Startseite: Bräuche im Salzburger LandFolge 1: Im Winter und zur WeihnachtszeitFolge 2: Vom Frühling bis zum HerbstBegleitheft (in Arbeit)ZitierempfehlungVolltextsucheHilfe

Der Kulturprozess „Bauen“ (Monika Brunner-Gaurek)

Tipp

Klicken Sie bitte HIER, um zur Langtext-Version dieses Beitrags zu gelangen.

Von der Typenforschung zur Hausforschung

Das gesamte Siedlungswesen bis ins letzte Detail des Hausbaues hat sich im Laufe der Zeit stets verändert. Dieser vielschichtige Kulturprozess zwischen Beharrung und Fortschritt läuft heute noch ebenso ab wie in vergangenen Jahrhunderten. Soziale und wirtschaftliche Neuerungen, obrigkeitliche Verordnungen und Modeströmungen prägen und prägten das Bauen und unsere Kulturlandschaft.

Im 19. und frühen 20. Jahrhundert war die volkskundliche Hausforschung reine Typenforschung, man versuchte, regionale Gemeinsamkeiten im Hausbau zu definieren. Heute ist man sich bewusst, dass historischer Hausbau auch Umbau, völligen Neubau, in jedem Fall stete Veränderung bedeutet. Gegenwärtig steht die Typenforschung im Hintergrund, ein Haus wird als soziokulturelles Zeugnis seiner Bewohner(-generationen) betrachtet. Die Forschung untersucht daher die Baugeschichten der einzelnen Häuser.

Es hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Umbauten wesentliche Aussagen über das Verhältnis des Menschen zu seinem Haus liefern. Die Untersuchungen sind zwar umfangreicher, aber die daraus gewonnenen Aussagen differenzierter und lebensnäher. Die Erforschung des „Mikrokosmos Haus“ zeigt Lebenswelten auf, die für sich alleine noch nicht wissenschaftlich repräsentativ sind, aber zur Strukturenbildung in der Forschung beitragen.

Die Anfänge menschlicher Behausung in Mitteleuropa

Höhlen, Felsdächer, einfache Windschirme, Gruben und Zelte dienten in der Altsteinzeit und der Mittelsteinzeit als Behausung der Menschen. Erst in der Jungsteinzeit (5500–1800 v. Chr.) entwickelte sich in Mitteleuropa eine Frühform des Bauerntums. Der Mensch verließ die aneignende Wirtschaftsform (Jäger, Sammler) und fand zur produzierenden Wirtschaftsform (Ackerbau). Eine sesshafte Lebensweise und auch Räumlichkeiten zur Lagerung der Ernte wurden nötig.

Der erste überlieferte Haustyp stammt aus der linear-keramischen Kultur des 4. Jahrtausends vor Christus und ist in Asparn rekonstruiert. Es handelt sich um einen einfachen Pfostenbau mit einem Arbeits-, Schlaf- und Vorratsraum. In der Jungsteinzeit wurde auch die Verzapfung erfunden und so entstand der Ständerbau, man musste die Pfosten nicht mehr in die Erde eingraben, sondern konnte sie mit waagrechten Schwellen verzapfen.

Der Blockbau mit den komplizierteren Eckverbindungen entwickelte sich erst in der Bronzezeit. Mit zahlreichen Verbesserungen hielt er sich in Salzburg bis ins 18. Jahrhundert als häufigste Bauweise.[390] Fenster waren statisch schwierig, deshalb entwickelten sie sich von einfachen Lichtschlitzen zu mit Schiebern verschließbaren Luken, die im ländlichen Salzburg noch im 18. Jahrhundert eingebaut wurden. Glas hielt im bäuerlichen Bereich erst ab dem 18. Jahrhundert langsam Einzug, vorher verwendete man Holzschuber, Schweinsblasen oder transparente Tierhäute. Die Dächer entwickelten sich aus einfachen Formen der Pfetten- und Sparrendächer.[391]

Bauen und Obrigkeit

Über Jahrhunderte waren die Salzburger Erzbischöfe bei den Bauten ihrer bäuerlichen Untertanen vor allem am sparsamen Umgang mit Bauholz und an einer feuersicheren Bauweise interessiert. Besonders Erzbischof Hieronymus Colloredo (1772–1803) war diesen Gedanken ganz im Sinne der Aufklärung zugetan.[392] Er schrieb beispielsweise ein gemauertes Erdgeschoss vor und riet von der holzintensiven Blockbauweise ab. Die Bauvorschriften waren von rationellen, ökonomischen Überlegungen, von Maßnahmen gegen die Brandgefahr und für Fortschritt und Gesundheit der Bevölkerung bestimmt. Ästhetische, romantische oder bewahrende Absichten fehlten gänzlich.

Die Landbevölkerung stand Neuerungen aber stets konservativ gegenüber und hielt sich lieber an Traditionen.

„Das Erzstift ist allen Alpenländern, unter allen Himmelsstrichen darin gleich, daß alle seine Thäler, und Bergrücken von hölzernen Gebäuden wimmeln ... Genährt durch die Täuschung geringerer Kosten, schnellerer Herstellung ec. ist die Gewohnheit Häuser von Holze zu bauen, eine dem Landmanne so werthe Sitte geworden, daß ihn jede Abweichung von ihr im höchsten Grade beklemmt.“[393]

Erst mit den Vorläufern einer Bewegung, die ein besonderes Augenmerk auf die eigene Vergangenheit, auf „Heimatschutz und Denkmalpflege“ legte, wendet man sich seit etwa 120 Jahren auch der Erhaltung und Dokumentation der traditionellen bäuerlichen Bauweise zu. Bei der „Wiener Weltausstellung“ 1873 war u. a. ein „Tiroler (Bauern) Haus“ ausgestellt, welches dann in den Schönbrunner Park übersiedelt wurde.[394]

Baubewilligung und Bauplatz

Wollte ein Bauer in früheren Jahrhunderten ein Haus erbauen, so musste er bei der erzbischöflichen Hofkammer, später beim zuständigen Pfleggericht um eine Baubewilligung ansuchen. Aus dem Jahr 1548 stammt das erste Salzburger Verbot, Gebäude eigenmächtig zu errichten. In den Jahren 1697 und 1711 wurde es vom Erzbischof bei Strafe untersagt, ohne vorhergehende Baubewilligung ein Haus neu zu erbauen oder umzubauen.[395] Seit Anfang des 19. Jahrhunderts muss ein „Riss“, ein Bauplan, dem Ansuchen um Baugenehmigung beigelegt werden.

Der Bauplatz wurde nach den Gegebenheiten des Geländes ausgesucht. Man achtete auf eine günstige Sonneneinstrahlung und auf Schutz vor Hochwasser, Lawinen, Wind und Wetter. Das Bauernhaus musste aber auch eine für die Landwirtschaft praktikable Lage haben und sich in der Nähe einer Quelle befinden.

Es ist von wesentlicher Bedeutung, ob ein Haus als Einzelgebäude steht oder ob es sich in ein Dorf einfügen muss, also die Ausrichtung zur Straße und zu den übrigen Gebäuden vorgegeben ist. Wieweit irrationale Abwägungen, Glaube, Aberglaube bzw. Wünschelrute und Pendel bei der Auswahl des Bauplatzes eine Rolle spielten, ist schwer nachvollziehbar, aber anzunehmen.

Baumaterialien

Zum Bauen verwendete man in früheren Jahrhunderten Materialien, die in der Umgebung vorhanden, relativ leicht zu transportieren und nicht zu teuer waren. Die Besorgung der Baumaterialien nahm meist einige Jahre in Anspruch, da vielfach auf natürliche Gegebenheiten geachtet werden musste. Die Schlägerung von Holz geschah im Winter, schwere Lasten waren bei Schnee leichter zu transportieren und Ziegel konnten nur im Sommer hergestellt werden. Die Salzburger Bauern besaßen kaum eigene Wälder, waren aber in den erzbischöflichen Forsten bezugsberechtigt.

Über den Bauverlauf bei der Errichtung oder beim (oftmaligen) Umbauen und Reparieren von Bauernhäusern ist uns sehr wenig überliefert. In vielen Fällen haben die Bauern mit Nachbarschaftshilfe die Häuser in Holzbauweise selbst errichtet. Nur manchmal, erst ab dem 19. Jahrhundert, leiteten Zimmerer und Maurer die Baustelle.

Die um die Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte Umstellung auf Mauerbauweise erforderte Fachkräfte. In vielen Fällen waren es Italiener aus Friaul, die im Zuge des Westbahnbaues in unsere Gegend kamen, wie heute im Flachgau und in Bayern überliefert wird.[396]

Firstbräuche – die Arbeit wird zum Fest

Bauernhäuser wurden mit Nachbarschaftshilfe selbst errichtet. Oft kamen 20 und mehr Helfer („Roboter“) aus der Umgebung, die manchmal zu ihrer unentgeltlichen Arbeit auch noch Essen mitbrachten, um den Bauherren zu unterstützen. Nachbarschaftshilfe bedeutete Leistung, die bei Bedarf durch Gegenleistung ausgeglichen wurde. Am Bau mitzuhelfen, wurde in Zeiten ohne Mobilität, ohne Massenmedien nicht als Belastung und Stress empfunden, sondern als Möglichkeit, soziale Kontakte zu pflegen bzw. auch um Spaß und Abwechslung im Arbeitsalltag zu haben.

Der in Salzburg wohl bekannteste Brauch ist das Firstbaumstehlen. Karl Adrian hat diesen Brauch beschrieben: Wenn der Dachstuhl fast fertig war, kamen oftmals Burschen aus der Nachbarschaft, die den Firstbaum mitnahmen. Der Bauherr musste ihn suchen und für einige Liter Bier wieder freikaufen. Ohne Firstpfette konnte der Bau nicht fertig gestellt werden. Anschließend kam der „Boschn“, ein kleines für die Handwerker verziertes Fichtenbäumchen auf den Giebel, welcher ebenfalls gerne gestohlen wurde. Ihn mussten allerdings die Zimmerer suchen.

Das Richtfest begann dann mit dem „Bretterdreschen“ dem „Aufgelärme“ der Handwerker. Ein Handwerker, meist ein Zimmerer, sprach den Firstspruch und bedankte sich beim Bauherren, dessen Rede anschließend folgte. Den Abschluss bildete wieder das „Bretterdreschen“ und ein Beisammensein mit gutem Essen, Getränken und Tanz.[397]

Christliche Zeichen am Haus

In der mittelalterlichen Vorstellung gingen Viehseuchen, Missernten, Hunger, Krankheit und Unwetter von schadbringenden Geistern und Dämonen aus. Die Bauern brachten am und im Haus Zeichen an, die als Schutz wirken sollten.[398] Diese Zeichen entstammten einerseits vorchristlichen Vorstellungen, andererseits der christlichen Glaubenswelt. Sie sind/waren mit Bräuchen und Vorstellungen verbunden, deren Inhalte über die Jahrhunderte hinweg verkürzt und abgeändert worden waren, sodass der ursprüngliche Sinn oft nicht mehr erkennbar ist. So findet man Haussegen oder Haussprüche, Christus- und Madonnenstatuen ebenso wie Statuen bekannter Bauernheiliger.

Unter der Schwelle vergrub man einen geweihten Benediktuspfennig und auf die Tür schrieben früher Kapuzinerpatres, heute die Sternsinger, C + M + B. Diese drei Buchstaben stehen für den lateinischen Segen „Christus mansionem benedicat“ („Christus möge das Haus segnen“). Kreuze, Christus- und Marienmonogramm vervollständigen das Bild.

Eine Vermischung von christlicher Symbolik und Aberglaube findet sich z. B. in den „Antlasseiern“, jenen Eiern, die in den Kartagen, besonders am Gründonnerstag, gelegt werden. Sie galten bereits in der Henne als geweiht. Diese Eier wurden unter der Schwelle eines Hauses vergraben oder in eine Aushöhlung der Firstpfette gelegt und sollten dem Haus Schutz bringen. Bei den zahlreichen Hausabtragungen für das Salzburger Freilichtmuseum wurden auch einige „Bauopfer“ gefunden. Kleine Holzkreuze, Heiligenbildchen, Bibelzitate, Gebete und Amulette wurden zwischen die Holzbalken gelegt und sollten das Haus schützen.[399]

Vorchristliche Zeichen am Haus

Über Tor, Tür und den Dachfirst konnten sich Dämonen, Geister und Hexen der überlieferten Meinung nach Einlass in das Haus verschaffen. Darum schützte man diese Bereiche besonders oder wehrte das Böse mit dem Gegenzauber ab. Schädel von Pferden, Rindern, Kälbern oder Ziegen sollten dies bewerkstelligen.[400] Ähnliche Funktion übernahmen auch geschnitzte Köpfe an der Firstpfette, die meist die Form von Katzen- oder Drachenköpfen haben.[401]

Auf Einfahrts- und Stalltoren, Dreschtennen, in Ställen, im Haus oder an den Möbeln waren häufig Abwehrzeichen angebracht. Neben der abwehrenden Hand sollten Sieben-, Acht- und Neunspitz, Drudenfuß, Hexenkreuz, Hexenbesen und Teufelsknoten allgemein bösen Mächten den Zutritt verwehren. Das „Schratlgatterl“ und der Trudenstein, ein Stein mit einem natürlichen Loch, wurden gegen die „Schrad“ oder die „Trud“ (ein „böses Wesen“) im Stall angebracht oder an Fenstergitter gehängt.

Auch von Pflanzen erhoffte man sich Schutz. Johanniskraut sollte Hof und Garten vor Schauer und Hagel bewahren, wenn man es an allen vier Ecken des Hauses oder Ackers aufsteckt. Schutz vor Blitz wurde der Hauswurz zugeschrieben, die man in einem kleinen Topf auf das Hausdach setzte. Holunder, Haselnuss und Wacholder galten ebenso als heil- und schutzbringend.[402]

Vom Holzblockbau zum gemauerten Haus

Bis ins 19. Jahrhundert war der Salzburger Flachgau vorwiegend ein Holzbaugebiet. Erzbischof Hieronymus Colloredo schrieb den weniger feuergefährlichen Mauerbau im Jahre 1795 zwingend vor.[403] Es bedurfte einer Ausnahmegenehmigung, nach 1795 ein Blockbauhaus anzufertigen. Doch konnte jeder Bauer gegen eine finanzielle Leistung eine Ausnahmegenehmigung bekommen, was im holzreichen Salzburg die Regel war.

Betrachtet man den Franziszäischen Kataster aus den 1830er-Jahren, so ist dort der Großteil der Bauernhäuser als Holzhäuser eingetragen. Um 1850 begann im Flachgau eine große Neubauwelle, der Wohnbereich der alten Holzhäuser wurde durch einen Naturstein- oder Ziegelbau ersetzt. Vielfach überliefert ist, dass Italiener, die im Steinbau sehr versiert waren, den Bauern dabei halfen. Zu diesem Materialwechsel trug auch die verpflichtende Brandschadenversicherung bei, die Holzhäuser wesentlich höher veranschlagte als gemauerte. Aus der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts stammen die mit Schlackensteinchen verzierten Häuser, von denen es im Flachgau noch 145 gibt. Alle wurden zwischen 1866 und 1933 gebaut.[404]

Eine weitere große Umbauwelle begann in den 1960er-Jahren. Manche Bauern verputzten ihren natursteingemauerten Hof frisch, viele bauten völlig neu. Gerade im Gebirge ist diese Zeit sehr einschneidend und landschaftsprägend, da dort die Neubauwelle des 19. Jahrhunderts nicht stattfand, sondern noch vielfach die Blockbauhäuser vorhanden waren. Das Ende der Selbstversorgerwirtschaft und die zunehmende Mechanisierung wirkten sich verändernd auf die Bauformen aus.

Umbauen – Anpassung an veränderte Lebensumstände

Bauernhäuser, aber auch andere Wohnhäuser wurden im Laufe der Jahrhunderte stets umgebaut und den veränderten Lebensumständen und technischen Errungenschaften angepasst. Das ist ein natürlicher Prozess und Spiegel der jeweiligen Zeit. Das Bedürfnis der Menschen nach mehr Licht, Hygiene und mehr Räumen, aber auch die technischen Möglichkeiten verdrängten das Festhalten an alten Wohnformen. So romantisch verklärt man die alten Häuser in den Museen oft sieht, wer möchte heute noch in einem Holzblockbauhaus ohne sanitäre Einrichtungen, mit niedrigen Türstöcken, kleinen Fenstern und ohne Heizung leben? Genau aus diesem Grund hat man umgebaut und wird auch in Zukunft das Wohnen der Lebenszeit der Bewohner mit ihren sozialen und wirtschaftlichen Ansprüchen anpassen. Zur Dokumentation der historischen ländlichen Bau- und Wohnkultur gibt es Freilichtmuseen.

Der Bauernhof war über Jahrhunderte von seinen Baulichkeiten her auf Selbstversorgerwirtschaft ausgerichtet. Die Wirtschaftsform hat sich in den letzten 70 Jahren gravierend verändert und damit mussten auch die Gebäude angepasst werden. Umbauten geben wesentliche Aussagen über das Verhältnis des Menschen zu seinem Haus. Nur Umbauten ermöglichen ein Überleben von Häusern über Generationen.

In den letzten Jahren ist auch ein Umdenken, was ökologische Bauweisen betrifft, spürbar. Die kompromisslose Modernisierungswelle der 1960er- und 1970er-Jahre wird überdacht und viele sind heute stolz, ein Haus mit Natursteinmauern zu besitzen und renovieren es mit viel Energie und auch finanziellem Aufwand.

Die Häuselbauer-Generationen nach 1945

War das private Bauen der 1950er-Jahre mit kleinen einfachen Häusern und Gemüsegärten noch von den schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen der Nachkriegszeit und der Mode der 1930er-Jahre geprägt, so setzte sich die Architektur in den 1960ern mit dem Bild des „Modernen Hauses“ durch. Begriffe wie Bungalow, Blumenfenster, Swimmingpool mit Hollywoodschaukel waren, ebenso wie die ersten Wohnhochhäuser, Synonyme für modernes Bauen. Dennoch fand und findet der private Hausbau heute mehr denn je fernab der großen Architekturströmungen statt und wird von diesen vielfach kritisiert.

In den 1970ern zeigte sich in Salzburg erstmals die beginnende Zersplitterung und Individualisierung der Gesellschaft. Der boomende Tourismus erfand weitere regionale Klischees, das Neue, das „Moderne“ enthielt wie in den 1980ern auch viele „traditionelle“ Gesichter. Die 1990er-Jahre wurden zur Hochblüte individuell gestaltbarer Fertighäuser und der Reihenhäuser. Die alten Modelle der Nachbarschaftshilfe und der Pfuscherpartien lösten sich soziologisch bedingt auf. Der Häuselbauer hat jetzt meist ererbtes Kapital, aber keine Zeit. Ökologisches Bauen tritt in den Vordergrund.

Das konventionelle „Bild vom Haus“ repräsentiert nach wie vor ein stabiles Bild von Erwerbsleben und Familie. Familiäre Ressourcen und Haushaltseinkommen legen die Grundstückswahl, die Größe des Hauses, den Ausstattungsstandard usw. fest. Die Organisation der eigenen Baustelle führt zu einer hohen Identifikation mit dem Haus. Die jahrelangen Entbehrungen und Opfer finden ein glaubwürdiges Argument: die Familie, für die es gilt, eine solide und sichere Behausung für Generationen zu schaffen.



[392] Allgemeine Verordnung in Bausachen der Unterthanen. 1795, S. 14: SLA (Salzburger Landesarchiv): HB C 02262/1.

[393] Instruktion, wie in Sachen der Bauökonomie jene Beamte oder auch andere Individuen sich zu verhalten haben, denne Bauführung selbst, oder auch nur die Inspection dabey anvertraut und aufgetragen wird. 1788: SLA (Salzburger Landesarchiv): Kreisamt Fasz. 143/1.

[395] Zauner, Judas Thaddäus: Auszug der wichtigsten hochfürstlichen Salzburgischen Landesgesetze zum gemeinnützigen Gebrauch nach alphabetischer Ordnung. Zweyter Band. Salzburg 1787. SLA (Salzburger Landesarchiv): IV A b 4/2.

[397] [Adrian 1924b], S. 180–183.

[403] Allgemeine Verordnung in Bausachen der Unterthanen. 1795, S. 14: SLA (Salzburger Landesarchiv): HB C 02262/1.

This document was generated 2022-08-08 16:43:23 | © 2022 Forum Salzburger Volkskultur | Impressum