Die Katholische Jungschar ist seit ihrer Gründung im Jahr 1947 für unzählige Kinder, Jugendliche und Erwachsene zur Heimat geworden. Die Begegnungen, die in ihrem Rahmen stattfanden und noch immer stattfinden, waren und sind für viele Menschen prägend. In den Jahrzehnten ihres Bestehens veränderte sich das Erscheinungsbild der Katholischen Jungschar immer wieder und die Organisation passte sich an die jeweilige Zeitsituation und an ihre pädagogischen Herausforderungen an.
Dennoch ist seit der Entstehung der Jungschar-Bewegung eine hohe Kontinuität (Stetigkeit) in ihren Grundanliegen feststellbar. Die wesentlichen Grundsätze sind über viele Jahre hinweg gleich geblieben: Die Kinder, ihre Bedürfnisse und Anliegen stehen in der Mitte des Denkens und Handelns. In Gruppen wird gemeinsam mit den Kindern versucht, Gemeinschaft und Kirche zu verwirklichen. Und Jungschararbeit lebt – damals wie heute – von der hohen Motivation der ehrenamtlich tätigen Jugendlichen und Erwachsenen sowie von ihrer engagierten Zuwendung zu den Kindern.
Wo sich Menschen für die „Jungschar-Idee“ begeistern, da blüht auch heute – in einer Zeit, in der sowohl die Katholische Kirche als auch die Idee einer gruppenorientierten Arbeit mit Kindern und Jugendlichen oftmals totgeredet werden – die kirchliche Arbeit mit Kindern.
Entstanden ist die Katholische Jungschar vor über 55 Jahren. Schon in der Zwischenkriegszeit gab es katholische Jugend- und Kinderverbände, die jedoch alle unter der nationalsozialistischen Herrschaft zerschlagen wurden. Die so genannten „Kinderseelsorgestunden“ in den Sakristeien wurden – auch als Ersatz für den stark eingeschränkten Religionsunterricht – zur Drehscheibe der Kinderpastoral in der Kriegszeit. Zusätzlich gab es immer schon die fixe Einrichtung von „Mini-Stunden“ für die Minstranten.
Nach dem Krieg begann eine neue Jugendbewegung zu wachsen und bereits 1945 entstanden die ersten Jungschargruppen in Wien und kurz danach in Salzburg. Die Bezeichnung „Jungschar“ wurde übrigens von der evangelischen Kinderarbeit in Deutschland übernommen, wo sie seit Ende des Ersten Weltkrieges bereits gut eingeführt war.
Aus der Praxis heraus wurden bald die ersten Statuten formuliert. Prägende Ausdrücke waren die „Lebens-, Erziehungs- und Aktionsgemeinschaft“. 1947 wurde schließlich die Katholische Jungschar als eigenständige Kinderbewegung der Kirche in Österreich gegründet. In der Folge wurden weitere Grundprinzipien festgehalten, wie: „immer vom Kind ausgehen“, „ganzheitlich arbeiten“, „neue wissenschaftliche Erkenntnisse über das Wesen von Kindern und ihre Weltsicht in der Alltagsarbeit berücksichtigen“ und „mit den Kindern ihren Weg zum Glauben suchen“. Die Gruppe wird dabei immer als „Weg“ und „Ziel“ beschrieben. Kinder sollen durch und in der Gruppe lernen, gemeinschaftlich zu leben und solidarisch zu handeln.
Die Jungschargruppen wurden von Beginn an vorwiegend von Jugendlichen und jungen Erwachsenen geleitet, die diese Arbeit ehrenamtlich in ihrer Freizeit ausübten. 1955 waren es in Österreich bereits über 3.000 GruppenleiterInnen, die in ihren Gruppen 30.000 Mädchen und 50.000 Buben begleiteten. Zu diesem Zeitpunkt waren rund 13 % der österreichischen Kinder bei der Katholischen Jungschar.
Mitte der 50er-Jahre wurden die methodischen Leitgedanken der Jungschararbeit unter den Begriffen „Beheimatung“, „Erlebnis“, „Selbstständigkeit“ und „Selbsttätigkeit“ zusammengefasst. In den Begleittexten finden sich Beschreibungen dieser Leitbegriffe, die in ihrem Kern nichts an Aktualität eingebüßt haben, wie zum Beispiel: „Mädchen und Buben sollen einen Raum in der Pfarre haben, wo sie sich wohl fühlen, wo sie ungestört und zu Hause sind!“ oder „Ein Erlebnis, das wir Kindern vermitteln können, erspart viele Worte!“ oder „Spielend lernen wir!“ oder „Die Jungschar ist nicht Kinderbewahrung, auch nicht nur Kinderbetreuung, sondern Kinderbewegung. Die Kinder sollen aus sich heraus freiwillig mittun und mitgestalten!“
Die Geschichte der Katholischen Jungschar spiegelt sich auch in der Entwicklung ihres Symbols. Das erste Jungschar-Zeichen bei der Gründung 1947 zeigte ein Kreuz mit einer Krone. 1976 wurde ein neues Symbol eingeführt, das aus Kreuz und Kreis besteht. Und 1996 wurde schließlich das aktuelle Jungschar-Logo beschlossen.
Als die Kinderorganisation der Katholischen Kirche und als größte Kinderorganisation Österreichs ist die Katholische Jungschar heute bekannt. Dies bestätigte eine vom Österreichischen Institut für Jugendforschung im Jahr 2002 durchgeführte Studie, die auf einer Fessel-Online-Befragung basierte: Die Katholische Jungschar ist 80 % der österreichischen Jugendlichen ein Begriff. Damit liegt die Jungschar hinter dem Jugendrotkreuz an zweiter Stelle.
Die Nachfrage nach (kirchlichen) Angeboten für Kinder, Jugendliche und junge Familien ist ungebrochen groß. Das gilt auch für jene Aktivitäten, die über die interne Zielgruppe der Katholischen Jungschar (Jungscharkinder und MinistrantInnen im Alter von 8 bis 15 Jahren und GruppenleiterInnen) hinausgehen. Deutlich sichtbar wird das zum Beispiel am starken Andrang zu den offenen diözesanen Kreativ-Abenteuer-Wochen in den Sommerferien, den Kreativen Schneetagen in den Semesterferien oder bei den großen Kindererlebnistagen, die von der Katholischen Jungschar Salzburg regelmäßig in Zusammenarbeit mit Einrichtungen wie dem Salzburger Freilichtmuseum mit über 5.000 BesucherInnen oder der Burg Hohenwerfen mit rund 1.800 BesucherInnen veranstaltet werden.
Diese und auch viele andere Angebote sind nur möglich, weil sich viele (vor allem junge) Menschen in ihrer Freizeit ehrenamtlich engagieren. Auch die Kooperation mit anderen Einrichtungen und Organisationen spielt für die Katholische Jungschar eine wichtige Rolle. Im Kontakt zu den unzähligen BündnispartnerInnen gibt es keine Berührungsängste.
Wenn man heute von Ehrenamt spricht, meint man eine freiwillige Tätigkeit, eine Dienstleistung, die unbezahlt und mit zeitlicher Begrenzung geleistet wird. Wir leben in einer Zeit, in der fast alles zwischen Menschen kalkulierbar, mess- und berechenbar geworden ist. „Gibst du mir das, bekommst du dafür von mir dieses ...“ Zwischenmenschliche Beziehungen geraten unversehens zur nüchternen Handelsware. Ehrenamtliches Engagement hingegen ist eine Form des Dienstes aneinander und versinnbildlicht eine soziale Lebenseinstellung.
So paradox (widersinnig) es klingen mag, aber für die Kinder ist das Engagement der zahlreichen ehrenamtlichen Jungschar-GruppenleiterInnen ein „unverdientes Geschenk“. Man schenkt ihnen Zeit und Aufmerksamkeit, weil man ihnen damit eine Freude machen will oder weil es selber einfach Spaß macht.
Ehrenamtliches Engagement ist sinnstiftend. Man tut es freiwillig und engagiert sich bewusst an einem Punkt, wovon man selbst überzeugt ist, auch etwas Sinnvolles zu tun. Indem man seine vielfältigen Talente einsetzt, kann man immer wieder Neues erproben und neue Erfahrungen sammeln. Das entfaltet und vermehrt auch die jeweiligen Begabungen und man entwickelt sich somit selbst weiter.
Die gesamte Jungschararbeit wird auf verschiedenen Ebenen zum größten Teil von Ehrenamtlichen getragen. Jungschararbeit bzw. die gesamte außerschulische Kinder- und Jugendarbeit könnte ohne Menschen, die in ihrer Freizeit ehrenamtlich für Kinder und Jugendliche tätig sind, in diesem Ausmaß nie geleistet werden. So ist das Engagement der Ehrenamtlichen in der Jungschar ein unersetzbarer Dienst an den Kindern sowie an unserer Gesellschaft und Kirche. Nicht nur die Tätigkeiten, die von Ehrenamtlichen geleistet werden, sondern auch die Persönlichkeit jedes einzelnen ist ein immens wichtiger Bestandteil zur Weiterentwicklung unserer Organisation.
Ehrenamtliche GruppenleiterInnen helfen Kindern dabei, ihre sozialen Fähigkeiten auszubilden. Sie tragen bei zur Gestaltungen von Beziehungen, zur Art und Weise miteinander zu kommunizieren und geben ihnen Gelegenheit, neue Erfahrungen zu machen. Sie helfen ihnen, Grundwerte des Zusammenlebens von Menschen zu erkennen.
Ehrenamtliches Engagement in der Kinder- und Jugendarbeit ist manchmal aber auch nicht leicht. Wenn sich Menschen – vor allem Jugendliche und noch dazu in der Kirche – engagieren, treffen sie oft, vor allem gegenüber Gleichaltrigen, auf Unverständnis. Unbezahlte Arbeit hat in der Gesellschaft nicht mehr den gleichen Stellenwert, wie vor einigen Jahren, außer man steht auf der Seite der Dienstleistungsempfänger. Die Jungschar tritt daher für eine entschiedene Aufwertung von ehrenamtlichem Engagement in der Gesellschaft ein.
Jungschararbeit ist getragen vom regelmäßigen Engagement der GruppenleiterInnen in den Pfarren. Dabei gelten folgende Prinzipien des gemeinsamen Arbeitens:
Jungschararbeit wird fast ausschließlich unbezahlt und in der Freizeit geleistet. Die Möglichkeiten und Grenzen ehrenamtlicher Mitarbeit müssen dabei berücksichtigt werden. Die Jungschar wird nicht nur als gemeinsames Arbeitsfeld, sondern auch als gemeinsamer Lebensraum von Menschen verstanden, die sich bewusst auf Kinder einlassen. In der Jungschar wird gemeinsam gehandelt und demokratisch entschieden. Es wird großer Wert auf die Beteiligung aller Betroffenen und auf Transparenz (Durchschaubarkeit) bei Entscheidungen gelegt.
Jungscharaktivitäten sind auch eine Form der Freizeitbetreuung von Kindern, was gerade für berufstätige Eltern oder für Alleinerziehende oft sehr entlastend ist. Jungschararbeit gibt Wärme und Geborgenheit und ermöglicht Aktivitäten, die nicht an besondere finanzielle Bedingungen geknüpft sind. So zählen auch zum Beispiel das Jungscharlager oder ein Pfarrausflug für manche Kinder zu den wenigen Möglichkeiten, einmal Urlaub zu machen. Die Katholische Jungschar legt Wert auf regelmäßige Aus- und Weiterbildung in Fragen der Pädagogik, der Pastoral (die praktische Theologie), der Lebenswelt von Kindern und der Entwicklungszusammenarbeit.
Im Jahr 1996 formulierte die Katholische Jungschar ihr aktuelles Leitbild: „In der Jungschar gehen wir von der Vision eines Zusammenlebens aus, wo Kinder und Erwachsene, Männer und Frauen, Arme und Reiche, Menschen mit und ohne Behinderungen, ... das Leben miteinander teilen. Auf dem Weg zu einer so gestalteten christlichen Gemeinschaft leisten wir unseren Beitrag zu einem geglückten Leben der Kinder. Unsere Arbeit mit Kindern orientiert sich an deren Bedürfnissen und ist geprägt vom Bemühen, die Sichtweise der Kinder einzunehmen und dementsprechend zu handeln.“
Im Logo der Katholischen Jungschar sind ihre Grundsätze ausgedrückt: Das Kreuz steht für Jesus Christus als die Mitte der Jungschar, deren Wirkung auch über sie hinausgeht. Der Kreis symbolisiert die Gemeinschaft, die jedoch nach außen hin offen sein will – deshalb ist der Kreis nicht ganz durchgehend. Und die vier Quadrate im Logo stehen für die vier Säulen der Jungschararbeit (das Quadrat mit den drei Bögen symbolisiert dabei die „Dreikönigsaktion“):
Jungschar ist Lebensraum für Kinder
Jungschar ist Kirche mit Kindern
Jungschar ist Lobby im Interesse der Kinder
Jungschar ist Hilfe getragen von Kindern
„Wir schaffen vielfältige Erlebnisräume für Kinder. In unseren Jungschargruppen achten wir auf eine Kultur des Miteinanders und fördern einen verantwortungsvollen Umgang mit der Schöpfung. Wir betonen die spielerische Auseinandersetzung mit der konkreten Lebenswelt der Kinder und ermöglichen wichtige Erfahrungen des sozialen Lernens.“
In der Jungschar können Kinder einander treffen. Kontinuierliche (fortdauernde) Gruppen für Kinder im Alter zwischen 8 und 15 Jahren bilden die Grundlage der Jungschararbeit. Diese Form der regelmäßigen Gruppentreffen ist typisch für die Jungschar und hat eine wichtige Funktion für das soziale Lernen der Kinder. Dabei stehen ihnen die zahlreichen ehrenamtlichen GruppenleiterInnen zur Seite, die sich um tragfähige Beziehungen zu den Kindern bemühen.
Miteinander spielen, basteln und reden, soziale und religiöse Erfahrungen, kindgerechte thematische Auseinandersetzung und kreative Entfaltung sind dabei wesentliche Anliegen. Der Spaß am gemeinsamen Tun steht im Mittelpunkt. Dazu gehören neben den Gruppentreffen auch Ausflüge, Feste, Kinderferienlager und weitere gemeinsame Aktivitäten. Offene Angebote wie Kinderfeste, Kinderferienlager und andere Jungschar-Veranstaltungen finden auch auf regionaler bzw. diözesaner Ebene statt. Überpfarrliche Veranstaltungen stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl und die gemeinsame Identität.
„Wir bestärken Kinder in ihrer religiösen Entwicklung. Wir ermutigen sie im Fragen und Suchen nach dem Sinn des Lebens. Im gemeinsamen Gespräch und in der gemeinsamen Feier teilen wir mit den Kindern unser Vertrauen auf den uns zugewandten Gott. Gemäß unserem Auftrag versuchen wir, die Kinder zu Gott zu führen. Wir bemühen uns um eine kindgerechte Gestaltung der Liturgie und des Gemeindelebens in der Pfarre.“
In der Jungschar können Kinder gemeinsam nach Perspektiven für das eigene Leben suchen. Dabei werden sie von ehrenamtlichen GruppenleiterInnen begleitet und sind in katholischen Pfarrgemeinden beheimatet. Die christliche Botschaft wird hier in verständlichen Formen erfahrbar – im Gespräch, im gemeinsamen Tun, in der Gestaltung von Beziehungen und im kindgerecht gestalteten Gottesdienst. Entsprechende Lieder, Tänze, spielerische Elemente, anschauliche Symbole und eine kindgerechte Sprache helfen dabei. Die Katholische Jungschar stellt dafür entsprechende Unterlagen und Behelfe zur Verfügung.
Einen großen Bereich in dieser Säule stellt auch die Arbeit mit und für MinistrantInnen dar. In vielen Pfarren ist es üblich, dass es neben den Jungschargruppen auch MinistrantInnen-Gruppen gibt. Das Ministrieren bietet Kindern Betätigung und die räumliche Nähe zum Geschehen im Gottesdienst. Im Erlernen, Üben und Ausführen der liturgisch notwendigen Handreichungen bietet sich die Möglichkeit, spielerisch zu einem tieferen Verständnis für Symbole und Rituale des christlichen Glaubens zu gelangen.
„Wir setzen Impulse für eine kinderfreundliche Gesellschaft. Wir fördern die Mitbestimmung der Kinder in ihrem Lebensumfeld, indem wir Kinder zur Auseinandersetzung mit ihrer Lebenswelt anregen und bei der Vernetzung ihrer Anliegen unterstützen. Wir bringen die Lebensbedingungen von Kindern zur Sprache und setzen uns für eine Politik ein, die sich an den Bedürfnissen der Kinder orientiert.“
Kinder bilden in unserer Gesellschaft eine benachteiligte Gruppe. Kinder verfügen weder gegenüber der Politik über eine einflussreiche Lobby noch haben sie wirtschaftliche Macht. Deshalb finden Kinder in politischen Zusammenhängen wenig Beachtung und ihre Interessen werden in Planungs- und Entscheidungsprozessen immer wieder vernachlässigt. In der Jungschar versuchen wir, dieser Benachteiligung auf zwei miteinander verflochtenen Ebenen wirksam entgegenzutreten: als „Politik mit Kindern“ und als „Politik für Kinder“. Das kann heißen, sich für eigene Räumlichkeiten im Pfarrhof stark zu machen, mehr Spielplätze zu fordern oder auch Stellungnahmen zu kinderrelevanten Gesetzen abzugeben.
Durch die Verantwortung für die ihr anvertrauten Kinder setzt sich die Jungschar mit Themen wie „Sexueller Missbrauch“ oder „Angst“ auseinander und betreibt entsprechende Öffentlichkeitsarbeit. Die Katholische Jungschar Salzburg beteiligt sich auch aktiv an Projekten, in denen Kinder selbst zu Wort kommen – so zum Beispiel an der Salzburger Zeitschrift „Plaudertasche“ in der Kinder für Kinder schreiben.
„Wir leisten in Zusammenarbeit und Solidarität mit Benachteiligten in den Entwicklungsländern einen Beitrag für eine gerechtere Welt. Wir tun dies vor allem im Rahmen der Dreikönigsaktion, die vom Einsatz der Mädchen und Buben als Sternsinger getragen ist. Begleitend bieten wir im Rahmen unserer Bildungsarbeit Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit der Lebenssituation in den Ländern des Südens an.“
In der Jungschar können Kinder für andere handeln: Im Rahmen der Sternsingeraktion der Katholischen Jungschar ziehen bereits seit 50 Jahren Kinder als Sternsinger verkleidet von Haus zu Haus, verkünden die Weihnachtsbotschaft und sammeln Spenden für Menschen in der „Dritten Welt“. In der Erzdiözese Salzburg sind jedes Jahr rund 10.000 Mädchen und Buben unterwegs, unterstützt von unzähligen ehrenamtlichen Begleitpersonen und HelferInnen.
Die Dreikönigsaktion ist das Hilfswerk der Katholischen Jungschar. Sie fördert verschiedene Projekte, die nach strengen Kriterien ausgewählt werden. In Solidarität mit Benachteiligten leistet die Jungschar so einen Beitrag für eine gerechtere Welt. Solidarität kann jedoch nicht auf wenige Tage im Jahr beschränkt sein. Die „Hilfe unter gutem Stern“ umfasst deshalb auch anwaltschaftliche Aktionen und fördert in den Jungschargruppen die Auseinandersetzung mit der Lebenssituation in den Ländern des Südens. Dies gehört auch zu den wesentlichen Anliegen der Bildungsarbeit der Katholischen Jungschar.
Die Katholische Jungschar ist Österreichweit vernetzt. In den Pfarren, Regionen und Diözesen wird ihr Leitbild konkret umgesetzt.
In der Erzdiözese Salzburg gibt es in fast allen Pfarrgemeinden Jungschar- und MinistrantInnen-Gruppen. Etwa 8.000 Mädchen und Buben gehören diesen Gruppen an und werden von ca. 700 ehrenamtlich engagierten GruppenleiterInnen begleitet. Die Gruppenstunden finden in der Regel wöchentlich oder auch 14-tägig statt. Darüber hinaus werden vielfältige Freizeitaktivitäten angeboten.
Die ehren- und hauptamtlichen MitarbeiterInnen der gewählten Jungschar-Diözesanleitung unterstützen die Jungschar- und MinistrantInnen-Arbeit in den Pfarren und versuchen, gute Rahmenbedingungen dafür zu schaffen. Sie koordinieren die regionale Vernetzung, bilden GruppenleiterInnen aus und weiter, erstellen Unterlagen und Materialien für die Gruppenarbeit und bieten allen in der pfarrlichen Kinderarbeit Tätigen Beratung an. Ein weiteres wichtiges Aufgabengebiet ist das Engagement für eine kindgerechte und kinderfreundliche Gesellschaft und Kirche.
Die Ausbildung und Begleitung ihrer GruppenleiterInnen ist der Katholischen Jungschar ein großes Anliegen. Neben der Ausbildungswoche für GruppenleiterInnen (ab 16 Jahren) wird auch ein Kurs für JungscharhelferInnen (ab 14 Jahren) angeboten. Zur Aus- und Fortbildung dienen auch Studientage, Studienwochenenden und Seminare im pädagogischen, religiösen oder entwicklungspolitischen Bereich.
Auch die Regionalarbeit ist unverzichtbarer Bestandteil der Jungschararbeit. Dabei stehen neben inhaltlichen Schwerpunkten der Erfahrungsaustausch, der Informationsfluss zwischen Regionen und Jungschar-Diözesanleitung sowie die Planung von gemeinsamen Veranstaltungen im Vordergrund. Im Jungscharbüro werden verschiedenste Unterlagen, Materialien, Ideenbörsen, Themenhefte, Methodensammlungen, Behelfe und Modellvorschläge für die Kindergruppenarbeit und Kinderpastoral angeboten.
Im offenen Freizeitbereich werden unter anderem Kinderfeste, Kinderferienlager oder Sportveranstaltungen angeboten. Die Freizeit- und Bildungzentren der Katholischen Jungschar in Berndorf, Goldegg und Kössen sowie die Erentrudisalm[237] und Schwarzenbergalm stehen Kinder- und Jugendgruppen für Ferienlager, Besinnungstage, etc. zur Verfügung.
[237] Anm. der Redaktion: Im April 2017 musste die Jungschar die Bewirtschaftung der Erentrudisalm aufgeben.