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Die instrumentale Volksmusik erlebt heute in Salzburg eine wohl einzigartige Blüte. Noch nie hat es in unserem Land so viele und so gut ausgebildete Volksmusikanten gegeben wie in unseren Tagen, Volksmusikanten, die ihr Können und ihre Begeisterung für die Volksmusik im Miteinander-Musizieren sichtbar machen und der traditionellen Musik neue Lebendigkeit geben. Über 200 Saiten- und Stubenmusikgruppen und an die 100 Tanzlmusikgruppen umfasst die von der Salzburger Volkskultur geführte Liste der Salzburger Volksmusikensembles im Jahr 2003. Und ständig sind weitere im Entstehen.
Sie alle gibt es nicht nur, weil junge Musikantinnen und Musikanten heute eine interessante und schöne Aufgabe darin sehen, sich der eigenen Volksmusik zuzuwenden. Es gibt sie vor allem auch, weil ihnen viele Salzburger mit Freude zuhören, im kleinen Kreis der Stube, in geselliger Gasthausrunde, im Konzertsaal, bei liturgischen Feiern in der Kirche oder bei volksmusikalischen Sendungen in Radio und Fernsehen. Die einst vorrangige Aufgabe der Volksmusikanten, zum Tanz aufzuspielen, ist natürlich auch geblieben, allerdings nur für einen Teil der Gruppen.
Vor allem drei Einrichtungen haben sich die Förderung der traditionellen Volksmusik in den zurückliegenden Jahrzehnten zu einem besonderen Anliegen gemacht: die Salzburger Volkskultur (vormals Salzburger Heimatpflege), das Salzburger Musikschulwerk (seit 2003 Musikum Salzburg) und das ORF-Landesstudio Salzburg. Entscheidende Impulse, die rasch zu einer spürbaren neuen Entfaltung der Volksmusik führten, sind dabei von den seit 1967 von der Salzburger Heimatpflege durchgeführten „Salzburger Brauchtumswochen“ gekommen.
Diese Fortbildungswochen für die Bereiche Volksmusik, Brauch und Tracht sind – nachdem sich der Fortbildungsschwerpunkt immer mehr hin zur instrumentalen Volksmusik verlagerte, zum Ausgangs- und Brennpunkt volksmusikalischer Weiterbildung im Land Salzburg geworden. Das Geheimnis ihres Erfolges liegt sicher darin, dass hier nicht schulische Fortbildungsformen zur Anwendung kamen, sondern Musik- und Gemeinschaftserlebnis die Gestaltung des Wochenprogramms bestimmten.