Seit dem Jahr 1977 gibt es eine regelmäßige Berichterstattung aus dem volkskulturellen Bereich für die in der Volkskultur tätigen Menschen und für alle, die sich für diese kulturellen Ausdrucksformen interessieren. Die langjährigen BezieherInnen haben heute eine recht beeindruckende „Reihe“ in der Hausbibliothek, die mittlerweile für viele zu einem wichtigen Nachschlagewerk über die volkskulturellen Ereignisse der letzten 25 Jahre geworden ist. Die dazugehörenden Registerbände ermöglichen zudem ein einfaches Nachschlagen der gesuchten Autoren oder Themen.
Im ersten Heft der Mitteilungen der „Salzburger Heimatpflege“ formulierte der damalige Leiter Harald Dengg die Anliegen folgendermaßen: „Diese Zeitschrift soll Euch zeigen, daß Ihr in Eurem Bemühen nicht alleine dasteht, sie soll Euch über eure Arbeit hinaus den Blick auf andere Teilbereiche der Heimatpflege ermöglichen, soll Euch informieren über das, was rundherum geschieht und soll die Meinung von Fachleuten zu besonderen Fragen in unserer Arbeit wiedergeben. Sie soll aber auch Euch die Möglichkeit geben, sich mit einem Anliegen an einen größeren Kreis zu wenden.“
So ist die Zeitschrift, die im Laufe der Jahre von RedakteurInnen wie Gerald Riedler, Dr. Rotraud Acker-Sutter, Dr. Michael Becker, Dr. Ernestine Hutter, Mag. Lucia Luidold und Mag. Manfred Fischer betreut wurde, zu einem Sprachrohr für das Referat Volkskultur geworden. Institutionalisierte Volkskultur als ein Bereich innerhalb des kulturellen Geschehens versteht sich in erster Linie als Plattform zur Realisierung der Wünsche aus den einzelnen Verbandsbereichen. Volkskultur will Bekanntes und Vertrautes stärken und Innovatives, Neues ermöglichen und nützt die Zeitschrift als „Transportmittel“ für Wissenswertes.
Obwohl viele Aktivitäten nur in knapper Form berichtet werden können und der eine oder andere Funktionär sich über diese oder jene Veranstaltung eine ausgiebigere Berichterstattung erwarten würde, kann in einer Gesamtschau gesagt werden, dass die Zeitschrift „Salzburger Volkskultur“ als einziges einschlägiges Medium Berichte über alle volkskulturellen Verbände eines Bundeslandes zusammenfasst und darüber hinaus auch mit inhaltlichen Beiträgen auf aktuelle Themen zu reagieren versucht.
Dabei ist die Zeitschrift in erster Linie Medium der Darstellung der Selbsteinschätzung und Bewertungen durch die Vereine. Im Laufe der Jahre wurde aber immer mehr auch der Kontakt zur Wissenschaft gesucht. Dies bedeutet allerdings nicht, dass die vielfach von „Laien“ oder „Aktiven“ verfassten Beiträge auch das wissenschaftliche Publikum zufrieden stellen. Diese Diskrepanz zwischen dem Verständnis der Ausübenden und der wissenschaftlichen Einschätzung ist ein gewinnbringender Ansatzpunkt für Diskussionen. Somit ist diese Zeitschrift rückblickend ein Spiegel der Annäherung von Brauchausübenden und Wissenschaft, also ein Stück Geschichte der Volkskunde und Volkskulturbewegung selbst. Für einen Überblick und eine Zusammenschau über volkskulturelle Aktivitäten eines bestimmten Zeitraumes ist dieses Nebeneinander von Praxis und Theorie vonnöten und vertretbar.