, die die von uns interpretierten Lieder und Kompositionen in sich tragen.
Ob die österreichischen Zuhörer wirklich mitfühlen, was in diesen Liedern mitklingt? Ich glaube, JA!
Interesse für die Kultur ist etwas, was man in sich hat oder nicht! Ich habe mich für die Kultur in meiner früheren Heimat interessiert und genau das Gleiche mache ich in Salzburg. Sicherlich war die Sprachbarriere das, was am Anfang Schwierigkeiten bereitet hat, aber jetzt besuche ich alle kulturellen Veranstaltungen, die mir interessant erscheinen. Die letzte von mir besuchte Veranstaltung war die „Kunst und Antiquitäten Messe“ in der Residenz Salzburg.