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Als eine der ersten Bruderschaften in Hallein ist die Pfannhauser-Bruderschaft zu nennen. Sie wurde 1347 gegründet und gehört zu den sozialen Bruderschaften. Um ca. 1470 entwickelte sich daraus die „Kleizler-Innung oder -Bruderschaft“. Dem voran ging eine der ersten Stiftungsgründungen, die 1365 urkundlich vom Erzbischof bestätigt worden war („Pfannhauserstiftung“). 1776 errichtete die Pfannhauser-Bruderschaft einen Bruderschaftsaltar in der Halleiner Kirche.
Ebenfalls zu den zivil-sozialen- oder salinaren Handwerksbruderschaften zu zählen sind die Kueffer-Bruderschaft (Hallein, zwischen 13. und 14. Jahrhundert) und der Schiffer-Fond (Hallein, 1440).
Zu den sehr frühen Bruderschaften sind auch die Fuedertrager-, Allerseelen- oder Schwarze Bruderschaft zu zählen. Die Bruderschaft der Fuderträger wurde 1397 gegründet. Die Bstehholzer-Bruderschaft (Handwerksbruderschaft) wurde 1401 gegründet und später in Fronleichnamsbruderschaft umbenannt. Etwas später entstanden die Marienbruderschaften: Skapulierbruderschaft (1617) und die Rosenkranzbruderschaft (1704).
Zu den zivil-sozialen- oder montan-handwerklichen Bruderschaften zählen die Knappen-Bruderschaften vom Dürrnberg. Gegründet wurden diese um 1400 und erstmals erwähnt zwischen 1607 und 1746. Eine Weiterführung dieser Bruderschaften der Bergknappen sind höchstwahrscheinlich die heute noch bestehenden Knappen-Bruderladen.
Eine der ältesten Marienbruderschaften ist die „Unser frawen Pruderschafft“ (heute: Marienbruderschaft). Die genaue Gründungszeit ist unbekannt, seit 1518 jedoch wird sie auch die „alte Bruderschaft“ genannt.
Weiters zu erwähnen ist die Skapulierbruderschaft (1732), die vermutlich aus Emigrationsgründen ins Leben gerufen worden war (Dürrnberger Emigranten), die Christenlehr-Bruderschaft (Dürrnberg, 1733), die Bruderschaft zu Ehren unserer lieben Frauen (Dürrnberg, 1884) und nicht zuletzt die Bruderschaft des heiligen Rupert (Dürrnberg, 1745).
Im Jahr 1697 brach im Salzbergwerk Dürrnberg einer der Hauptstollen ein, die dadurch angeschwemmten Laistmassen haben dabei den Knappen Michael Ludwig totgeschlagen. Der Bergmeister hatte dieses Unglück geahnt und konnte zuvor mehrere Bergleute warnen, wodurch sie der Katastrophe entkommen konnten. Dieses Wunder wurde der Gnadenmutter zugeschrieben, und man beschloss alle Jahre zu St. Michael (29. September) mit dem Zechkreuz nach Salzburg zu wallfahrten. Heute noch wird dieses Gelübde eingehalten. Die Wurzeln dieser Tradition reichen bis ins Jahr 1626 zurück.
1628 ist die Knappenschaft des Dürrnbergs nach Salzburg in den neu geweihten Dom gegangen, 1653 ging man nach Mülln wallfahrten und 1704 nach Hallein. 1873 gab es den ersten Bittgang der Dürrnberger nach Maria Plain. Alle vier Jahre kamen die Wallfahrer auch zur „Muttergottes in die Alm“ (Maria Alm).
Zur Muttergottes am Dürrnberg selbst, der zu den ältesten Marienwallfahrtsorten des Landes Salzburg zählt (1347 Gründung einer Stiftung zugunsten der Kirche „Unsrer Frawen auf dem Perckh“), wanderten viele aus dem Pinzgau über das „Steinerne Meer“. Einer mündlichen Überlieferung nach soll die Muttergottes am Dürrnberg in Zeiten der Pest ein besonderes Zeichen gegeben haben, indem das Glöckchen von selbst geläutet haben soll. Die Saalfeldner Bürger legten demnach ein Gelübde ab, dass das ganze Jahr über eine Kerze brennen solle, falls sie am Leben blieben.
Die Bartholomä-Wallfahrt wird auch die Pinzgau-Wallfahrt oder das „Barthlmä-Gehen“ genannt und führt von Maria Alm im Pinzgau (Bundesland Salzburg) über das Steinerne Meer nach St. Bartholomä am Königssee (bei Berchtesgaden).
Am Wochenende um St. Bartholomäus (24. August) nimmt im 802 Meter hoch gelegenen Dorf Maria Alm der Anstieg seinen Anfang. Die „Barthlmä-Wallfahrt“ beginnt mit der Bergmesse am sogenannten „Riemannhaus“ (auf 2.177 Meter). Sie ist neben der „Glockner-Wallfahrt“ eine der populärsten und ältesten noch abgehaltenen Wallfahrten im westösterreichisch-bayerischen Grenzraum.
Nach einem großen Unglück (1688) hat sich der ursprüngliche „Durchgangsort“ St. Bartholomä zum Hauptzielort der Wallfahrt entwickelt. Eines der wenigen Bilddokumente zur Baugeschichte der steinernen Kirche am Königssee („Chunigesse“) von 1134 ist ein 1691 gemaltes Votivbild, das an dieses schreckliche Unglück erinnert. Darauf zu sehen ist ein Schiff mit Pinzgauer Wallfahrern, die auf ihrer seit dem frühen 17. Jahrhundert traditionellen Kirchfahrt über den Königssee unterwegs sind und dabei versinken. Nach heutigem Forschungsstand ertranken dabei 71 Wallfahrer aus sieben verschiedenen Gemeinden.
Das Dürrnberger Zechkreuz wird in den noch erhaltenen „Jahresrechnungsbüchern der Dürrnberger Bergknappen-Bruderlade“ von 1877 bis 1901 erwähnt. Es wurde 1936 von Meister Jakob Adlhart (1898–1985) in Hallein erneuert und bis 1955 mit den zwei Tragstangenengeln zu Fronleichnam und Erntedank von drei als Knappen verkleideten Knaben mitgetragen. Heute befinden sich die wertvollen Unikate in einem versperrbaren Kasten im Dachboden des Langhauses der Dürrnberger Kirche.
Das Oberauer Zechkreuz befand sich von 1877 bis 1901 in der Stiftskirche zu Berchtesgaden. Durch den Neubau der Kirche und deren Einweihung im Jahre 1912 wurde es vor dem Zweiten Weltkrieg nach Oberau übertragen. Es wurde um 1970 restauriert und befindet sich in gutem Zustand.
Das Schellenberger oder Scheffauer Zechkreuz ist das sogenannte „zweite Dürrnberger Zechkreuz“ und könnte ursprünglich das kleine Zechkreuz der Dürrnberger Knappen-Bruderlade gewesen sein, da den Knappen von Schellenberg und Scheffau, laut Rechnungsbucheintragungen von 1877 bis 1901, kein Zechkreuz zugedacht gewesen wäre. Es wurde 1988 restauriert und befindet sich ebenfalls in gutem Zustand.