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Eine gute Eltern-Kind-Beziehung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Bedürfnisse des Kindes erfüllbar sind und der emotionale Austausch zwischen Eltern und Kind frei fließen kann. Erste Bedingung einer guten Elternschaft ist, dass man seine Kinder kennt (Persönlichkeit, Vorlieben, Interessen). Es kann Kinder krank machen, wenn ein Elternteil ein fixes Bild über das Kind stülpt.
Jedes Kind benötigt Halt und klare Strukturen, an denen es sich orientieren kann. Es ist daher wichtig, dass es weiß, wo es hingehört, wer seine Familie ist und wer seine Eltern sind. Ebenso benötigt das Kind klare Regeln und Grenzen, die Sicherheit vermitteln und Vorbilder, an denen es sich orientieren kann. Neben Einfühlung, Struktur und Liebe braucht das Kind genug Raum, um sich entfalten zu können. Es muss auch Fehler machen und Risiken eingehen dürfen, um Selbständigkeit erlangen zu können.
Ein wichtiges Prinzip für Eltern ist, auf das eigene Gefühl zu horchen, dann wird im Allgemeinen die richtige Lösung im Umgang mit dem Kind gefunden. Dabei dürfen auch die Eltern Fehler machen, da ein Kind durchaus eine gewisse Toleranz gegenüber Frustrationen hat.
Wenn Kinder Probleme haben oder psychosomatische, seelisch verursachte Krankheiten entwickeln, wird dabei bewusst, dass Kinder wie ein Spiegel sind, in dem Eltern die Auswirkungen ihrer eigenen Persönlichkeit erkennen können. Kinder sind oft Symptomträger und drücken ein Familienproblem aus, das auch nur Eltern und Kinder gemeinsam lösen können. Die Lösung liegt im Erkennen der Bedürfnisse, die erfüllt werden wollen und der Familienthemen, die neue Antworten erfordern.
Es gibt eine Reihe von Krankheiten, bei denen die Seele mit im Spiel ist. Kopfschmerzen sind oftmals Hinweise auf eine Überforderung des Kindes. Stotternden Kindern wird häufig, bewusst oder unbewusst, keine freie Rede oder eigene Meinung erlaubt. Wenn Kinder Schulphobien entwickeln, geschieht dies oft aus der Angst heraus, von zu Hause wegzugehen. Übergewichtige Kinder leiden meist unter seelischer Unterernährung.
Weitere Signale für Probleme eines Kindes sind medizinisch unklare Bauchschmerzen oder Neurodermitis. Hyperkinetiker (Kinder, die nie ruhig sitzen können) sind beunruhigte Kinder, die nie zur Ruhe kommen können. Ein dazu verwandtes Problem sind Anzeichen von Aggressivität, die sich oftmals durch Reizüberflutung oder aggressive Vorbilder entwickelt. Die wohl tragischste Form von Problembewältigung ist der Selbstmord. Es sind meist Kinder, die nicht gelernt haben, über ihre Probleme zu reden. In vielen Fällen müssen die Familienmitglieder erst lernen, miteinander zu reden und ihre Schmerzen und Ängste nicht zu verdrängen.
Der Grund für schädigende Entgleisungen in der Eltern-Kind-Beziehung liegt darin, dass auf das Kind und seine Familie oft Schicksalsschläge und Traumata einwirken, die nicht in der Macht des Einzelnen stehen. Zu den sichtbaren Ursachen zählen Trennungen und Scheidungen, Ehestreitigkeiten und Eheprobleme.
Weitere Schicksalsschläge sind der frühe Tod eines Elternteils oder auch die Notwendigkeit, ein Kind auf einen Pflegeplatz unterbringen zu müssen. Auch materielle Not, Krieg, Vertreibung, Adoption, Arbeitslosigkeit und Trunksucht führen in der Psyche der Kinder zu schweren Verletzungen, sofern die schädigenden Ursachen nicht rasch wieder beseitigt werden.
Es gibt auch Fälle, in denen sich logische Zusammenhänge auf den ersten Blick nicht erkennen lassen. Viele Probleme ergeben erst einen Sinn, wenn man ein Kind nicht isoliert sieht, sondern auf die letzten drei Generationen zurückblickt. Viele Kinderprobleme, die auf den ersten Blick unverständlich sind, erklären sich aus der Überlieferung einer Problematik von einer Generation auf die nächste.