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Auf der Suche nach Heimat (Hanns Haas)[288]

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Auf der Suche nach dem Eigenen

Die leidenschaftliche Heimatsuche der alpinen Welt ist ein unlösbarer Widerspruch: auf der einen Seite entgrenzte die Moderne die (mehr oder minder) kontinuierlichen bäuerlichen und städtischen Lebenswelten; auf der anderen Seite führte die Suche nach einer überschaubaren, „ursprünglichen“ Welt zur Konzentration auf abgegrenzte Kleinräume.[289]

Die Prozesse des säkularen Wandels – Eingliederung in größere Wirtschaftsverflechtungen, räumliche Mobilität, neue Formen der sozialen Vergesellschaftung oder kulturelle Anleihen – schwächten die inneren sozialen und kulturellen Bindungen ehedem „geschlossener“ Lebenswelten. Dieser Wandlungsprozess war unausweichlich und unumkehrbar, niemand konnte sich ihm entziehen. Diesem mächtigen Wandlungsimpuls widersetzte sich die Heimatbindung als Suche nach einer räumlich-sozial abgegrenzten, überschaubaren Primärwelt, wo die Menschen Sicherheit in vertrauter Umgebung finden und ihre authentische Identität entfalten. Heimat wurde zum Anliegen ganzer Generationen und Epochen; Kunst und Wissenschaft, Politik und Wirtschaft wurden ihr verpflichtet, alle Medien waren damit beschäftigt, Heimat zu definieren, das kulturell Eigene gegen das Andere und Fremde abzugrenzen und diese Grenzziehung zu popularisieren.

So gesehen war das in Technik, Sozialleben und Wirtschaftsentwicklung so mobile 19. Jahrhundert auch auf dem Sektor kultureller Gruppenbildung fruchtbar. Doch im Gegensatz zu Wirtschaft und Staat beanspruchte die kulturelle Gemeinschaftsbildung trotz aller Neuerung doch die Würde der Tradition, die Fiktion von Gewachsenem. Heimat wurde im Selbstverständnis des Jahrhunderts nicht erfunden, sondern entdeckt; Nation nicht geschaffen, sondern revitalisiert. Diese Aura des Tradierten, diese Illusion von Erbschaft bewirkten vor allem die kulturellen Botschaften und Zeichensetzungen. Heimatbildung formte aus Bruchstücken von Überlieferung, aus Versatzstücken der Tradition einen neuen, stimmigen Kulturkontext, in Aussage und Form plausibel für die Zeit und die Rezipienten.

Eine „Kassuppengesellschaft“

Viele kulturelle Elemente, Rückprojektionen und Fantasien über Zusammengehörigkeit und gemeinsame Bestimmung dienten im 19. Jahrhundert zur Konstruktion des Eigenen. Die gesamte geschichtliche Erinnerung wurde zur Gestaltung des Eigenen durchforstet. Das 19. Jahrhundert war nicht eben zimperlich in der Rezeption (Aufnahme) und Adaption (Anpassung) zum Zweck der „Gemeinschaftsbildung“. Da liefen viele Erinnerungs-, Wahrnehmungs- und Gestaltungsstränge nebeneinander und ineinander, ehe sie sich zu stimmigen Texten verdichteten.

In Romantik und Historismus herrschte ein frischer Eklektizismus (unselbständiges Nachmachen) – man nahm, was im Augenblick zur Definition der eigenen Position im Geschichtsablauf und im Sozialgefüge nützlich schien. Das bürgerliche Publikum hatte eine dreifache Reise angetreten: in die geografische Dimension von Heimat und Ferne, in die zeitliche Dimension von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und in die psychische Tiefe von Individuum und Kollektiv. Mithilfe dieser Horizonterweiterung wurden Sozialräume kulturell ausgestaltet.

Das Bürgertum geriet in den Bann der Gründung von Tischrunden, Jugendbünden und Geheimgesellschaften. Das seiner staatlichen Unabhängigkeit beraubte und seiner Residenzfunktion entblößte Salzburg verzeichnete nur wenige solche kulturell-politischen Kleinwelten. In den Bereich des Politischen reichte die – wörtlich so benannte „Kassuppengesellschaft“ mit ihrer leidenschaftlichen Betonung gesamtdeutscher Zusammengehörigkeit. Diese um 1820 bestehende Gesellschaft traf sich in geschlossenem Kreis mit Gitarre und Bierkrug. Eine volkstümliche Note ist in Haltung und Kleidung nicht erkennbar.[290]

Alpine Stilgeschichte

In der Barockzeit war die Hirtendichtung mit Motiven aus der naturnahen, friedlichen Welt der Hirten beliebt. Den Mythos von der erhabenen Bergwelt haben Reisende auf der Grande Tour nach Italien geprägt. Nützlichkeit und Schönheit hat die Aufklärung im Alpenbild vereint. Der glückliche Wilde in seiner naturhaften Demokratie entstammt der Gesellschaftsphilosophie Jean-Jacques Rousseaus.[291] Die Beschäftigung mit dem Alpinen näherte sich im 19. Jahrhundert endlich dem Volk selbst. Bewundert wurden seine Fähigkeit, der feindlichen Alpenwelt seine Lebenswelt abzutrotzen und seine kulturelle Ausdrucksform in Tracht, Brauch und Sinnkonvention.

Die sammelfreudige Aufklärung entdeckte die bunte Vielfalt der ständisch, generationsmäßig und regional differenzierten Kleidung sowie der Volkssitten.[292] Die Romantik verlieh den Überlieferungen von Tracht, Liedgut, Brauch, Sitte und Bauweise die Aura des Gewachsenen. Zaghaft begann das Bemühen, das Land in seinen Volksüberlieferungen zu präsentieren. So wurden 1837 dem in Wildbad Gastein kurenden Erzherzog Ferdinand Karl mitten im Hochsommer die Pinzgauer Perchten vorgeführt.[293]

Vor allem die bildende Kunst zeigte das alpine Eigene.[294] Das Alpine stand für Vertrautheit und Exotik zugleich.[295] Es eignete sich als politische Aussage im Sinne der Hinwendung zum Volk, als Gegensatz zu Hof und aristokratischer Kultur. Die nächste Bedeutungszuschreibung ergänzte das Antihöfische durch das Nationale. Die Wahl des habsburgischen Erzherzog Johann zum Deutschen Reichsverweser bildete 1848 eine ideelle Brücke zwischen beiden Orientierungen. Durch seine Heirat mit einer Landbürgerlichen, der Tochter eines Postwirts, hatte er den Weg zum Volk gefunden. Für den Erzherzog wohnte die Freiheit auf den Bergen und sie kleidete sich in alpine Tracht.

Deutsche Träume

Das Revolutionsbiennium 1848/49 bediente sich in seiner Zeichensprache nur vereinzelt alpiner Elemente. Ein Mönchsbergfest der „Salzburger Liedertafel“ war ausschließlich von bürgerlichem Publikum in Krinoline und Gehrock bevölkert.[296] Die „Bundeslade“[297] der Salzburger Liedertafel von 1848 zeigt landespatriotische, kaisertreue und revolutionäre Embleme, Alpines fehlt.[298] Das 1852 neu adaptierte Vereinslokal der Salzburger Liedertafel schwelgte in „spätgotischen Ornamenten“ auf grünem Feld samt Sängersprüchen, Statuetten und Wappen.[299]

Alpenländische Motive enthält eine von der „Salzburger Landwirtschaftsgesellschaft“ 1851 herausgebrachte Festschrift. Da begrüßen immerhin eine Sennerin und ein Jäger die deutschen Gäste.[300] Endlich entfaltete das 1862 anlässlich des „Siebten deutschen Künstlerfestes“ abgehaltene „Volksfest in Salzburg“ das ganze Panorama alpiner ländlicher Typen. Da werden mit schweren Fuhrwerken ländliche Szenen auf den Mönchsberg gefahren: eine Almhütte mit Butter rührender Sennerin und tanzenden Paaren, eine rauchende Schmiede, dreschende Bauernknechte, ein ausgehöhlter Schober, drinnen heuende Bauern.[301]

Der Stiltrend war vorgezeichnet, jetzt konnten alpine Motive an Aussagekraft gewinnen. Das Populare war aber nicht eindeutig politisch konnotiert. Das Revolutionsjahr ermöglichte neben der liberal-deutschen Deutung eine zweite Verbindungslinie zwischen dem kaisertreuen ländlichen Volk und der Brauchpflege, und so übernahm der habsburgische Hof endlich die alpine Begeisterung der bayerischen Wittelsbacher.

Ein „Deutscher und Österreichischer Alpenverein“

Einen neuen Schritt der Aneignung des Alpinen bewältigten die Alpenvereine. Die Alpenvereine vermittelten nicht bloß Bilder und Vorstellungswelten, sondern sie brachten das bürgerliche Publikum selbst in die Berge.

Die Briten begannen mit der alpinen Vereinsbildung. Es folgte 1862 der „Österreichische Alpenverein“. Die Ernte seiner zehnjährigen Arbeit waren dickleibige Jahresberichte mit gelehrten Erörterungen aus den aktuellen Bereichen von Geologie, Botanik, Wirtschaft und Klima. Eine praktische Ausrichtung hingegen verfolgte der 1870 gegründete „Deutsche Alpenverein“. Jetzt ging es darum, die Alpen für ein breiteres Publikum zu beschreiben und zu erschließen. Prag, München und Salzburg bildeten frühe Brennpunkte seiner Tätigkeit. 1874 fusionierten die beiden Vereine zum „Deutschen und Österreichischen Alpenverein“. Straßen, Wegen, Markierungen, Hütten und begleitende Kartenwerken wurden erarbeitet.

Der Alpenverein erzog das breite Publikum zu opferwilligen Spendern und zu geübten Bergsteigern. Den Berg zu bezwingen, das war die Logik des Vereins. Neben dem Praktischen (der Bergbesteigung) stand das Nationale im Vordergrund, die Eroberung der Alpen galt als „gesamtdeutsche“ Aufgabe. Das Alpine war nicht bloß Ausdrucksmittel der deutschen Sehnsucht, sondern ein gemeinsames Betätigungsfeld trotz staatlicher Trennung durch den „deutschen Bruderkrieg“ von 1866 und trotz Gründung des Deutschen Reiches 1871.

Alpen-Club und Österreichischer Touristen-Club

Geselligkeit spielte von jeher eine wichtige Rolle im Verein. Der „Österreichische Touristen-Club“ (ÖTC) hatte 1882 seine Salzburger Sektion gegründet, weitere Sektionen entstanden bis 1907 in Lofer, Alm, Bischofshofen, Bruck-Fusch, Werfen und Taxenbach.[302]

Vereinsgründer und erster Vorstand war Landeshauptmann Hugo Graf Lamberg (1872–1880). Er repräsentierte die innere Aussöhnung zwischen Kaiser und Konstitutionalismus. Als Vertreter des „verfassungstreuen Großgrundbesitzes“ stand er den Liberalen nahe, ohne ihre deutschen Untertöne und den gröbsten Antiklerikalismus mitzumachen. In seiner Person kombinierte er die adelige Jagdleidenschaft mit der bürgerlichen Bergsteigerei. Er war zugleich „Tourist und Jäger“.[303] Als „Dialektdichter“ kopierte er alpine freiheitsliebende Anspielungen der Spätromantik. „Wo d’ Welt am schönsten is“, auf den Bergen, dort fühlte er sich frei. Seine kulturelle Biografie prädestinierte Lamberg zum Traditionsvermittler. Auf seine Anregung begrüßte Salzburg 1881 mit alpinen Tänzen die Braut des Thronfolgers Rudolf, die belgische Prinzessin Stephanie.[304]

Als Lebensstil zählte der Alpinismus zu den Freizeitkulturen und umfasste neben der Einübung bergsteigerischer Fähigkeiten und Kenntnisse die Ausrüstung, Hilfsmittel und Kleidung. Der Alpinist wurde zur Volkstype, in seinem wetterfesten Lodenanzug, mit Bergstock, Steigeisen, Pickel, Vereinsabzeichen. Ein bisschen Jäger, ein bisschen Hirte, ein Anflug vom Wilderer, so war dieser neue Typus konzipiert. Ländlich und doch zivilisiert, naturfrisch und doch gebildet, alpin und doch urban, maskulin und doch nicht verwegen. Ein Accessoire dieser Stilisierung, den Lamberghut, hat die volkskundliche Legende dem Grafen Lamberg zugeschrieben – eine eindrucksvolle Erfindung von Echtheit.[305]

Alpine Gesellschaften

Die Wirtschaftskrise von 1873 beendete den Traum eines linearen Fortschritts, die sozialen und politischen Gegensätze verschärften sich. Während früher das liberale Vereinswesen durch Bildung die bürgerliche Gesellschaft integrieren wollte, begann nun eine Auffächerung der Vereinslandschaft nach sozialen Interessen, Anliegen und weltanschaulichen Orientierungen.

Das urbane (städtische) Ambiente verlor zunehmend an Attraktivität und Lebensqualität. Vielen Neubürgern blieb die Stadt als kultureller Ort fremd und unverständlich. Die Trennung von Wohn- und Arbeitsplatz führte auch zu einer Trennung von Arbeits- und Freizeit, korporative Identitätsbindungen wurden geschwächt.

Aus dieser Isolation führte der neue Typus des Geselligkeitsvereins heraus, der jetzt eine Rückzugszone darstellte und sich gegen außen zum Lebensbund abschloss. Inszenierte private Gemütlichkeit – Geselligkeitsfacetten wie Rauchen, Schach, Mandoline, Zither oder Gesang – beherrschte sein Innenleben, nicht mehr die liberale Geselligkeit als Voraussetzung für Bildungseifer. Beinahe keine Berufsgruppe blieb ohne ihren Geselligkeitsverein, ob Finanz-Konzepts-Beamte, Militär-Zertifikatisten, Lokführer, Staatsbeamte. Alle modischen Sportarten und Körperkulte organisierten sich auf Vereinsbasis. Jetzt entstanden auch in den einzelnen Stadtvierteln und Vororten „Musik-, Gesangs- und Geselligkeitsvereine“, im Jahre 1913 findet man alleine in der Stadt Salzburg 33 solcher Vereine aufgelistet.

Geselligkeit – Gemütlichkeit

Die Musikpflege zeugt um 1900 von einer Verfeinerung der Kulturkenntnisse und der Sitten im Zeichen der allgemeinen Schulbildung. Stilistisch konzentrierten sich die ländlichen Gesangsvereine, beispielsweise der 1910 gegründete Saalfeldener „Volksgesangsverein Alpenrose“, jetzt häufig auf die reine Volksliedpflege.[306]

Zur Jahrhundertwende erreichte die Vereinswelle die ländlichen Zentralorte und den großen, damals noch nicht eingemeindeten Vorort Maxglan mit seiner Mischung aus Bauern, Handwerkern und Arbeitern. So entstand in Maxglan 1891 ein „Männergesangsverein“ zur Pflege von Gesang und „Förderung der Geselligkeit“, und 1911 der „Touristen Klub Almfrieden“. Die landsmannschaftliche Herkunft als Oberösterreicher, Steirer oder Kärntner ließ sich ebenso gesellig vereinigen wie die diversen alternativen Kulturinteressen der Naturheilkunde oder der „deutschen“ Sekundärreligionen.[307]

Die Vereinsziele konnten sich auch um Geselligkeit, Gemütlichkeit und Wissensbereitschaft gruppieren, so im 1906 gegründeten „Geselligkeits-Verein Olympia“ zur „Pflege echter deutscher Gemütlichkeit, [...] harmloser fröhlicher Geselligkeit, Förderung des Interesses an den Errungenschaften modernen Geisteslebens und Ausschluß von Politik und Religion“.[308] Der „I. Itzlinger Gemüthlichkeits-Club in der Gemeinde Gnigl“ konstituierte sich unter der Bezeichnung „Die alten Brüder“, Proponent (Antragsteller) war der „Gastwirt zum Auerhahn“ in Itzling.[309] Ganz vorzüglich war die Brauchpflege zur Ausstattung der neuen Vereinsheimat mit kulturellen Zeichen und Komments geeignet. Jetzt diente sie als Antithese zur Stadt und Schaffung temporärer Sozialwelten.

Die „Edelweißer“ – eine fantasiereich ausgestattete Scheinwelt

Die oberbayerische Trachtenbewegung nahm ihren Ausgang vom 1883 gegründeten und 1884 behördlich genehmigten „Bayrischzeller Trachtenerhaltungsverein“.[310] Als erster Salzburger „alpiner Verein“ widmete sich der „Alpen-Club“ der alpinen Geselligkeit. Die Wende kam jedoch auch in der Trachtenbewegung mit dem Historismus. Stilbildend war der 1881 aus einer Tischgesellschaft „Almbuam“ heraus gegründete „Geselligkeitsklub Edelweiß“.[311] Hier erfüllten zwei Dutzend Jugendliche ihr Bedürfnis nach Geborgenheit in einer fantasiereich ausgestatteten Scheinwelt. Die kulturelle Identifikationskraft urbaner Zeichen war verblasst, Identität vermittelte jetzt die spielerische Anleihe aus einem ländlichen Formenrepertoire.

Die „Edelweißer“ bildeten untereinander eine „Gmoa“ gleichberechtigter Bauern, „lauter Freund zuanand“, in der „Edelweißer Montur – a Huat mit oaner Feder, an Lodnrock und a greans Leibl, und bei oaner bsondern Gelegenheit dö kurz’ Hosn“. 75-mal jährlich traf man einander im Vereinslokal oder an freien Tagen beim Bergsteigen. Das Vereinslokal wurde zur Heimat„a Platzl [...] wie wenig Gesellschaftn in da Stadt“ – mit ausgestopften Vögeln, Geweihen und Krickeln.[312]

Rasch entwickelten sie spezifische Bräuche. Seit 1887 vergaben die „Edelweißer“ ihren Mitgliedern „Bauernlehen“ in Fels und Firn. Steirertänze, Schuhplattler und Schifferreigen wurden eingeübt. Im Fasching gab es eine Bauernhochzeit, ein Fest der „Bergleut’“, ein „Jager“- und Sennerfest, einen Holzknechtball und ein Schifferfest. Kurz gesagt, „dö altn Bräuch und Sittn“ (der Alpenwelt) wurden „in d’Stadt verpflanzt“[313] In den 1890er-Jahren verschob sich der Schwerpunkt der Vereinstätigkeit der „Edelweißer“ auf das Bergsteigen.

Der „Touristen-Geselligkeits-Club Alpinia“

Der „Touristen-Geselligkeits-Club Alpinia“ wurde 1891 von Mitgliedern des „Alpen-Clubs“ und des „Geselligkeitsklub Edelweiß“ gegründet. Die Gründer waren junge Leute auf der Suche nach Geborgenheit in städtischer Fremde. Die kulturelle Abwendung vom Städtischen wurde erneut gesteigert.

Die „Alpinia“ gliederte ihr Vereinsjahr nach dem ländlichen Rhythmus von Almauftrieb, Sonnenwende und Almabtrieb. Auf dem Mönchsberg errichtete sie eine Almhütte als Vereinslokal. Eine Schnapsbude „Zur übergossenen Alm“ lockte 1907 im Salzburger Kurhaus anlässlich des Alpinia-Festes die Gäste an. „Wöchentlich dreimal“ hatte statutengemäß „eine gemüthliche Zusammenkunft [...] ohne jedes geschäftliche Programm“ stattzufinden. Dazu kam die Monatsversammlung als „gemüthlicher Familienabend“. Faschingskränzchen, „Vergnügungsabende“ und Silvesterfeiern standen auch Vereinsfremden offen.

Der Verein wurde zum Lebensbündnis. Seine Mitglieder durften „keinem ähnliche Zwecke verfolgenden Club oder Verein/ Deutsch-österreichischer Alpenverein und Österreichischen Touristen-Club ausgenommen/ als Mitglieder angehören“.[314] Dem lebensbündischen Konzept folgten die vielen weiteren Vereine, so verlangte auch der Gebirgstrachten-Verein „Dö Griabinga“ die ausschließliche „Einmitgliedschaft“.[315]

Volkskunde und Heimatschutz

Der Aneignung des Alpinen durch Vereine wie dem „Geselligkeitsklub Edelweiß“ oder dem „Touristen-Geselligkeits-Club Alpinia“ folgte die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit überlieferten regionalen Formen wie Kleidung, Festtagskultur und kulturelle Strategien der Lebensbewältigung. In versteckten Gebirgstälern und auf Dachböden entdeckte man die kürzlich abgelegte alpenländische Kleidung, ältere Gewährspersonen konnte man über Sitten und Volksüberlieferungen befragen. Die tradierte vormoderne Sonntagskleidung überliefern weiters die Votivbilder der Wallfahrtsorte.

Eine erste Bilanz über Salzburgs Traditionen zog der Landeskundler und Arzt Franz V. Zillner 1889 im „Kronprinzenwerk“.[316] Um 1900 nahm sodann die volkskundliche Forschung einen bedeutenden Aufschwung. Einzelne Überlieferungen wie die Bemalung der Totenschädel in den Beinhäusern fanden allgemeine Beachtung.[317] Der Fachlehrer Karl Adrian hat sozial- und kulturgeschichtlich mustergültige Spezialstudien hinterlassen. Adrian hat vor allem die katholische Frömmigkeitskomponente ausreichend gewürdigt und die deutschvölkischen Sekundärerklärungen kurz gehalten. Endlich wurden auch die Artefakte der Popularkultur museal. „Basierend auf den Vorarbeiten der beiden Bürgerschullehrer Karl Adrian und Sebastian Greiderer konnte das SMCA (Salzburger Museum Carolino Augusteum) im Jahre 1904 eine eigene volkskundliche Abteilung eröffnen.“[318]

Strenge Trachten und folkloristische Breite

Auf die wissenschaftliche Klassifizierung folgte die Konstruktion regional verbindlicher Formen von Trachten, Bräuchen und Hausformen. So änderte die „Alpinia“ bereits 1900 den Vereinsnamen in „1. Salzburger Gebirgs-Verein Alpinia“. Als Vereinstracht sollten „Herren die Oberbairische und Damen die Salzburgertracht als Costüm wählen“.[319] Doch dann wurde die Tracht der „Alpinia“ mit der Jägertracht zur „allgemeinen Salzburger Tracht“ verschmolzen, es entwickelte sich aus dem privaten „Henndorfer Festzug von 1910“ die Flachgauer Tracht.[320] Streng achteten die Protagonisten auf die Einhaltung der angeordneten „originalen Formen“ für die einzelnen Gaue, fremde Bräuche, etwa das Schuhplatteln, wurde abgelehnt. Von politischer Seite bemühte sich eine Landeskommission „betreffend Förderung und Hebung der Salzburger Eigenart in Tracht, Sitten und Gebräuchen“ seit 1911 um diese „Folklorisierung des Landes“.[321] Der „Verein für Heimatschutz und Denkmalpflege“[322] setzte sich gleichfalls für „die natürlichen Eigenarten des Landes ein“.[323] Auch dieser Impuls förderte nachhaltig die regionaltypische Standardisierung.

Der folkloristische Erfindungsreichtum behielt jedoch weiterhin seine Attraktivität, so übten die Vereine[324] in der Zwischenkriegszeit weiterhin das Schuhplatteln aus. Das Publikum des großen „Salzburger Trachtenumzuges“, vom 4. und 5. August 1923, bezeichnete die Schönperchten der Alpinia als „Indianer“ – die ethnische Zuschreibung als Salzburger war noch nicht verinnerlicht.[325] Bis weit in die 1930er dauerten die Bemühungen um normierte Formen. Die Trachtenmappen von 1935 und 1943 haben dieser Standardisierung den Weg gewiesen, der kommerzielle Erfolg des „Salzburger Heimatwerkes“ ihren Durchbruch gesichert.[326] Zur Zwischenkriegszeit wurde eine andere Richtung, die Trachtenmode, zum Markenzeichen von Luxus und zur Haute Couture im Schatten der Salzburger Festspiele.[327] In der nationalsozialistischen Ära schließlich diente die alpine Kennzeichnung zur Segregation der jüdischen Mitbürger.

Politische Konnotationen der Jahrhundertwende

Das Alpine reichte schon um 1900 in die politischen Bewegungen hinein, doch wegen der Unsicherheit in der Zuschreibung musste es dort mit spezifischen lager- und richtungstypischen Zeichensystemen kombiniert werden. So wollte der „Verein Südmark“ seine Sonnwendfeier mit dem „Bismarcklied“ und der „Wacht am Rhein“ gesamtdeutsch umdeuten, was jedoch die Behörde als politische Demonstration untersagte. Wer Anleihen aus dem Volkstümlichen nimmt, wird in den lokalen Kontext integriert; darauf war die Tamsweger Südmarkgruppe nicht vorbereitet, und sie musste tatenlos zusehen, wie „der vorbereitete Holzstoß von böswilliger Hand ungefähr zwei Stunden vor Beginn der Feier angezündet wurde“[328] Immense Breitenwirksamkeit erreichte schließlich der Verein Südmark mit seinen oft künstlerisch hoch stehenden, jedenfalls gefälligen Kunstkarten, die gerne alpine, auch Salzburger Motive verwendeten.[329]

Im Allgemeinen bemühten sich die honetten (frühesten) Trachtenvereine um politische Neutralität. Ein gewisses Naheverhältnis zum facettenreichen Deutschnationalismus ist für die „Alpinia“ aber wohl anzunehmen. Vorstand des Volkstrachtenerhaltungsvereins Alpinia war 1897 der Deutschnationale Josef Langer, Kanzlist beim Advokaten Dr. Kilcher.[330] Zum Ausgleich standen außerdem die Veteranen eher der konservativ-katholischen bzw. christlichsozialen Bewegung nahe. Bekennende Sozialdemokraten fanden zu den bürgerlichen Kulturvereinen kaum Zugang, so gründeten sie ihre eigenen Vereine. Zweck des 1910 genehmigten Stuhlfeldener Vereines „Arbeiter Gesangssektion“ war „die Förderung von Gesang und Geselligkeit, insbesondere der Arbeiter- und Volkslieder“.[331] Die sozialdemokratisch orientierten Gesangsvereine ergänzten das Gesangsrepertoire an Volksliedern durch Arbeiterlieder. Der „Arbeiter-Gebirgstrachten-Erhaltungs- und Schuhplattler-Verein“ pflegte das zeittypische eklektizistische Repertoire.[332] Auch der lagerspezifische katholische Sängerbund „Juvavia“ profilierte sich mit Koschats „Leibliadle“ und mit Weinwurms „Alpenstimmen aus Österreich“.[333]

Städtische und ländliche Festkulturen der Jahrhundertwende

Um 1900 wurde das Alpine zum gemeinschaftsstiftenden Bezugspunkt eines vorgeblichen Ganzen über soziale Differenz und Interessen hinweg. In den großen Festen des neuen Jahrhunderts gaben sich die städtischen Gemeinwesen Salzburg und Hallein einem neuen „Gemeinschaftsrituale“ hin. Träger der neuen Festkultur waren zwar immer noch einzelne renommierte Vereine, vor allem die „Alpinia“, doch anders als das seinerzeitige liberale Vereinswesen präsentierten sie nicht bloß ihre eigenen Anliegen der Öffentlichkeit, sondern sie interpretierten nunmehr das Gemeinsame, Verbindliche, Allgemeine.

Die „Brauchtumspflege“ (das Wort existierte so noch nicht) erreichte eine beachtliche Integrationsfunktion. Das sonst in gesellschaftliche Fraktionen zerfranste und in politische Gruppierungen verfeindete Bürgertum fand in der alpinen Bezugswelt einen ausdrucksstarken gemeinsamen Nenner. Die vom Land entlehnte, in Wahrheit in der Stadt erneuerte Volkskultur wurde zur städtischen Bezugsgröße. In Hallein konnte die öffentliche Traditionspflege auf die ständischen Überlieferungen der Bergmannskultur zurückgreifen, vor allem auf den Dürrnberger Schwerttanz, der 20 Jahre nach seiner letzten Aufführung als „Überbleibsel aus längst vergangenen Tagen“ im Jahre 1893 wieder belebt wurde.[334] Fünf Jahre später ehrte die Stadt mit dem Schwerttanz den fernen Kaiser Franz Joseph zum Regierungsjubiläum. Diese „Kulissen der Heimatlichkeit“ beschwichtigten die realen Existenzängste einer im Strukturbruch befindlichen Region angesichts des Bedeutungsverlustes von Bergbau und Saline, sie suggerierte bürgerliche Einheit angesichts der Aufgliederung der lokalpolitischen Szenerie auf Deutschnationale, Christlichsoziale und Sozialdemokraten.[335]

Parallel zu den Städten entdeckte auch das Land den aussagekräftigen Zeichencharakter des Alpinen. Bräuche und Trachtenpflege wurden nunmehr zum landespatriotischen Anliegen. Die „mit goldenen Lettern in der Festgeschichte des Landes“ verzeichnete Fahnenweihe der „Alpinia“ im Jahre 1906 vereinte was Rang und Namen hatte in Kirche, Staat und Bürgertum.

Folklore und Tourismus

Das Interesse für Trachten, Bräuche, Sitten und das Alpine kam nach 1900 aus der Stadt aufs Land. Jetzt hatte auch Gnigl seine „Nockstoana“ und Bischofshofen seine „Hochgründecker“. Eifrig erlernten die Unkener wieder den Tresterertanz. Diese Entwicklung wurde für den Fremdenverkehr zur Unterhaltung der Gäste und den Tagungstourismus wirtschaftlich genutzt. Die touristische Vermarktung in Prospekten kam auf.

Verschönerungs- respektive Fremdenverkehrsvereine gab es nach 1900 in allen touristisch interessanten Gebirgsorten, auch sie warben gerne mit alpinen Zuschreibungen.[336] In den 1910er-Jahren folgten die vielen örtlichen Wintersportvereinigungen, etwa in Saalbach, Zell am See oder in Radstadt, hier wörtlich „zur Pflege aller Wintersporte, wie Schilaufen, Rodeln, Schlittschuhlaufen und Eisschießen“.[337] Bereits um 1900 begann die regelrechte kommerzielle Vermarktung. 1904 führte die „Alpinia“ die sommerlichen „alpinen Abende“ im Kurhaus ein, „eine schöne Bereicherung des sonst so armseligen Vergnügungsprogrammes, das die Salzburger den Fremden“ bieten. „Steyrisch-Tanzen“ und „Schuhplatteln“, Tradition hin oder her, durfte bei einer solchen Attraktion nicht fehlen.[338]

Die Kulturpraktiken der „herumziehenden Seiltänzer, Marionettentheater, kleinen Cirkusse, Drehorgelmänner, Schiffschaukeln, Caroussele, Harfenisten etc., welche besonders gerne den von Fremden besuchten Orten zuziehen und diese in jeder Weise behelligen“, waren in den Fremdenorten nicht mehr gefragt, und so wie sie zur Sommersaison in Zell am See und in Gastein nicht mehr geduldet wurden, so wollte sie auch das aufstrebende St. Gilgen fern halten.[339]



[288] Kurzfassung von Hanns Haas und Melanie Lanterdinger

[290] [Hoffmann 1981], hier S. 22f. [HaasH 1998].

[294] Salzburg als Motiv und Künstlerkolonie hat trotz seiner enormen Bedeutung für die romantische Malerei zur alpinen Bildgestaltung keinen wichtigen Beitrag geleistet. Salzburg war vor allem die „schöne Stadt“ als Sinnbild mittelalterlicher sozialer Harmonie und gelebten katholischen Glaubens. In einfache wallende Gewänder ist die Heilige Familie bei Ferdinand Olivier 1823 gekleidet. Am „Wiesenplan bei Aigen“ und vor der „Bergveste Salzburg“ präsentieren sich Bauern und ein Jäger in regionaler ländlicher Kleidung. Das Alpenländische wurde lediglich als zusätzliche Zuschreibung zum Urbanen akzeptiert.

[295] Das Alpine war nur eine unter vielen zeitgenössischen Exotismen zur Definition von räumlicher und zeitlicher Nähe respektive Distanz. Das 19. Jahrhundert hat die Welt nicht nur entdeckt, sondern neu durch Bilder präsentiert. Reisebeschreibungen und Abenteuerberichte vermittelten dem Publikum die von Abenteurern entdeckte Welt. Beliebt waren zudem Inszenierungen. Die Gründerzeit begrüßte man durch den Rekurs auf römisch-griechische Symbolsysteme. Der in Salzburg um 1880 beinahe paukenschlagartig einsetzende Historismus ergänzte diese Angebotspalette durch ein „altdeutsches“ Ambiente – ein bisschen Gotik, eher aber Renaissance. Eine geschäftstüchtige kleine Unternehmerschaft wusste die ländliche Sucht nach Berichten von der Außenwelt zu bedienen (Panoramen, Kosmoramen ...). Mitten in diese Bilder fremder Welten mischten sich um 1880 die alpinen Konstruktionen, die Kärntner-Sänger und die Tiroler Genres, der Wildschütz, Alm, traute Wirtsstube und Trachten. Es ist wichtig, die Gleichzeitigkeit dieser Horizonterweiterung in die alpine und die globale Ferne zu bedenken. Die neu stilisierte alpine Heimat ist im mentalen Modernisierungsimpuls und im visuellen Aneignungsschub des 19. Jahrhunderts zu verorten. Alle diese Bilder waren Rückentlehnungen aus der Stadt in die Alpenwelt, Heimat wird zur gestalteten Erinnerung, zur gelebten Innovation.

[296] Abbildung „Fest am Mönchsberg“ bei [HaasH 1987a], hier S. 184. Zwei solche Feste, ein Gesangsfest der Salzburger Liedertafel am 28. Mai 1849 und ein Mönchsbergfest vom 1. August 1852, sind überliefert.

[297] Bundelande zur Verwahrung von Statuten, Ausschussprotokollen, Gästebüchern und Noten.

[298] [HaasH 1987a], S. 192. [HaasH 1987b], hier S. 142.

[299] Aquarell von Franz Widmann, abgedruckt bei [HaasH 1988c], hier S. 692.

[301] Abbildung bei [HaasH 1988c], S. 781.

[302] [Statuten Touristen-Club 1884]. [Jahres-Bericht Touristen-Club 1884]. [Freisauff 1907]. Zur Feier der Enthüllung des vom Oesterreichischen Touristen-Club gewidmeten Denkmals für Hugo Grafen Lamberg, k.k. Kämmerer, gewesener Landeshauptmann von Salzburg, Vorstand des Touristen-Club und Dialektdichter. Am 6. Juni 1886 (Universitätsbibliothek Salzburg).

[303] Zur Feier der Enthüllung des vom Touristen-Club gewidmeten Denkmals für Hugo Grafen Lamberg, k.k. Kämmerer, gewesener Landeshauptmann von Salzburg, Vorstand des Touristen-Club und Dialektdichter. Am 6. Juni 1886 (Universitätsbibliothek Salzburg).

[304] [Watteck 1982], S. 62–63.

[306] SLA (Landesarchiv Salzburg), Lds.Reg. (Landesregierungsakten) Zl. VI D 5100/1910.

[307] Z. B. ein „Geselligkeits-Verein der Steiermärker in Salzburg“, SLA (Landesarchiv Salzburg), Lds.Reg. (Landesregierungsakten) Zl. VI D 22025/1910.

[308] SLA (Landesarchiv Salzburg), Lds.Präs. Zl.3795/1906.

[309] SLA (Landesarchiv Salzburg), Lds.Reg. (Landesregierungsakten) Zl. VI D 843/1912.

[313] Ansprache 1887. In: [Edelweiß-Club 1983], S. 7.

[314] SLA (Landesarchiv Salzburg), Lds.Reg. (Landesregierungsakten) Zl. VI D 1891–5520; liegt bei VI D–1921.

[315] „Ein Mitglied, welches bei einem hiesigen Bruderverein Mitglied ist, kann bei uns erst als Mitglied aufgenommen werden, wenn dasselbe bei dem anderen Verein den Austritt erklärt hat und dies schriftlich vorzeigt. Ebenso kann auch ein Mitglied, welches bei unserem Verein ist, bei einem Alpenklub nicht beitreten, ohne Genehmigung des Ausschusses.“ Statuten Lds.reg. (Landesregierung) VI D 1908–147; liegt bei 1931–18G 11162.

[318] Hutter, Ernestine: 100 Jahre Volkskundesammlung am SMCA (Salzburger Museum Carolino Augusteum). Vortrag in Gesellschaft für Salzburger Landeskunde (G.f.S.LK) 24. März 2004. Vortragsbericht in Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. INFO. Nr. 1/2004.

[319] Protokoll, SLA (Landesarchiv Salzburg), Lds.Reg. (Landesregierungsakten) Zl. VI D 12957/1901; liegt bei Landesregierung, Polizeiverwaltung 1920–1922.

[322] 1909 gegründet und 1911 durch eine Statutenänderung erneuert.

[323] Zu den „natürlichen Eigenarten“ wurden das „Landschaftsbild“ ebenso zurechnet, wie „aus früherer Zeit überkommene Bauwerke, [...] Trachten und Sitten, insoferne dieselben Kulturwerte beinhalten“. In gleicher Weise engagierte sich der Heimatschutz für überlieferte und fortsetzungswürdige Kunstfertigkeiten sowie für eine „harmonische Weiterentwicklung der Ortsbilder“. SLA (Landesarchiv Salzburg), Lds.Reg. (Landesregierungsakten) Zl. VI D 3068/1911

[324] Z. B. der „Salzburger Gebirgstrachten- und Schuhplattler-Verein ‚Dö Griabinga‘“, vgl. Statuten Lds.Reg. (Landesregierung) VI D 147/1908; liegt bei 1931–18G 11162.

[325] Bericht der Polizeidirektion Salzburg vom 17. August 1923. SLA (Landesarchiv Salzburg), Lds.Reg. (Landesregierungsakten) Zl. VI D 19204–1923; liegt bei Lds.reg. (Landesregierung) Polizeiverwaltung 1920–1922.

[328] SLA (Landesarchiv Salzburg), Lds.Präs. Zl. 1904/1901.

[330] SLA (Landesarchiv Salzburg), Lds.Reg. (Landesregierungsakten) Zl. VI D 6310/1897.

[331] SLA (Landesarchiv Salzburg), Lds.Reg. (Landesregierungsakten) Zl. VI D 12224/1910.

[332] Neue Satzungen genehmigt am 15. März 1928, Lds.reg. (Landesregierung) Landes-Amtsdirektion 1928–4089.

[334] [Hellmuth 1998], hier S. 56.

[335] [Hiebl 2001], hier S. 227–232.

[336] Z. B. einen „Verschönerungs- und Fremdenverkehrs-Verein in Böckstein an der Tauernbahn“. SLA (Landesarchiv Salzburg), Lds.Reg. (Landesregierungsakten) Zl. VI D 17663/1910.

[337] SLA (Landesarchiv Salzburg), Lds.Reg. (Landesregierungsakten) Zl. VI D 14418/1910. – SLA (Landesarchiv Salzburg), Lds.Reg. (Landesregierungsakten) Zl. VI D 305/1910.

[338] Gedicht Dezember 1904. (Universitätsbibliothek Salzburg 106.154 I).

[339] SLA (Landesarchiv Salzburg), Lds.Präs. Zl. 2852/1901.

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